Der Ort liegt auf der linken Seite des Flusses Maggia etwa 15 Kilometer (Luftlinie) nordwestlich von Locarno, auf einer Höhe von 360 m ü. M. und ist heute Teil der am 4. April 2004 gegründeten Gemeinde Maggia.
Geschichte
Giumaglio bildete schon im 15. Jahrhundert eine Vicinìa. 1531 sandte es einen Vertreter in den Generalrat des Maggiatals und ernannte den Vogteischreiber, wenn der Kanton Solothurn den Vogt stellte. Die 1407 erwähnte Pfarrkirche wurde am 24. Juni 1703 geweiht und 1876 vergrössert; der Kirchturm wurde 1763 beendigt. Die Kirche besitzt ein Prozessionskreuz vom 15. Jahrhundert; die Bruderschaft des heiligen Sakraments geht auf 1669 zurück. Zahlreiche Bewohner wanderten im 18. Jahrhundert nach Rom und im 19. Jahrhundert nach Kalifornien aus.
Giumaglio ist seit 2004 mit Aurigeno, Coglio, Lodano, Moghegno und Someo Teil der Gemeinde Maggia. Es bildet aber nach wie vor eine eigenständige Bürgergemeinde. Diese besitzt die Alpe Spluga[1] und 1177,29 Hektaren Land. Sie ist für die Verwaltung ihrer Besitztümer zuständig. Heute bestehende Bürgerfamilien sind Adami, Bonetti, Cerini, Pedrotti, Piezzi, Pozzi und Sartori. Frühere Bürgerfamilien waren Gasparini, Giumini und Lesina.[2]
Giovanni Giacomo Adami (* um 1830 in Giumaglio; † nach 1893 ebenda), Politiker, 1877–1893 Tessiner Grossrat, 1891 Vertreter des 11. Wahlkreises des Tessiner Verfassungsrates[7]
Maria Adami (* 15. Oktober 1921 in Giumaglio; † 19. Januar 2016 ebenda), Lehrerin, Mitglied der Azione Cattolica Ticinese, ehemalige Direktorin des Ferienhauses La montanina in Camperio (Olivone)[8]
Patrick Adami (* 30. Juli 1976 in Locarno), Eishockeyspieler
Celestino Pozzi (* um 1820 in Giumaglio; † nach 1875 ebenda), Rechtsanwalt, Politiker, TessinerGrossrat, Mitglied des Kantonsgerichts, Schulinspektor[9]
Antonio Giovanni Battista Padlina (* 6. November 1867 in Brione sopra Minusio; † 22. August 1958 in Locarno), Priester, Chorherr der Stiftskirche Sant’Antonio von Locarno[10]
Guglielmo Buetti: Note Storiche Religiose delle Chiese e Parrocchie della Pieve di Locarno, (1902), e della Verzasca, Gambarogno, Valle Maggia e Ascona (1906). 2. Auflage, Pedrazzini Edizioni, Locarno 1969.
Marino Cerini, Licia Scalet-Cerini, Fabiana Piezzi (Hrsg.): Giumaglio. In: Repertorio toponomastico ticinese. Band 25, Archivio di Stato, Bellinzona 2009.
Mario Medici: Libro settecentesco degli „ordini“ di Giumaglio. 1980, S. 174–189.