Gisela Hochuli hat von 1990 bis 1996 Volkswirtschaft und Soziologie an der Universität Bern und anschließend, von 2001 bis 2005 Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste studiert, wo Monica Klingler zu dieser Zeit Performance unterrichtete. Dort kam sie in Kontakt mit Performancegastdozenten wie Esther Ferrer[6] und Boris Nieslony. Sie lernte mit dem einflussreichen Performancekunst Duo Monika Günther und Ruedi Schill[7][8]Performancekunst, auch als Kunst der Handlung[9], erweitert kennen, die ihr auch Auftrittsmöglichkeiten bei dem, damals von diesen Akteuren veranstalteten, International Performance Festival Giswil[10] boten. Sie zeigt seit 2002 ihre Arbeiten an nationalen und internationalen Performance Festivals in Asien, Südamerika, Nordafrika und Europa.[11] Ihr Atelier hat sie im Kulturzentrum Progr in der Stadt Bern, wo sie auch veranstaltet. Sie organisiert und kuratiert Performance-Anlässe, wie die Progr Performance Plattform PPP in Bern[12], die parallel zum Bone[13] Festival von Norbert Klassen, angeregt wurde, Kunst der Begegnung[14] mit Boris Nieslony, Marianne Papst und Simone Etter in Basel und war 2017 Gastkuratorin bei dem polnischen Performance Festival Interakcje[15] in Piotrków Trybunalski. 2017/18 ist sie als Künstlerin Teil des interinstitutionellen Ausstellungsprojektes Performance Process - 60Jahre Performancekunst in der Schweiz[16] im Museum Tinguely, dem Centre Culturel Suisse in Paris und der Kunsthalle Basel. Ihre Solo-Performances zeigen eine festgelegte Struktur die ihre situativen Arbeiten stützt. Sie spielt mit dem Einbezug des eigenen Körpers[17], des Raumes, des Publikums sowie ortsspezifischer Materialien und Kontexte. «Für Gisela Hochuli ist die Performance die ideale Kunstform für den öffentlichen Raum. Mit ihrer Aktion «Autobiografie» hat sie sich an ihrem aargauischen Heimatort neu verortet und ihre Spurensuche erlebbar gemacht.» schreibt Magdalena Schindler 2016 in der Kunst-Stafette #60 über Gisela Hochulis Arbeit. Und weiter veröffentlicht sie[18]
„Ich arbeite gerne mit dem, was da ist – dem Naheliegenden. So arbeitete ich beispielsweise in Noseland mit meiner Herkunft, in Santiago de Chile mit einem grossen Palmenblatt, in China mit einem roten Tuch, in Münsingen mit Aarewasser, in Helsiniki mit einem Stück gefrorenen Schnees und in Arrecife mit einer Baubrache.“
Ein wichtiger Teil ihrer Arbeit sind Improvisationen wie in der Musik übliche Jam-Sessions, mit weiteren Performern und Performerinnen, die Open Sessions oder Open Source Sessions[19] genannt werden. Dort geht es gerade um das ungeplante, momentbezogene Entwickeln von Handlungen, Aktionen und Interventionen. Was geschieht, unterliegt dem Prozess, ist abhängig von jeder/jedem und kommt als Ganzes in Erscheinung.[20] Sie produziert auch Videodokumentationen über Performanceschaffende und zu Performance Art, 2005 Das Wesen der Performance Art[21], in 2010 erschien die Dokumentation der Performance Landvermessen[22] eine 16-tägige Performancetour in 2010 durch Meiringen, Luzern, Zürich und Basel, und ein Porträt der Performanceformation Black Market international[23]. Sie ist 2012 Mitherausgeberin des Berner Almanach Performance[24] und ein Interview von ihr mit Norbert Klassen erschien 2015 unter dem Titel Warum applaudiert ihr nicht?[25]. Sie ist Mitbegründerin des Schweizer-Performance-Netzwerks PANCH. Sie lebt und arbeitet in Bern und Ruppoldsried.[26]
4x eine Kerze lang, Int. Performancefestival Giswil, Schweiz[36]
Performance, Festival Momentum, Brüssel, Belgien[37]
2009
Zwei in eins, Die Kunst der Begegnung, Performance-Festival mit Schweizer&Indonesischen Performern, öffentlicher Raum und Kaskadenkondensator, Basel, Schweiz[38][39]
Mitperformerin bei ta, te, ti, to, tu von Esther Ferrer, Performance Saga, Basel, Schweiz[40]
2010
a special cooperation mit Barbara Sturm und Boris Nieslony, Volksbühne, Berlin, Deutschland
Landvermessen, Meiringen, Luzern, Basel und Zürich, Schweiz[41]
2011
About nothing and red cloth, Making up–tearing down, the 6th edition of TINA B. Prague Contemporary, Art Festival, Prag, Tschechien[42]
Art of Encountering/Kunst der Begegnung, Kaskadenkondensator, Basel, Schweiz[43]
Performance In Strange Hands, Performance Conservation: Performance: The Ethics and the Politics of Care — # 1. Mapping the Field, online Konferenz, Bern[78]
2022
Performance In touch with some P’s in der Ausstellung «Im Kreislauf der Kunst» von Dominik Lipp, Kunstraum Aarau, in der Ausstellung Bang, Bang, revolving Histori:es, Museum Tinguely, Basel und bei Unwrap The Present, Progr, Bern, Schweiz
Performance, The Gathering, Museum Tinguely, PANCH, Basel, Schweiz
Performance Reihe Neu-Oerlikon, kuratiert von Maricruz Peñaloza, Markus Goessi und Gisela Hochuli, Oerliker Park, Neu-Oerlikon, Schweiz
Performance Gisela Hochuli und Benjamin Sunarjo, im Rahmen der Ausstellung von Thomas Samuel Jacobi, S11 Künstlerhaus, Solothurn, Schweiz
Performance, Equinox, Parco, Valencià, Spanien
Performance I feel, Institut Valencià d’Art Modern, Valencià, Spanien
Performances Palmenblatt und Ton, Ton, Kunstmuseum Basel, Abend der Donatoren, Basel, Schweiz
2023
Performance Equinox mit Dominik Lipp und Bruno Schlatter, Scherzer Weiher, Birr, Schweiz
Performance in touch with some P’s, im Rahmen der Ausstellung von Carola Willbrand, Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch Gladbach, Deutschland
Performance, The Gathering, Foyer Public, Theater Basel, Schweiz und Kammgarn, Schaffhausen, Schweiz
Performance und Ausstellung, Doce em Diciembre – Brazil Edition, Casa Franca – Brasil, Rio de Janeiro, Brasilien[79]
Veröffentlichungen
2005: Das Wesen der Performance Art, Regie und Produktion: Gisela Hochuli, Bern, Verlag, Selle Film GmbH[21]
2010: Landvermessen: [a special walk performance-episode]: 3–19 September 2010, Meiringen, Lucerne, Zurich, Basel[22]
2012: Berner Performance Almanach, Gisela Hochuli, Konrad Tobler (Hrsg.), Edition Atelier Bern, ISBN 978-3-9523742-7-6,[24]
2013: Black Market International, Video, DVD, liveartwork editions, London,[23]
2015: Being a being II: Artransit, Viavai, Teatro San Materno Ascona (CH), von Gisela Hochuli, Schweiz[80]
2015: Warum applaudiert ihr nicht? Interview Gisela Hochuli mit Norbert Klassen , Stämpfli Verlag[25][81]
2019: Bericht zum Eröffnungsabend zu Gisela Hochuli «Performance zum Audioguide und zu Mahtola Wittmer» «L‘Eau de Lucerne», von Daniela Bühler am 4. Mai 2019[72]
↑ abGespräche mit Barbara Sturm, Muda Mathis, Norbert Klassen: Das Wesen der Performance Art. Hrsg.: Gisela Hochuli. Selle Film GmbH, Bern 2005 (Format : 1 DVD-Video (53 Min.)).
↑ abGisela Hochuli, Saskia Edens, Monica Klingler, Boedi S. Otong, Boris Nieslony, Judith Röthlisberger, Andrea Saemann, Barbara Sturm: Landvermessen : [a special walk performance-episode] : 3-19 September 2010, Meiringen, Lucerne, Zurich, Basel. In: Gisela Hochuli (Hrsg.): 2 DVD-Video + 1 Booklet (15 S.). (englisch, deutsch).
↑*unvorhergesehenes. In: Kulturpalast Wedding International. 14. Oktober 2007, abgerufen am 9. November 2019.
↑Isabel Zürcher: Import - Export: Flüchtig unverkäuflich. IMPORT - EXPORT Flüchtig unverkäuflich Ein Performancemeeting im Basler Kaskadenkondensator mit Ausstrahlung nach St. Gallen und Zürich. In: Nr. 25/2005 vom 23.06.2005. 2005, abgerufen am 9. November 2019.
↑Gisela Hochuli, Boris Nieslony: aaa.org.hk/en/collection. /search/archive/lee-wen-archive-lee-wen-gisela-hochuli-boris-nieslony/object/performance-by-lee-wen-gisela-hochuli-and-boris-nieslony-at-future-of-imagination-7-set-of-69-photographs. asia art archive, 2008, abgerufen am 11. November 2019 (englisch).
↑Jules Pelta Feldman: Interview with Gisela Hochuli now online. In: Performance: Conservation, Materiality, Knowledge. 27. Oktober 2022, abgerufen am 15. Oktober 2023 (englisch).