Gil MelléGilbert John „Gil“ Mellé (* 31. Dezember 1931 in New York City; † 28. Oktober 2004 in Malibu, Kalifornien) war ein US-amerikanischer bildender Künstler, Jazzmusiker (Baritonsaxophon, Tenorsaxophon und Tasteninstrumente) und Filmkomponist. Auch schuf er die Cover-Kunst für frühe Alben von Miles Davis, Thelonious Monk und Sonny Rollins. Leben und WirkenGilber „Gil“ Mellé sammelte als Jugendlicher Platten von Duke Ellington, bevor er sich der Musik von Thelonious Monk zuwandte. Daneben malte er. Nach dem Militärdienst arbeitete er als Bildender Künstler. In den 1950er Jahren waren Mellés Gemälde und Skulpturen in New Yorker Galerien ausgestellt. Daneben musizierte er in den Jazzclubs. Zwischen 1952 und 1957 nahm er unter eigenem Namen eine Reihe von Alben auf, zunächst für Blue Note Records (er war der erste weiße Jazzmusiker, der bei ihnen unter Vertrag war). Bei Blue Note gehörte er zu den drei Grafikern, die für das Label Plattencover entwarfen. Außerdem stellte er den Kontakt des Labels mit dem herausragenden Toningenieur Rudy Van Gelder her. Nach vier EPs wechselte er zu Prestige Records, für die er Alben wie Primitive Modern, Quadrama und Gil’s Guests einspielte.[1] Er trat mit seiner eigenen Formation auf dem Newport Jazz Festival 1954 auf, wo seine Band als die vielversprechendste des Jahres herausgestellt wurde. Neben eigenen Gruppen, zu denen häufig Eddie Bert gehörte,[2] spielte er mit George Wallington, Max Roach, Tal Farlow, Oscar Pettiford, Ed Thigpen, Kenny Dorham und Zoot Sims. In seinen Third-Stream-Experimenten integrierte Mellé Elemente der europäischen klassischen Moderne von Edgar Varèse und Béla Bartók mit dem Modern Jazz von Herbie Nichols, um „etwas mehr als Hardbop“[3] zu schaffen, indem er die Parameter der standardisierten Jazzform erweiterte. Sein Spiel auf dem Baritonsaxophon erinnert an Lars Gullin. In den 1960er Jahren zog er nach Los Angeles. Als Komponist für Film und Fernsehen war Mellé einer der ersten, der elektronische Instrumente verwendete, die er selbst konstruierte. Er komponierte als erster ein ausschließlich elektronisch erzeugtes Titelthema für eine Fernsehserie (Rod Serlings Night Gallery). Auf dem Monterey Jazz Festival 1967 trat er mit der ersten ausschließlich elektronischen Jazzgruppe auf, The Electronauts, um im darauf folgenden Jahr erste rein-elektronische Jazzalbum, Tome VI, bei Verve Records zu veröffentlichen.[4] Insgesamt schuf er die Musik für 125 Filme, so für My Sweet Charlie, Andromeda – Tödlicher Staub aus dem All (nominiert für den Golden Globe Award/Beste Filmmusik), The Judge and Jake Wyler, verschiedene Folgen der TV-Serie Columbo, Frankenstein: The True Story und Der Sechs-Millionen-Dollar-Mann. Auswahldiskographie
Filmografie (Auswahl)
Literatur
WeblinksEinzelnachweise
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