Scholten van Aschat kommt aus dem niederländischen Adelsgeschlecht Scholten. Er ist der Sohn des Bankiers und Autors Karel Scholten van Aschat (1923–2013). Gijs Scholten van Aschat spielt seit seiner Jugend Theater. Auf dem Dachboden des elterlichen Hauses in Tiel gab er zusammen mit seinen Geschwistern und Freunden kleine Vorstellungen. Und ab dem Alter von vierzehn verfestigte sich der Wunsch Schauspieler werden.[1] Im Alter von 17 sprach er bei der Academie voor Theater en Dans in Amsterdam vor, wurde jedoch abgewiesen.
Er studierte dann das Schauspiel an der Toneelacademie in Maastricht, wo er freundschaftliche Bekanntschaft schloss zu Kollegen wie Pierre Bokma, Peter Blok, dessen späterer Ehefrau, die Schriftstellerin Maria Goos und dem Regisseur Willem van de Sande Bakhuyzen, mit dem er später auch zusammenarbeitete. Z.B. in der Fernsehverfilmung des Theaterstücks Cloaca, welches von Maria Goos geschrieben wurde.
Scholten van Aschat arbeitet in erster Linie als Theaterschauspieler, allerdings wurde er einem breiteren Publikum durch Filme, wie Cloaca, De Passievrucht, Tirza und Publieke Werken sowie in den Fernsehserien Pleidooi und Oud Geld bekannt. 1983 erhielt er den Arlecchino für seine Rolle in dem Stück Ein Sommernachtstraum und 1993 empfing der den Theaterpreis Louis d’Or für seine Rolle in einer Eigenproduktion des Het Nationale Toneel namens Decadance. Für seine Rolle in der Fernsehserie Oud Geld bekam er 1998 ein Goldenes Kalb. 2001 erhielt der den Johan Kaartprijs. Zwischen 2004 und 2015 war er der Träger des Albert van Dalsumring, den er aus der Hand des Vorträgers und Freundes Pierre Bokma erhielt und dann am 20. Juni 2015 weiterreichte an Hans Kesting. Zwischen 2000 und 2020 war er mit Stefan de Walle und anderen zu sehen in der Improvisations-Show De vloer op. 2011 war er der Gewinner des 'Esta Luisterboek Award' für die Lesung des Jugendromans De tuinen van Dorr von Paul Biegel (Die Gärten von Dorr, erschienen 1981 bei DTV). 2012 schrieb er sein erstes eigenes Buch mit dem Titel Beretta Bobcat.
Gijs Scholten van Aschat litt sehr lange unter Lampenfieber, weswegen er auch um Rat und Hilfe nachsuchte.[2]
Er gehört zu den ersten Mitgliedern der Amsterdamer Akademie van Kunsten, wo er 2016 zunächst zweiter Vorsitzender wurde. Zwischen 2017 und 2019 nahm er die Stelle des Vorsitzenden selbst ein, bis er an dieser Stelle von die Dichterin Anne Vegter abgelöst wurde.
Obsession – 2017 – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Ivo van Hove Text: Luchino Visconti. bearbeitet von Jan Peter Gerrits
De dingen die voorbijgaan (Von alten Menschen, den Dingen, die vorübergehen) – 2016–2018 – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Ivo van Hove, Text: Louis Couperus, bearbeitet von Koen Tachelet
Husbands and wives (Ehemänner und Ehefrauen) – 2016/2018 – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Simon Stone, Text: Woody Allen, bearbeitet von Rik van den Bos
Het jaar van de Kreeft (Das Jahr des Krebses) – 2016–2018 – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Luk Perceval, Text: Hugo Claus, bearbeitet von Peter Van Kraaij, als Pierre
De stille kracht – 2015–2018 – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Ivo van Hove, Text: Louis Couperus, bearbeitet von Peter Van Kraaij, als Otto van Oudijck
Koningin Lear – 2014 – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Eric de Vroedt, Text: William Shakespeare, bearbeitet von Tom Lanoye
Romeinse tragedies – Spielzeit 2012/2013 & 2016–2018 (Aufführungen seit 2007 mit wechselnder Besetzung) – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Ivo van Hove, Text: William Shakespeare, bearbeitet von Tom Kleijn
Na de repetitie/Persona – 2012/2013 & 2017–2018 – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Ivo van Hove, Text: Ingmar Bergman, bearbeitet von Karst Woudstra
De Russen! Ivanov meets Platonov – 2010–2014 – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Ivo van Hove, Text: Anton Tsjechov bearbeitet von Tom Lanoye mit Musik von Junkie XL
Black Box – 1999 – Hummelinck Stuurman, Text: Amos Oz
Hamlet – 1999 – Nationale Toneel, Regie: Johan Doesburg, Text: William Shakespeare, als Hamlet
Een Formidabele Yankee – 1998 – Orkater, Regie: Willem van de Sande Bakhuijzen, Musik: Vincent van Warmerdam, Text: Jan Veldman
De New Yorkers – 1997 – Regie: Gijs Scholten van Aschat, Text: Woody Allen, David Mamet en Elaine May, erzählt durch Ger Thijs und Laurens Spoor
Hoti – 1996 – Regie und Text
Design for Living – 1996 – Regie: Ger Thijs, Text: Noël Coward
Wie vermoordde Mary Rogers – 1995 – Orkater, als Edgar Allan Poe
Timon von Athen – 1994/1995 – Toneelgroep Amsterdam, Regie: Pierre Audi, Text: William Shakespeare, bearbeitet von Gerrit Komrij, als Dichter
Onkel Wanja – 1994 – Text: Anton Tschechov, als Astrov
Decadence – 1993 – Nationale Toneel
Richard II – 1990 – freie Theaterproduktion Martin Hanson Theaterproducties
Voldoende Koolhydraat – 1990 – Nationale Toneel
Alkestis (Euripides)|Alkestis – 1989 – Nationale Toneel
Lysander – 1986 – Haagse Comedie, Regie Guido de Moor
Romeo und Julia William Shakespeare – 1984 – Haagse Comedie, Regie Guido de Moor, als Romeo
Hörbücher
Stemmengeschuifel (2013) – Toneelgroep Amsterdam, Akustischer Spaziergang durch Amsterdam aus der Sicht eines Schriftstellers Herman Heijermans
Beretta Bobcat (2012) – eigenes Werk, (Gratisgabe anlässlich der 'Woche des Hörbuchs')
De tuinen van Dorr (2010) – von Paul Biegel, mit Liedern von Floor Minnaert und eingesungen durch Scholten van Aschat. Dafür erhielt er 2011 den Hörbuchpreis der Frauenzeitschrift Ésta (orig.: Luisterboek award)
Het sleutelkruid (deutsche Ausgaben: Das Schlüsselkraut und Eine Geschichte für den König) (2009) – von Paul Biegel, mit Liedern von Floor Minnaert und eingesungen durch Scholten van Aschat.
Opwaaiende zomerjurken (2009) – von Oek de Jong
Tsjilp (ESTA Sterke stemmen Serie) (2008) – von Willem Elsschot
Scholten van Aschat spielte 2004 in der Show De nationale IQ test. Er erreichte mit 98 Punkten das Mittelfeld.
Ein Zug des niederländischen Eisenbahnbetreibers Arriva Personenvervoer Nederland hat einen Zug, der in der Achterhoek verkehrt, nach Gijs Scholten van Aschat benannt (Triebwagen 10369). Dieser Zug war am 22. Mai 2022 nach einer Kollision mit einem Kleinbus an einem unbeschrankten Bahnübergang entgleist.[4]