Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen
Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH) ist eine am 5. Dezember 1981 gegründete Vereinigung mit Sitz im hessischen Witzenhausen – Standort der Agrarwissenschaften an der Universität Kassel –, die sich die Erhaltung alter Haustierrassen zum Ziel gesetzt hat. ZieleIn der Präambel zur Satzung hat die Gesellschaft ihre Ziele beschrieben:
– Satzung[5] Aufgabenschwerpunkte sind:
Der Vorsitzende und die Geschäftsführerin der Gesellschaft wirken im Fachbeirat Tiergenetische Ressourcen der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde mit.[6] Das Motto lautet „Erhalten durch Nutzen“, d. h. die gefährdeten Haustierrassen sollen durch geeignete Nutzungsformen einen kulturellen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert behalten.[7] MitgliederDie derzeit (2022) etwa 2200 Mitglieder entstammen einem breiten Spektrum von Landwirten, Nebenerwerbslandwirten, Hobbyhaltern, Agrarwissenschaftlern, Tierärzten und Interessierten mit oder ohne eigene Tierhaltung. Ehrenmitglied ist der zu den Gründern der Gesellschaft gehörende Fachmann für alte Haustierrassen Hans Hinrich Sambraus, der Standardwerke über alte Haustierrassen veröffentlichte. Innerhalb der GEH gibt es 23 Regionalgruppen,[8] von denen manche eine Webseite haben.[9] Der Vorstand mit fünf Mitgliedern[2] und die in Witzenhausen tätigen Mitarbeiter der Geschäftsstelle unter Leitung der Geschäftsführerin Antje Feldmann[3] bearbeiten und betreuen interne und öffentlich geförderte Projekte in Zusammenhang mit gefährdeten Nutztierrassen. Hauptthemen sind hierbei Vernetzung der Zucht, weitere Entwicklungsmöglichkeiten und Förderung von traditionellen und Erschließen neuer Nutzungsmöglichkeiten von gefährdeten Nutztierrassen. In der Beteiligung an Messen, Veranstaltungen und Tierausstellungen, mit Pressemitteilungen und Informationsmaterial wird die Öffentlichkeit auf die Problematik von gefährdeten Haustierrassen und deren Erhaltung aufmerksam gemacht. Durch ehrenamtlich tätige Mitglieder wird ein Informationsaustausch und eine Koordination der Züchter gefährdeter Rassen auch über Ländergrenzen hinweg organisiert. Den Mitgliedern werden Workshops, Exkursionen, Literatursammlungen und weitere Informationsmöglichkeiten angeboten. Insbesondere für Studierende bietet die Geschäftsstelle auch die Möglichkeit, Praktika durchzuführen.[10] Rasse des JahresSeit 1984 ruft die GEH die „Gefährdete Nutztierrasse des Jahres“ aus. Mit dieser Auswahl soll exemplarisch auf die Situation des Verlustes der Vielfalt im landwirtschaftlichen Umfeld aufmerksam gemacht werden.[11] Für das Jahr 2024 wurden „Ungewöhnliche Kaninchenrassen. Marderkaninchen, Luxkaninchen und Angorakaninchen“ ausgewählt.[12] Arche-ProjektIm Jahre 1995 wurde von der GEH das „Arche-Hof“-Projekt ins Leben gerufen. Betriebe von Mitgliedern können von der GEH die geschützte Bezeichnung „Arche-Höfe“ verliehen bekommen, wenn sie gefährdete Haustierrassen züchten und die von der GEH festgelegten Kriterien erfüllen.[13] Zurzeit gibt es etwa 100 Arche-Höfe in ganz Deutschland. Die Festlegung von Kriterien für die Anerkennung von Arche-Regionen, Arche-Dörfern und Arche-Parks entstand in Anlehnung an das Arche-Hofprojekt und stellt insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema gefährdeter Haustierrassen in den Vordergrund.[14] Verdiente Züchter gefährdeter Rassen werden von der GEH als „Arche-Züchter“ ausgezeichnet.[15] Zeitschrift Arche NovaDer Verein bringt viermal jährlich die Mitgliederzeitschrift „Arche Nova“ heraus, die nicht nur ein Forum für Mitglieder ist, sondern zahlreiche Aspekte der Problematik gefährdeter Nutztierrassen in Fachartikeln beleuchtet. Für die Mitglieder ist der Bezug dieser Zeitschrift im Beitrag enthalten. Siehe auch
WeblinksCommons: Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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