Gerhard Raab wuchs in seinem Geburtsort Graz auf. Nach seiner schulischen Ausbildung studierte er zunächst Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität in Graz, erkannte dabei sein Interesse für Gestaltung und entschied sich dann für eine aktive Betätigung als Künstler.[2] Von 1993 bis 1997 studierte er Grafik und Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Professor Gunter Damisch und schloss mit dem Diplom für Grafik und Malerei ab. Anschließend absolvierte er an der Wiener Kunstakademie von 1997 bis 2001 ein Studium der Bildhauerei bei Professor Bruno Gironcoli, das er 2001 mit dem Diplom für Bildhauerei abschloss.[3][4]
Bei seiner künstlerischen Arbeit ist Raab Minimalist. Er versuche „maximale Spannung mit minimaler Form“ zu erreichen, so die Grazer Kulturjournalistin Barbara Jernej (u. a. Kulturzeitung 80, Graz); die Aufgabe der Kunst bestehe für ihn in der Reduktion. Dabei nähere Raab sich seinem Thema in zwei verschiedenen Herangehensweisen: während seine Grafiken und gestischenZeichnungen – Objekte aus Eisendraht – „dem Prinzip der informellen Kunst folg[t]en“, lasse sich vor allem in seinen jüngeren Arbeiten „eine Tendenz zu formalen Konzeptionen erkennen“. Während seines Schaffensprozesses gehe es Raab darum, sich „so lange wie möglich nichts vorzustellen und für alles offen zu bleiben“. Daraus ergebe sich laut Jernej ein „besonderer Kontrast“ – seine „Arbeiten wirk[t]en spontan, obwohl sie das Ergebnis eines langen und oft anstrengenden Entstehungsprozesses“ seien.[2]
Nach eigenen Angaben von Raab solle Kunst seiner Auffassung nach die Menschen irritieren, gewohnte Denkmuster ändern und das Bewusstsein bereichern. Ihren Stellenwert für den Menschen begründet er mit der Idee, dass Kunst die einzige Möglichkeit sei, „den Menschen in einer Welt, in der es schon alles gibt, den Boden unter den Füßen wegzureißen“. Seine Kunst solle daher „keine Antworten liefern, sondern neue Fragen aufwerfen“.[8]
Raab nahm seit 1976 an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland teil.[4] Seine Arbeiten wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Er ist Mitglied der IG Bildende Kunst.
2001: Meisterschulpreis für Bildhauerei der Akademie der bildenden Künste, Wien
Werke (Auswahl)
2008: Fundamente, Eisen lackiert, Aluschilder (Beitrag zur Freiraumausstellung Denk:Fundamente // Payer-Weyrecht-Inseln III, kunstGarten Graz 2008, Graz)
2009: Crossing the view, Stahl (Beitrag zur Freiraumausstellung Payer-Weyrecht-Inseln IV // Posito casu:out of (my) mind, kunstGarten Graz 2009, Graz)
2011: Aktstudie auf Sockel, Metallkomposition (Beitrag zur Freiraumausstellung Herbstgewucher, kunstGarten Graz 2011, Graz)
2014: Satellit, Eisendraht, dreidimensionales Objekt (Beitrag zur Kunstausstellung Eisenerz… auf Draht!) des Kunst- und Kulturprojekts eisenerZ*ART, Eisenerz, Steiermark
2003: 4. Ägyptische Internationale Triennale für Druckgrafik (engl. ‚4th Egyptian International Print Triennial‘), parallel laufende Ausstellungen in zwei Kunstmuseen in Ägypten: National Centre of Fine Arts, Kairo; Museum of Fine Arts, Alexandria
2015: Freundschaft ohne Grenzen – Internationales Druckgrafikprojekt 2015/ 10 Jahre Kooperation Österreich-Argentinien (spanisch: Amistad sin fronteras), österreichisch-argentinische Gemeinschafts- und Wanderausstellung:
Barbara Jernej: Künstlerportrait. „Ich will mit einer minimalen Form eine maximale Spannung erzielen“. In: „Achtzig“ – Die Kulturzeitung. Ausgabe November. Graz 2014, S.8.
Saza Schröder: Ein Melodram. In: Sterz – Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kulturpolitik. Ausgabe Dezember, 2014, ZDB-ID 556569-8, S.44.
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Zitiert nach: Barbara Jernej: Maximale Spannung mit minimaler Form. In: kultur.steiermark.at. Kulturportal des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung, November 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Januar 2016; abgerufen am 28. Januar 2016.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kultur.steiermark.at