Georg Raederscheidt war der Sohn des Gastwirts Wilhelm Raederscheidt. Nach dem Besuch des Kaiser-Wilhelm-Gymnasiums Köln bis zum Abitur 1904 studierte er Germanistik, Geschichte, Philosophie und Klassische Philologie an den Universitäten in Freiburg, Berlin und Bonn. In Freiburg wurde er Mitglied des KStV Brisgovia[2] Nach seinem Staatsexamen im Juli 1909 in Bonn legte er sein Seminarjahr am Gymnasium an der Apostelkirche in Köln ab.[3] Es folgte ein Probejahr am Städtischen Schiller-Gymnasium in Köln-Ehrenfeld und danach an der Städtischen Oberrealschule in Neuss. Dort wurde Raederscheidt zunächst zum Oberlehrer und später zum Studienrat ernannt. 1919, dem Gründungsjahr vieler deutscher Volkshochschulen, begründete Raederscheidt die Neusser Volkshochschule, die er bis 1926 leitete. Von 1920 bis 1926 leitete er die Neusser Oberrealschule.[4]
Er war seit 1926 Mitglied der KDB Sigfridia zu Bonn im RKDB[5] sowie seit 1928 im W.k.St.V. Unitas Niebelungen zu Bonn.[6]
Raederscheidt verstarb 1974 im Alter von 90 Jahren in einem Brühler Seniorenstift. Er wurde im Familiengrab seiner Frau Helene geb. Bayer (1889–1972) auf dem Kölner Friedhof Melaten (Flur 14 (I)) beigesetzt.
Werke (Auswahl)
Entstehungsgeschichte, Analyse und Nachwirkungen von Wielands "Agathon". Altenburg 1930.
Erkenne dich selbst – Gedanken zur Persönlichkeitsbildung. Diesterweg, Frankfurt am Main 1955.[7]
Zudem war Raederscheidt Herausgeber der Zeitschriften Die neue Schule (1927 ff.), Schrift und Schreiben (1929 ff.) und Die neue Volksschule in Stadt und Land (1949 ff.). Ferner war er seit 1929 Mitherausgeber des Handbuch der Erziehungswissenschaften.
Jens Metzdorf (Hrsg.): 150 Bürger. Die Bürgergesellschaft zu Neuss 1861–2011. Bürgergesellschaft zu Neuss, Neuss 2012, ISBN 978-3-00-039656-4, S. 379.
Thomas Schwarz: Georg Raederscheidt (1883–1974). Leben und Wirken eines verkannten Pädagogen im Rhein-Kreis Neuss. In: Jahrbuch für den Rhein-Kreis Neuss 2009. Hrsg. vom Kreisheimatbund e.V., Dormagen 2008, ISBN 978-3-9810667-3-9, S. 56–63.
Alexander Hesse: Die Professoren und Dozenten der preußischen pädagogischen Akademien (1926–1933) und Hochschulen für Lehrerbildung (1933–1941). Deutscher Studien-Verlag, Weinheim 1995, ISBN 3-89271-588-2, S.593–595 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).