Die Gelbe Skabiose ist eine zwei- bis mehrjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimetern erreicht. Der Stängel ist meist verzweigt und oft stark behaart.
Die Grundblätter sind meist einfach fiederschnittig mit einem eilanzettlichenEndblättchen, unterseits an den Nerven behaart. Die gegenständigen, mittleren Stängelblätter sind einfach bis doppelt fiederschnittig, kurz kraus behaart, ihre seitlichen Zipfel sind 0,5 bis 2 mm breit. Die Endzipfel sind kaum breiter als die Seitenzipfel.
Generative Merkmale
Der köpfchenförmigeBlütenstand weist einen Durchmesser von 1,5 bis 3,5 Zentimetern auf und ist von Hochblättern umgeben. Der Köpfchenboden besitzt Spreublätter. Die Blüten sind zwittrig, proterandrisch, mit Außenkelch. Die randständigen Blüten sind strahlend. Der Kelch hat fünf auffallende fuchsrote (später bräunliche) Kelchborsten, die 2–3 mal so lang wie der Saum des Außenkelchs sind. Die blass- bis hellgelbe, verwachsenblättrige Krone ist fünfspaltig. Es sind meist vier Staubblätter und ein Griffel vorhanden. Der Fruchtknoten ist unterständig.
Die Gelbe Skabiose blüht von Juli bis November und fruchtet von Juli bis Dezember. Die Frucht ist eine Nuss (Achäne).
In Deutschland tritt die Gelbe Skabiose im östlichen Mittelgebirge und im östlichen Bereich des norddeutschen Flachlands auf.[6] Sie gilt in Deutschland als gefährdet.[1] In Österreich kommt sie im Westen nicht vor, im pannonischen Gebiet ist sie häufig.
Die Gelbe Skabiose gedeiht in Mitteleuropa in Trockenrasen, trockenen Wiesen, Böschungen, Bahndämmen und kommt selbst auf Schlackenhalden vor[7]. Sie ist etwas kalkliebend und wächst von der collinen bis zur montanen Höhenstufe. Sie kommt in Pflanzengesellschaften der Verbände Cirsio-Brachypodion und Festucion valesiacae oder der Ordnung Agropyretalia vor.[2]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Scabiosa ochroleuca erfolgte 1753 durch Carl von Linné. Synonyme für Scabiosa ochroleucaL. sind: Scabiosa flavescensGriseb. & Schenk, Scabiosa scopoliiLink, Scabiosa ochroleuca subsp. danubialisVelen., Scabiosa ochroleuca subsp. rhodopeaVelen. Es sind keine Subtaxa mehr akzeptiert.[5]
Bilder
Gelbe Skabiose – Blüten mit fuchsroten Kelchzähnen
Gelbe Skabiose – männliche Phase der Blüten
Köpfchenförmiger Blütenstand
Isolierte Einzelblüte
Fruchtstand mit abgelösten Früchten. Im Bereich der abgelösten Früchte sind die am Köpfchenboden zurückbleibenden Spreublätter zu sehen.
Junge Frucht im Längsschnitt und in Seitenansicht
Junge Frucht mit den fünf Kelchborsten in Aufsicht
Siehe auch
Weitere in Mitteleuropa auftretenden Arten aus der Gattung der Skabiosen:
↑ abErich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S.888–889.
↑
N. Mohr: Populationsbiologische Untersuchungen an Scabiosa ochroleuca auf Weinbergböschungen. Diplomarbeit, Institut für Botanik, Universität für Bodenkultur Wien, Oktober 2008. online.
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Wolfgang Punz: Zur Vegetation von Hochofenschlackenhalden. In: Linzer Biologische Beiträge. 21. Jahrgang, Linz 1989, S. 211–228 (zobodat.at [PDF; 739 kB]).
Literatur
Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band2). 2. korrigierte und erweiterte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
A. Jasiewicz: Scabiosa. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Volume 4: Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1, S.73 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).