Im westlichen Stadtgebiet von Stockerau mündet der Göllersbach in einen Altarm der Donau, den „Stockerauer Arm“, der unter anderem auch von der Schmida gespeist wird. Vor der Mündung unterhalb des Kraftwerkes Greifenstein, wenige Meter oberhalb der Schiffswerft Korneuburg, münden beide gemeinsam im Altarm „Krumpenwasser“ in die Donau.
Glasweiner Bach (Krobatengraben), (links), Einzugsgebiet: 13,6 km², Flussordnungszahl: p; erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1673, benannt nach der Glasweinwiese beim Schloss Glaswein
Ameisenberggraben (Im hohen Tale), (links), Einzugsgebiet: 4,1 km², Flussordnungszahl: p; benannt vermutlich als Bach der nach dem Ameisberg benannt ist
Am Göllersbach und seinen Zuflüssen befanden sich in früheren Zeiten zahlreiche Wassermühlen. Insgesamt 47 Mühlen befanden sich einst entlang des Einzugsgebietes des Göllersbaches zwischen Enzersdorf im Thale und der Mündung in die Donau, von denen noch zahlreiche Bauwerke, mittlerweile für andere Zwecke genutzt, bis in die Gegenwart überdauert haben.
Aufgrund der regelmäßigen Überschwemmungen wurde der Göllersbach ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrmals reguliert. Seine heutige Form erhielt der Bach im Zuge der letzten Regulierungsmaßnahmen bis in die 1970er Jahre. Dabei wurde der Bach in einem Gerinne gefasst, wobei die Sohle um bis zu 6 m abgesenkt wurde.
Regulierungsabschnitte am Göllersbach und deren Umsetzung:
Stockerau – Oberolberndorf: 1931 bis 1934
Sierndorf: 1935 bis 1941
Höbersdorf – Obermallebarn: 1948 bis 1952
Göllersdorf: 1952 bis 1958
Großstelzendorf: 1958 bis 1962
Breitenwaida: 1962 bis 1966
Dietersdorf – Sonnberg: 1970 bis 1973
Sonnberg – Hollabrunn: 1970 bis 1973
Hollabrunn bis Bahnstraße: 1973 bis 1976
Hollabrunn bis Znaimerstraße: 1976 bis 1979
Hollabrunn – Aspersdorf: n.n.
Regulierungsabschnitte am Kleinen Göllersbach und deren Umsetzung:
Aspersdorf: 1973 bis 1974
Kleinstetteldorf – Eggendorf im Thale: 1963 bis 1968
Altenmarkt im Thale (unterer Abschnitt): 1958
Altenmarkt im Thale (oberer Abschnitt): 1966 bis 1968
Enzersdorf im Thale: 1974 bis 1980
Regulierungsabschnitte am Gmoosbach und deren Umsetzung:
Aspersdorf – Hetzmannsdorf: 1949 bis 1955
Bis zur vollständigen Klärung der kommunalen Abwässer in Kläranlagen in die 2000er Jahre war der Göllersbach bzw. seine Zuflüsse auch Vorflut für die ungereinigten Abwässer. Dies machte sich vor allem in der schlechtesten Gewässergüteklasse von IV lange Zeit bemerkbar.
Obwohl der Göllersbach ca. 61 km lang ist, führt er sehr wenig Wasser, ein Schicksal, welches er sich mit den meisten Flüssen des Weinviertels teilt. Grund dafür sind die flussbaulichen Maßnahmen wie Begradigungen und Trockenlegungen ab Mitte des 19. Jahrhunderts.
↑BMLFUW (Hrsg.): Flächenverzeichnis der Flussgebiete: Donaugebiet von der Enns bis zur Leitha. In: Beiträge zur Hydrografie Österreichs Heft 62, Wien 2014, S. 107. PDF-Download, abgerufen am 21. Dezember 2021.
↑Heinz Wiesbauer und Manuel Denner: Feuchtgebiete - Natur- und Kulturgeschichte der Weinviertler Gewässer, Wien 2013 (herausgegeben vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Amt der niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Gewässerbau)
Otto J. Schöffl, Mühlen im Wandel, Am Beispiel Schmidatal im Weinviertel – Band 1, von , Verlag Ferdinand Berger & Söhne GesmbH., Horn
DI Reinhard Wimmer, Thomas Komarek, Dr. Harald Wintersberger, Am Eulenbach leben keine Eulen – Fließgewässernamen in Niederösterreich, BMLFW – Sektion VII und Amt der NÖ Landesregierung – WA3, Orca, 2014