FuruAls Furu werden die im ostafrikanischen Viktoriasee endemisch lebenden Buntbarsche (Cichlidae) bezeichnet. Sie alle gehören zur Tribus Pseudocrenilabrini und sind bis auf Astatoreochromis untereinander enger verwandt als mit den Haplochromini anderer Seen. Sie gelten als Beispiel für eine sehr schnelle Adaptive Radiation. Der See war vor 12.000 Jahren ausgetrocknet. Nachdem er sich wieder mit Wasser füllte, sollen den neuen See nur ein bis fünf Ursprungsarten besiedelt haben, die rasch divergierten. AussehenMännchen sind oft sehr farbenprächtig, während die Weibchen meist eine schlichtere helle oder gelbliche Farbe mit dunklen Querstreifen haben. Alle Furu sind Maulbrüter. ErnährungDie Furu passten sich vor allem an unterschiedliche Nahrungsquellen an und entwickelten verschiedene Maulformen und Zahntypen. Unter anderem unterscheidet man:
Ökologisches DesasterMan schätzte, dass bis zu 500 Buntbarscharten in dem See lebten. In den 1950ern wurde der Nilbarsch (Lates niloticus) als kommerziell gut zu verwertender Speisefisch in den See eingesetzt. Dies erwies sich als ökologisches Desaster, weil die Nilbarsche die Buntbarsche zu ihrer bevorzugten Beute machten. In den 1970er bis 1990er starben immer schneller Arten aus, noch bevor sie wissenschaftlich beschrieben werden konnten. Trotzdem wurden bis 1995 mehr als 400 Buntbarscharten im Viktoriasee beschrieben. Einige Furuarten leben nur noch in menschlicher Obhut. Zoos und Aquarianer bemühen sich, sie wenigstens in Gefangenschaft zu erhalten. Gattungen und Untergattungen von Haplochromis
Literatur
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