Fritz Volbach wurde im Jahr 1861 in Wipperfürth geboren. Nachdem er kurz Schüler des Kölner Konservatoriums bei Ferdinand Hiller gewesen war, nahm er die zuvor abgebrochene schulische Ausbildung in Bruchsal wieder auf, wo er auch sein Abitur ablegte. Er studierte an den Universitäten von Heidelberg und Bonn Philosophie. 1886 wurde er Schüler des Königlichen Instituts für Kirchenmusik, um dann sein Studium bei Eduard Grell an der Akademie in der Kompositionsabteilung fortzusetzen; er war wohl sein letzter Schüler. Während seines Studiums wurde er 1885 Mitglied der Akademischen Liedertafel Berlin im Sondershäuser Verband[1] sowie der AMV Makaria Bonn.[2]
Nach seinem Studium arbeitete er 1887 als Lehrer am Institut für Kirchenmusik; auch dirigierte er bereits die Akademische Liedertafel und einen Chor. 1891 wurde er Musikdirektor in Mainz. Im Jahre 1899 promovierte er an der Universität Bonn. 1907 wurde er Musikdirektor in Tübingen und wurde zum Professor ernannt. Während des Ersten Weltkriegs gründete er im besetzten Belgien mit Fritz Brandt unter den Besatzern in Brüssel ein deutsches Sinfonieorchester. Ab 1918 lehrte er an der Universität Münster und war bis 1925 auch Musikdirektor und Leiter des Musikvereins dieser Stadt. 1929 wurde er emeritiert.
Fantasiestück für Violine mit Begleitung des Orchesters oder des Pianoforte op. 8, Sulzer, Berlin, 1889 OCLC916174828
Zwei leichte Stücke op. 9 I Tanz und Chor der Heinzelmännchen, II Marsch der Heinzelmännchen aus dem Weihnachts-Märchenspiel Die Heinzelmännchen, Fassung für Klavier zu vier Händen, Michow, Charlottenburg OCLC1074326602
Festweihe, Marsch für Klavier op. 11, Michow, Charlottenburg OCLC165414432
Ostern, Symphonische Dichtung für Orchester und Orgel op. 16, Schott, Mainz, 1895 OCLC165414440
Vom Pagen und der Königstochter, vier Balladen von Emanuel Geibel (aus den Junius-Liedern) für Soli, Chor und Orchester, Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1898 OCLC165414444OCLC72783894
Es waren zwei Königskinder, Symphonische Dichtung op. 21, Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1900 OCLC165414430
Fest-Cantate (nach Worten der heiligen Schrift) zur 500. Geburtsfeier des Johannes Gutenberg zu Mainz am 24. Juni 1900 für Chor, Orchester und Orgel op. 22, Schott, Mainz, 1900 OCLC1068917052
Quintett für Klavier und Bläser (Oboe, Klarinette, Horn, Fagott u. Pianoforte) op. 24, 1902 OCLC898040660
Liebesjauchzen op. 25 Nr. 1, für Singstimme und Klavier, Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1902 OCLC43944985
Gesang in der Mondnacht/Nacht am Springbrunnen op. 25 Nr. 2, für Singstimme und Klavier, Incipit: Im Garten plätschert und singt und plauscht, Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1902 OCLC43944912OCLC43945316
Frühlingsläuten op. 25 Nr. 3, für Singstimme und Klavier, Incipit: Viel tausend Glocken bunt und klein, Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1902 OCLC43945097
Raffael. Drei Stimmungsbilder für Chor, Orchester und Orgel op. 26, Breitkopf & Härtel, 1903 I Madonna di Foligno II Madonna del Granduca III Madonna di San Sisto Reprin: Musikproduktion Juergen Hoeflich, München, 2016 OCLC952051927
Der Troubadour, Ballade für Männerchor, Baritonsolo und Orchester op. 30, Carl Grüninger, Stuttgart, 1905 OCLC611165419
Am Siegfriedsbrunnen für Männerchor und Orchester op. 31, Text: Philipp See, Hug, Leipzig, 1906 OCLC698585605
Rheinlied, Gedicht von Peter Cornelius für Männerchor op. 32, Hug & Co., Zürich, 1907 OCLC83401775
Symphonie in h-moll op. 33, Hug, Leipzig, 1909 OCLC165414443
Die Kunst zu lieben (nach Giovanni Fiorentino: Il Pecorone), Musikalisches Lustspiel in zwei Aufzügen op. 34, 1910 OCLC612204668
Serenade nach dem Vorspiel zum 2. Akt des musikalischen Lustspiels Die Kunst zu lieben: für Orchester op. 34, Bühnenverl. Schultz, Leipzig, 1910 OCLC698585781
Ständchen aus dem musikalischen Lustspiel: Die Kunst zu lieben, Leipziger Bühnenverlag, 1910 OCLC698585718
Die Nachtigall für hohe Stimme, Violine, Violoncello, Klavier (und Harfe ad lib) op. 35, Text: Paul Verlaine, Junne, Leipzig, 1910 OCLC315338625
Klavierquintett in d-moll op. 36, Besetzung: Zwei Violinen, Viola, Violoncello und Klavier, Hug, Leipzig, 1912 OCLC165414441
Musikanten-Trinklied für eine Singstimme (Bariton oder Bass) mit Klavierbegleitung op. 37a, Oscar Brandstetter, Leipzig, 1910 OCLC611563198Hug & Co., Zürich, 1912 OCLC82578752
König Laurins Rosengarten eine deutsche Heldenmär für Männerchor, Bariton-Solo und Orchester op. 38, Hug, Leipzig, 1913 OCLC1291532322
Werke ohne Opuszahl
Ehre sei Gott, Eulenburg, Leipzig, 1914 OCLC879869211
Fassung A für gemischten Chor, Soloklarinette und Streichquintett (Fassung A)
Fassung B: Bearbeitung für gemischten Chor, Klarinette oder Violine und Klavier
Die Mette von Marienburg, Text frei gestaltet nach der Ballade von Felix Dahn für Männerchor, Knabenchor, Sopran- und Tenor-Solo mit Orchester, Orgel oder Harmonium, Gebrüder Hug & Co., Leipzig, 1927 OCLC611251756
Georg Friedrich Händel. (= Berühmte Musiker – Lebens- und Charakterbilder nebst Einführung in die Werke der Meister. Band II). 2. Auflage. Schlesische Verlagsanstalt, Berlin 1906.
Die deutsche Musik im neunzehnten Jahrhundert. Nach der Grundlagen ihrer Entwicklung und ihren Haupterscheinungen. Kösel, Kempten/München 1909.
Erläuterungen zu den Klaviersonaten Beethovens. Ein Buch für Jedermann. (= Tongers Musikbücherei. Band 12/14). P.J. Tonger, Köln 1924 (3. Auflage).
Der Chormeister. Ein praktisches Handbuch für Chordirigenten mit besonderer Berücksichtigung des Männerchors. Neue, erw. Ausgabe. Schott, Mainz 1936.
Die Instrumente des Orchesters. Ihr Wesen und ihre Entwicklung. (= Aus Natur und Geisteswelt, Band 384). Teubner, Leipzig/Berlin 1913.
Das moderne Orchester. Band 1. Das Zusammenspiel der Instrumente in seiner Entwicklung. 2. Auflage. Teubner, Leipzig/Berlin 1919.
Das moderne Orchester. Band 1: Die Instrumente des Orchesters. 2. Auflage. Teubner, Leipzig/Berlin 1921. Moderni orhestar. Njegov razvitak. Übersetzung ins Kroatische von Božidar Širola. Edition Slave, Wien 1922.
Handbuch der Musikwissenschaften. Band 1. Musikgeschichte, Kulturquerschnitte, Formenlehre, Tonwerkzeuge und Partitur. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster 1926.
Handbuch der Musikwissenschaften. Band 2. Ästhetik, Akustik u. Tonphysiologie, Tonpsychologie. Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster 1930.
Erlebtes und Erstrebtes. E. Schneider, Mainz 1956.
Literatur
Klaus Hortschansky (Hrsg.): Fritz Volbach (1861–1940). Komponist, Dirigent und Musikwissenschaftler. Festschrift zum 60-jährigen Bestehen des Musikwissenschaftlichen Seminars der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. (= Beiträge zur westfälischen Musikgeschichte 20). v.d. Linnepe, Hagen 1987, ISBN 3-921297-82-6.
Der Komponist Fritz Volbach erzählt aus seinem Leben. In: Hans Kraus: Alter Bergischer Brauch – in Florenz wiederentdeckt. (= Rheinisch-Bergischer Kalender. Band 36/1966). Heider, Bergisch Gladbach 1965, S. 11–13
Gabriela Rothmund-Gaul: Zwischen Taktstock und Hörsaal. Das Amt des Universitätsmusikdirektors in Tübingen 1817–1952 (= Musik in Baden-Württemberg/Quellen und Studien, Bd. 3). Metzler, Stuttgart 1998, ISBN 3-476-01599-8.