Friedrich Moll (Pharmazeut)Friedrich Theodor Moll (* 18. Mai 1930 in Tübingen; † 25. Februar 2024)[1] war ein deutscher Apotheker und Lebensmittelchemiker sowie Professor für pharmazeutische Technologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. LebenKindheit und JugendFriedrich Moll wuchs in Reutlingen als Sohn von Mathilde und Josef Moll auf. Sein Vater war Lehrer und später Schulleiter der Theodor Heuss Schule in Reutlingen, seine Mutter stammte aus einer saarländischen Apothekerfamilie. Die Wurzeln und Berufe der Eltern, Lehrer und Apotheke, prägten ihn in seiner Berufswahl. Friedrich Moll besuchte die Jos-Weiss-Schule in Reutlingen. Nach einem Praktikum bei einem Uhrmachermeister (1945/1946), für das er die Schulausbildung unterbrach, schloss er 1950 die Schulausbildung mit dem Abitur am Friedrich-List Gymnasium in Reutlingen ab. Im Anschluss machte er ein pharmazeutisches Praktikum in der Apotheke Eningen, das er 1952 mit dem pharmazeutischen Vorexamen abschloss. Bis zu dem Jahr 1969 bestand die Apothekerausbildung aus einer zwei Jahre dauernden Berufsausbildung in einer Apotheke mit anschließendem, mindestens drei Jahre dauerndem Pharmaziestudium. StudiumFriedrich Moll studierte von 1952 bis 1958 Pharmazie und Lebensmittelchemie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er schloss das Studium der Pharmazie 1955 mit dem pharmazeutischen Staatsexamen ab. Die praktische Zeit legte er in der Universitäts-Apotheke Tübingen und im Landesuntersuchungsamt ab. Nachdem er in 1956 als Apotheker approbiert war, legte er 1958 auch die Lebensmittelchemiker-Hauptprüfung ab. Wissenschaftliche LaufbahnVon 1958 bis 1960 promovierte Friedrich Moll bei Harry Auterhoff über Reaktionen von Alkaloiden sekundären Amincharakters mit Formaldehyd. Er schloss die Promotion 1960 mit summa cum laude zum Dr. rer.nat. ab.[2] Im Anschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Assistent im Arbeitskreis Auterhoff, zunächst von 1960 bis 1964 an der Technischen Hochschule Braunschweig, dann von 1964 bis 1968 an der Eberhard Karls Universität Tübingen. 1966 habilitierte er sich in Pharmazeutischer Chemie über das Thema Kondensierte Azetidinone-(2)[3] und übernahm als Oberassistent im Arbeitskreis Auterhoff zunehmend auch Aufgaben in der Lehre. Er wurde 1970 im Rahmen des Forschungsstipendiums Carl Mannich gefördert und hatte ab 1972 eine außerplanmäßige Professur an der Eberhard Karls Universität Tübingen inne. Moll übernahm 1974 das Ordinariat für Pharmazeutische Technologie an der Universität Mainz. Dort amtierte er von 1979 bis 1981 und erneut 1985/1986 als Dekan im Fachbereich Pharmazie. Von 1984 bis 1991 war er Geschäftsführender Leiter des Instituts für Pharmazie. Er wurde 1998 emeritiert. Die Forschungsgebiete und Publikationen betrafen zu Beginn alkaloidchemische Themen, in der Folge wandte er sich dem noch jungen Fach Pharmazeutische Technologie zu. Aus der Galenik entwickelte sich ab Beginn der 1960er Jahre die Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie (auch Arzneiformenlehre), die mit der Approbationsordnung von 1971 Teil der wissenschaftlichen Ausbildung der Apotheker wurde. In den 1970er Jahren wurden an den Pharmaziefakultäten neue Lehrstühle und Forschungsbereiche für Pharmazeutische Technologie aufgebaut. Friedrich Moll veröffentlichte 102 Publikationen und betreute 37 Doktorarbeiten sowie eine Habilitation. Friedrich Moll war verheiratet und hatte drei Kinder. Er war römisch-katholisch, CDU-Mitglied und begeisterter Sportler. Er starb im Februar 2024 im Alter von 93 Jahren.[1] Mitgliedschaften und Interessensgebiete
Schriften (Auswahl)Dissertation und Habilitation
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bücher
Weblinks
Einzelnachweise
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