Frederik Jacobus Johannes BuytendijkFrederik Jacobus Johannes Buytendijk [ˈbœjtəndɛjk] (* 29. April 1887 in Breda; † 21. Oktober 1974 in Nijmegen), gelegentlich auch geschrieben als F. J. J. Buijtendijk, war ein niederländischer Biologe, Anthropologe, Psychologe, Physiologe und Sportmediziner. Er gilt als einer der Begründer der psychologischen Anthropologie sowie als einer der Ahnherren der kybernetischen Anthropologie. WirkenDie Stationen der Ausbildung, Forschung und Lehre Buytendijks waren die Universitäten von Amsterdam, Groningen, Utrecht, Neapel, Cambridge sowie Berlin, Gießen, Bonn, Köln und Basel. Wichtig für seinen Werdegang war der Kontakt mit Hans Driesch und besonders Max Scheler sowie dessen Schülern und dem Umfeld, in dem sich Impulse der Phänomenologie mit Fragestellungen der Philosophischen Anthropologie, der Gestalttheorie und der theoretischen Biologie und der Verhaltensforschung verbanden. Mit Helmuth Plessner war er seit 1918 befreundet; einige für beider Denken zentrale Aufsätze verfassten sie gemeinsam (siehe unten, Literatur). In den 1920er Jahren befreundete er sich ebenfalls mit Viktor von Weizsäcker und Victor-Emil von Gebsattel. Buytendijk war seit 1925 Professor für Physiologie an der Groninger Universität. Er war maßgeblich an sportmedizinischen Forschungen beteiligt, Mitbegründer des Weltverbandes für Sportmedizin, Kongresspräsident des 1. Weltkongresses für Sportmedizin 1928 und danach Präsident der AIMS.[1] Während der deutschen Besatzungszeit der Niederlande im Zweiten Weltkrieg wurde Buytendijk von der Gestapo gesucht und er musste untertauchen. Nach 1946 bis zur Emeritierung 1957 war Buytendijk Professor für allgemeine Psychologie in Utrecht. Danach erhielt er eine außerordentliche Professur für theoretische und vergleichende Psychologie in Nijmegen und eine Gastprofessur für vergleichende Psychologie an der Universität Löwen. In 1937 verließ er die reformierte Kirche in den Niederlanden und wendete sich der katholischen Kirche zu. Bis zu seinem Tod war er Vorsitzender der Katholischen Vereinigung für Geistige Volksgesundheit. RezeptionAls Hauptwerk von Buijtendijk kann das Buch „Allgemeine Theorie der menschlichen Haltung und Bewegung“, welches erstmals 1956 erschien, gelten. Es fand eine durchaus breite Leserschaft in Fachkreisen. So rezensierte der Anatom Curt Elze die Arbeit durchaus wohlwollend, stellte aber auch heraus, dass ähnliche Konzepte, wie beispielsweise die Resonanztheorie von Paul Weiss oder das Reafferenzprinzip von Erich von Holst nicht ausreichend erwähnt worden seien.[2] Schriften (Auswahl)
Einzelnachweise
Weblinks
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