Französischer Friedhof (Berlin) Blick über den Friedhof
Grabmal für Ludwig Devrient
Grabdenkmal Pommrich. Trauernde von Albert Moritz Wolff
Grabstein Carl Steffeck , Medaillon von Friedrich Reusch
Der I. Französische Friedhof in der Oranienburger Vorstadt von Berlin ist ein kunsthistorisches Denkmal in unmittelbarer Nachbarschaft zum Friedhof der Dorotheenstädtischen und Friedrichswerderschen Gemeinden . Der Französische Friedhof bildet gemeinsam mit dem benachbarten Dorotheenstädtisch-Friedrichswerderschen Friedhof das bedeutendste erhaltene und noch genutzte Friedhofsensemble Berlins aus dem 18. Jahrhundert .
Auf dem Friedhof sind Beispiele klassizistischer Grabmalkunst des 19. Jahrhunderts zu finden.
Geschichte
Der I. Französische Friedhof wurde 1780 auf einem Areal von 6.800 m² von der Französisch-Reformierten Gemeinde Berlins als Begräbnisstätte für die Nachkommen der Hugenotten angelegt. Er befand sich unmittelbar außerhalb der Berliner Zollmauer .
Der Zugang liegt in der Chausseestraße 127 (zwischen U-Bahnhof Naturkundemuseum und U-Bahnhof Oranienburger Tor ) in Berlin-Mitte .
Ab 1835 nutzte die Gemeinde den Französischen Friedhof II an der Liesenstraße .
Gräber auf dem I. Französischen Friedhof
Unter den auf dem Französischen Friedhof beigesetzten Persönlichkeiten findet man:
Paul Ackermann (1812–1846), französischer Sprachwissenschaftler und Schriftsteller
Klaus Alheim (1942–2020), Erziehungswissenschaftler
Frédéric Ancillon (1767–1837), Erzieher von König Friedrich Wilhelm IV. und preußischer Staatsmann
Franz Bendel (1833–1874), Komponist
Erich Böhme (1930–2009), Journalist und Fernsehmoderator
Daniel Chodowiecki (1726–1801), Kupferstecher
Ludwig Devrient (1784–1832), Schauspieler
Emil Heinrich Du Bois-Reymond (1818–1896), Physiologe (Grab eingeebnet, es existiert nur eine Gedenktafel)
Felix Henri Du Bois-Reymond (1782–1865), Lehrer
Madame Du Titre (= Marie Anna Dutitre) (1748–1827), Berliner Original
Eberhard Esche (1933–2006), Schauspieler
Horst Fliegel (1938–2018), Komponist
Amy Frank (1896–1980), Schauspielerin
Dieter Franke (1934–1982), Schauspieler
Willi Geismeier (1934–2007), Kunsthistoriker
Benjamin George (1739–1823), Unternehmer und Mäzen, Namensgeber der Georgenstraße (Monumentalsarkophage auch mehrerer Familienangehöriger)
Heinrich Greif (1907–1946), Schauspieler
Jenny Gröllmann (1947–2006), Schauspielerin
Michael Gwisdek (1942–2020), Schauspieler
Evelyn Hartnick-Geismeier (1931–2017), Bildhauerin und Medailleurin
Rolf Herricht (1927–1981), Schauspieler und Komiker
Harry Hindemith (1906–1973), Schauspieler
Wolfgang Kohlhaase (1931–2022), Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller
Gottfried Kolditz (1922–1982), Regisseur
Dieter Mann (1941–2022), Schauspieler
Karl Ludwig Michelet (1801–1893), Philosoph
Hendrik George de Perponcher Sedlnitzki (1771–1856), niederländischer General der Infanterie und Gesandter in Berlin
Klaus Piontek (1935–1998), Schauspieler
Friedrich Quincke (1865–1934), Chemiker
Louis Fréderic Jacques Ravené (1823–1879), Kaufmann und Kunstmäzen
Pierre Louis Ravené (1793–1861), Industrieller und Kunstsammler – Grabmal von Friedrich August Stüler ; der liegende Ravené und die Engel von Gustav Blaeser
Käthe Reichel (1926–2012), Schauspielerin
Günter Reisch (1927–2014), Filmregisseur
Friedrich Richter (1894–1984), Schauspieler
Helga Sasse (1942–2013), Schauspielerin
Klaus Schlesinger (1937–2001), Schriftsteller
Horst Schönemann (1927–2002), Schauspieler und Regisseur
Berthold Schulze (1929–1988), Schauspieler
Carl Steffeck (1818–1890), Maler
Ehrenfried Stelzer (1932–2010), Direktor der Sektion Kriminalistik der Humboldt-Universität 1957–1989
Gustav Trampe (1932–2006), Journalist
Fritz-Georg Voigt (1925–1995), Übersetzer, Herausgeber und Lektor
Peter Voigt (1933–2015), Autor und Regisseur von Dokumentarfilmen
Gerhard Wolfram (1922–1991), Intendant des Landestheaters Halle und des Deutschen Theaters
Grabmal von Peter Louis Ravené
Grab von Daniel Chodowiecki
Frédéric Ancillon. Entwurf:
Karl Friedrich Schinkel
Grabmal für Pierre Louis Ravené
Grab von Louis Fréderic Jacques Ravené
„Kirchhof der Französisch-Reformierten Gemeinde zu Berlin“
Siehe auch
Literatur
Heinrich Trost (Gesamtredaktion): Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR. Hauptstadt Berlin I. Hrsg. Institut für Denkmalpflege; Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin, 1984, S. 340/341
Klaus Hammer: Friedhöfe in Berlin – Ein kunst- und kulturgeschichtlicher Führer . Jaron, Berlin 2006, ISBN 3-89773-132-0 , S. 56–58 .
Weblinks
52.528333333333 13.385 Koordinaten: 52° 31′ 42″ N , 13° 23′ 6″ O