Im Jahr 1432 wurde die erste Kapelle in Sommersdorf erbaut. Sie war ursprünglich eine Filiale von St. Laurentius (Großenried).[1] Das Patronat hatten die jeweiligen Besitzer des Rittergutes inne. Die Kapelle wurde der Jungfrau Maria, der heiligen Barbara, dem hl. Stephanus und hl. Sebastian geweiht.[2] Nach der Einführung der Reformation im Jahr 1551[1] wurde Sommersdorf 1557 zur Pfarrei erhoben.[3] Von 1565 bis 1586 wurde die Pfarrei mit St. Peter (Thann) verbunden, seit 1632 dauerhaft bis heute.[1] 1964 endete das Patronat der Herren von Crailsheim.[4]
Weiherschneidbach ist spätestens seit 1861 in die Markgrafenkirche gepfarrt.[6] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession der ursprünglich rein katholischen Orte Aub, Großenried, Kleinried und Mörlach kamen zur Pfarrei hinzu. 1995 wurde Burgoberbach von St. Bartholomäus (Brodswinden) nach Sommersdorf umgepfarrt. Derzeit (Stand: 2017) hat die Kirchengemeinde 1330 Mitglieder.[7]
Kirchengebäude
Die ursprüngliche Kapelle wurde 1468 abgetragen und weiter westlich, an der heutigen Stelle bei der Burg, neu errichtet.[1] Das Langhaus wie auch der im Südosten anschließende Turm sind aus Bruchstein verfertigt. Der Turm ist im Untergeschoss rund, die beiden Obergeschosse wurden 1722 neu errichtet und sind achteckig und verputzt. Das Glockengeschoss weist Fachwerk auf. Auf diesem sitzt eine Glockenhaube.
Die im Westen angrenzende Zehntscheune, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts errichtet wurde, wurde 1923 zur heutigen Pfarrkirche umgebaut. Im Westen wurde eine rechteckige Apsis mit Walmdach angefügt, im Süden eine Sakristei im Zwerchbau. Alle Gebäude sind aus Bruchstein verfertigt. An der Südseite gibt es zwei Rundbogen- und an der Nordseite drei Rundbogenfenster. An der Ostseite gibt es ein Rundbogenportal. Das Langhaus schließt mit einem Satteldach ab.
Der einschiffige Saal schließt innen mit einem holzgetäfelten Tonnengewölbe ab. Eine Empore ist an der Ostseite eingezogen. Auf ihr steht die Orgel der ehemaligen Pfarrkirche. Sie stammt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Sie hat ein fünfteiliges Gehäuse mit geschweiftem Gebälk und geschnitzten Akanthusblenden und ein altes Spielwerk. Die Altarmensa steht an der Westwand, südlich davon ein einfacher achteckiger Kanzelkorb aus Holz, nördlich davon ein achteckiger Taufstein. In der Kirche sind drei Epitaphien der Familie Crailsheim aus dem 17. Jahrhundert eingemauert.
Manfred Jehle: Kirchliche Verhältnisse und religiöse Institutionen an der oberen Altmühl, Rezat und Bibert: Klöster, Pfarreien und jüdische Gemeinden im Altlandkreis Ansbach im Mittelalter und in der Neuzeit (= Mittelfränkische Studien. Band20). Historischer Verein für Mittelfranken, Ansbach 2009, ISBN 978-3-87707-771-9, S.211–212.
Eberhard Krauß, Friedrich Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Ansbach. Eine familiengeschichtliche Untersuchung (= Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte. Band13). Gesellschaft für Familienforschung in Franken, Nürnberg 2004, ISBN 3-929865-08-4, S.93–101.
Hans Sommer mit e. Arbeitskreis d. Dekanates (Hrsg.): Es geschah im Namen des Glaubens: evangelisch im Dekanat Ansbach (= Reihe Porträts bayerischer Dekanatsbezirke). Verlag der Evangelisch-Lutherischen Mission, Erlangen 1991, ISBN 3-87214-248-8, S.137–147.
↑So die Pfarrbeschreibung (Memento des Originals vom 5. Januar 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kirche-burgoberbach-thann.de auf der Website kirche-burgoberbach-thann.de. Nach H. Sommer (Hrsg.): Es geschah im Namen des Glaubens: evangelisch im Dekanat Ansbach, S. 142, endete das Patronat 1970/72.
↑Nach M. Jehle: Kirchliche Verhältnisse und religiöse Institutionen an der oberen Altmühl, Rezat und Bibert, S. 211, würde Neuses bereits um 1800 zu Sommersdorf gehören. Damit widerspricht er aber den Angaben, die er auf S. 161 gemacht hat. Dass Neuses um 1800 zu Brodswinden gehörte, wird auch von W. Düngfelder, S. 5, gestützt, in der von einer Umpfarrung im Jahr 1812 die Rede ist. Wolfgang Düngfelder: Bartholomäuskirche Brodswinden. 550 Jahre Kirche und Gemeindeleben. Brodswinden 1992.