Im Jahre 1590 – wenige Jahre nach Einführung der lutherischen Lehre in Ostpreußen – wurde in dem damaligen Groß Stürlack eine Kirche gebaut, die die – Johannes dem Täufer gewidmete – Kapelle von 1490 ersetzte und die 1598 zur evangelischen Pfarrkirche erhoben wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts musste die Kirche wegen Baufälligkeit abgerissen
Seitens der evangelischen Gemeindeglieder organisierte man ein ehemaliges Wohngebäude, das man mit einem Kirchsaal ausrüstete und so in eine Kapelle umwandelte. Der kleine Saal ist schlicht gehalten.[1] Die gottesdienstliche Mitte bildet ein schlichter Altartisch mit Bibel und Kruzifix, darüber an der Wand die Inschrift Jezus Chrystus Wezoraj i dzis Tenże i na wieki („Jesus Christus, gestern und heute, und derselbe auch in Ewigkeit“ – Hebr. 13,8). Der Altarraum wird außerdem von einem Kanzelpult und einem Taufbeckenständer geprägt.
Bei der Volkszählung im Jahr 1925 wurden in der Pfarrei Groß Stürlack 2.133 Gemeindeglieder registriert,[3] die in einem mehrere Dörfer, Ortschaften bzw. Wohnplätze – darunter vier Schulorte – umfassenden Kirchspiel lebten. Die Pfarrstelle Groß Stürlack war von 1600 bis 1945 ununterbrochen von einem Amtsträger besetzt.[4]
Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevölkerung meistenteils evangelischer Konfession ließen das kirchliche Leben fast ganz absterben. Polnische Siedler, von denen die allermeisten der katholischen Konfession zugehörten, ließen sich dann in dem nun Sterławki Wielkie genannten Ort nieder. Sie errichteten eine Pfarrei mit der bisher evangelischen Kirche als nun katholischem Gotteshaus. Die wenigen evangelischen Kirchenglieder nutzen seither ein Wohngebäude mit Kirchsaal als Kapelle, und der Ort wurde – wie auch Koczarki(Kotzargen, 1929 bis 1945 Eichhöhe) – Filialgemeinde einer nun in Ryn(Rhein) ansässigen Pfarrei. Sie ist Teil der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Kirchspiel Stürlack (bis 1945)
Zum Kirchspiel Stürlack gehörten bis 1945 acht Dörfer, Orte bzw. Wohnplätze:[3][5]