EthylesterEthylester sind chemische Verbindungen, die zur Gruppe der Ester gehören. Sie entstehen durch Veresterung einer Carbonsäure oder einer anorganischen Oxosäure mit Ethanol und weisen die charakteristische funktionelle Estergruppe auf. Neben den Carbonsäureestern zählen zu den Ethylestern auch Kohlensäureester und Ester, die sich von Sulfonsäuren und Ethanol ableiten. Analog können sich auch aus Salpetersäure, Sulfinsäuren, Phosphonsäuren oder Phosphinsäuren einerseits und Ethanol andererseits Ethylester bilden. Orthoameisensäuretriethylester, HC(OC2H5)3, ist ein bekannter Vertreter der Orthocarbonsäureester.[1] VorkommenCarbonsäureethylester kommen als sogn. Fruchtester in vielen Früchten und Speisen als geruchsgebende Komponente vor. In der Natur kommt Buttersäureethylester in verschiedenen Pflanzen vor, z. B. in Erdbeeren, Äpfeln, Orangen und Ananas. (Z)-4-Decensäureethylester, (E)-2-Octensäureethylester und (E,Z)-2,4-Decadiensäureethylester findet man in Birnen, (S)-2-Methylbuttersäureethylester in Orange und Ananas. Ethylformiat ist ein Bestandteil von Rum und Arrak.[2] HerstellungEthylester entstehen z. B. aus einer Carbonsäure und Ethanol unter säurekatalysierter Wasserabspaltung. Aus Carbonsäurechloriden und Ethanol können nach der Schotten-Baumann-Methode ebenfalls Ethylester erhalten werden. Ethylester lassen sich auch aus Carbonsäureanhydriden und Ethanol synthetisieren. Die nucleophile Substitution von Methylhalogeniden (z. B. Ethyliodid) mit Carboxylat-Ionen liefert auch Ethylester. Entsprechend bilden sich Diethylester aus Dicarbonsäuren und Ethanol, Triethylester aus Tricarbonsäuren und Ethanol usw. VerwendungEssigsäureethylester wird als Lösungs- und Gelatinierungsmittel – z. B. für Kollodiumwolle und Celluloid – in der Industrie eingesetzt. Einige Ethylester von Carbonsäuren werden als Geschmacks- und Aromastoffe benutzt. Ethylester können durch ihre erhöhte Lipophilie Barrieren passieren bzw. Aminosäuretransportdefekte umgehen. Ethylester von L-Tryptophan und eventuell weiterer Aminosäuren sind die einzige Behandlungsmöglichkeit für schwere Fälle der Hartnup-Krankheit.[3] Siehe auch
Einzelnachweise
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