Ernst Günther von Schleswig-Holstein-Sonderburg-AugustenburgHerzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein (* 11. August 1863 in Dolzig, Kreis Sorau; † 22. Februar 1921 in Primkenau) war ein Mitglied des Fürstenhauses Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg und Schwager des letzten Deutschen Kaisers Wilhelm II. LebenErnst Günther war der dritte Sohn des Herzogs Friedrich VIII. zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1829–1880) und dessen Ehefrau Prinzessin Adelheid zu Hohenlohe-Langenburg (1835–1900), der Tochter des Fürsten Ernst I. zu Hohenlohe-Langenburg (1794–1860) und dessen Gattin Feodora zu Leiningen (1807–1872). Ernst Günthers Schwester war die Kaiserin Auguste Victoria (1858–1921). Von seinem Vater erbte er den Titel des (Titular)-Herzogs von Schleswig-Holstein; er war nun das Haupt dieses Familienzweiges. Nach dem Tode seines Vaters wurde von Kaiser und König Wilhelm I. angeordnet, dass ihm im Verkehr mit Behörden die Anrede „Hoheit“ beizulegen sei.[1] Er war seit 1884 Mitglied des Corps Borussia Bonn.[2] Im Sommer 1890 wurde der Herzog in den Generalstab kommandiert und 1891 zum Hauptmann befördert. 1895 folgte die Beförderung zum Major.[3] Von sich reden machte der Herzog durch sein ausschweifendes, für die damalige Zeit skandalträchtiges Sexualleben, zu dem auch Bordellbesuche zählten und das ihm bei Hof den Spitznamen „Herzog Rammler“ eintrug.[4][5] Allerdings sind die Berichte mit Rücksicht auf die eher prüde Moral des Kaiserhofes mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. In der Forschung wird die Vermutung geäußert, dass Ernst Günther die Schmähbriefe der Kotze-Affäre verfasst habe.[6] 1893 machte Ernst Günther zum Entsetzen des Kaiserpaares in Paris der verwitweten Herzogin Maria Letizia von Aosta, einer geborenen Prinzessin Bonaparte, einen Heiratsantrag, den der deutsche Botschafter Graf Münster noch vereiteln konnte. Ein Jahr später spielte er mit dem Gedanken, die Prinzessin Helene von Orleáns zu heiraten, was abermals auf den Widerstand des Kaiserpaares traf.[7] 1896 sorgte eine Affäre zwischen Ernst Günther und der Freiin Johanna von Spitzemberg, der Tochter der Salonnière Hildegard von Spitzemberg, am Kaiserhof für Aufregung. Die geplante Heirat der beiden, die nach den dynastischen Konventionen als unstandesgemäß galt, scheiterte am kategorischen Einspruch des Kaiserpaares.[8] Nach seinem Tode 1921 folgte ihm sein Cousin Albert von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1869–1931) als Oberhaupt und (Titular)-Herzog von Schleswig-Holstein. Da Herzog Albert unverheiratet starb, erlosch mit ihm die Linie Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg im Mannesstamm. Sein Nachfolger als Chef des Hauses Schleswig-Holstein wurde Herzog Friedrich Ferdinand von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1855–1934). EheAm 2. August 1898 heiratete Ernst Günther in Coburg Prinzessin Dorothea von Sachsen-Coburg und Gotha (1881–1967), einzige Tochter von Prinz Philipp (1844–1921) und Prinzessin Louise von Belgien (1858–1924) sowie Enkelin des belgischen Königs Leopold II. Dorothea und Ernst Günther hatten keine Kinder. Im Jahre 1920 adoptierten sie Prinzessin Marie Luise (1908–1969) und Prinz Johann Georg von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1911–1941), Sohn und Tochter von Prinz Albrecht von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg und Gräfin Ortrud von Isenburg und Büdingen. Vorfahren
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