Für die AIH begleitete Johansson gemeinsam mit Nagel 1924/1925 die Erste Allgemeine Deutsche Kunstausstellung in der Sowjetunion, die in Moskau, Leningrad und Saratow gezeigt wurde. In Moskau traf Johansson auch Hồ Chí Minh, den er dort porträtierte. 1925 trat Johansson aus der KPD aus. In der Zeit der Weltwirtschaftskrise musste er seine künstlerische Tätigkeit reduzieren, und er arbeitete in der Tiefbaufirma seines Pflegevaters.
Nach der Machtergreifung geriet Johansson durch seine Ehe mit einer Jüdin und seine politische Vergangenheit ins Visier des Nazi-Staats. 1937 wurden in der Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Stadtmuseum Dresden zwei seiner Ölgemälde mit dem Titel Fabrik beschlagnahmt. Davon wurde eines vernichtet. Das zweite wurde auf der Wanderausstellung Entartete Kunst vorgeführt. Sein Verbleib ist ungeklärt.[3]
Die schwedische Staatsbürgerschaft gab Johansson zwar einen gewissen Schutz, aber eine despektierliche Bemerkung über Hermann Göring während eines Restaurantbesuchs führte dazu, dass er für vier Monate inhaftiert wurde. Nach der Entlassung gelang es ihm 1938, über die Tschechoslowakei und Polen nach Schweden zu fliehen. Nach 1945 arbeitete er als Künstler freischaffend und betrieb ein chemisches Laboratorium in Täby-Lövbrunna.
In der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR wurden Arbeiten Johanssons auf mindestens fünfzehn Ausstellungen gezeigt, vor allem solchen, mit denen antifaschistische und sozial engagierte Künstler geehrt wurden.[4]
↑Pantheon. Internationale Zeitschrift für Kunst. 1986, S. 130
↑Erste Allgemeine Deutsche Kunstausstellung. Moskau-Leningrad. [1-я Всеобщая германская художественная выставка. Москва-Ленинград: Межрабпом] - Deutsche Digitale Bibliothek (deutsche-digitale-bibliothek.de)
↑Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion "Entartete Kunst", Forschungsstelle "Entartete Kunst", FU Berlin
↑Martin Papenbrock u. a. (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 2. Antifaschistische Künstler/Innen in Ausstellungen der SBZ und der DDR. VDG, Weimar, 2000
↑Bildende Kunst, Berlin, 1966, Heft 12, S. 630 (Abbildung)