En+ ist ein russisches, börsennotiertes Unternehmen im Rohstoff- und Energiesektor.
En+ zählt zu den weltweit größten Aluminiumproduzenten. Der Strom für die Schmelzöfen stammt aus den eigenen Wasser- (zu 80 %) und Kohlekraftwerken (zu 20 %).[4] Erklärtes Ziel der Firma ist „Grünes Aluminium“ – also eine CO2-neutrale Produktion.[5] Den Strom liefern u. a. der Krasnoyarsk Damm, der Bratsk Damm, der Ust-Ilimsk Damm, der Irkutsk Damm und der Sayano-Shushenskaya Damm.
Vom 18. Februar 2020 bis einschließlich 17. April 2020 war En+ an der Moskauer Börse notiert (ISIN RU000A100K72). Seither werden die Aktien an der Londoner Börse in Form von Global Depository Receipts (GDR) gehandelt, die bei der Citibank hinterlegt sind. Zum Stichtag 30. Juni 2021 bestanden folgende Anteils- und Stimmrechtsverhältnisse:[6]
Unabhängiger Treuhänder für Oleg Deripaska: 9,95 %
Unabhängiger Treuhänder für die eigenen Aktien von En+: 14,33 %
Vorstandsvorsitzender von En+: 7,04 %
Glencore: 10,55 %
Unabhängiger Treuhänder für Wolnoje delo und andere: 6,64 %
Unabhängiger Treuhänder für ehemalige Familienmitglieder von Deripaska: 4,15 %
Freiverkehr: 12,34 %
Die Begrenzung der Anteile bzw. Stimmrechte von Oleg Deripaska auf maximal 44,95 % bzw. 35 % beruht auf einer Vereinbarung von En+ mit dem Office of Foreign Assets Control (der Kontrollbehörde des Finanzministeriums der Vereinigten Staaten) als Bedingung zur Aufhebung der 2018 verhängten US-Sanktionen gegen das Unternehmen. Grund der Aufhebung waren die nach der Verhängung massiv gestiegenen Preise für Aluminium, was zu politischem Druck der Aluminiumindustrie auf die US-Regierung geführt hatte; die Sanktionen gegen Deripaska selbst blieben bestehen.
Im Juni 2021 verkaufte die Ex-Frau von Oleg Deripaska, Polina Jumaschewa, einen von ihr gehaltenen Aktienanteil von 2,6 % an Mubadala, den Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate.[7]
Beteiligungen
En+ besitzt die Kontrollmehrheit (56,88 %) an RUSAL[8][9][10] sowie (auszugsweise):
En+ wurde 2002 als Holdinggesellschaft für mehrere Aluminiumhütten, die heute RUSAL bilden, gegründet.[12]
Aus steuerlichen Gründen lag der eingetragene Firmensitz in Saint Helier auf Jersey. Inzwischen jedoch wieder in Russland.[10]
Energie
Die En+ Group kann bis zu 19,6 GW mit ihren Werken (Wasser, Solar und Kohle) produzieren. Davon stammen 15,1 GW aus Wasserkraftwerken. Neben den aktuellen vier Wasserkraftwerken sind 3 weitere geplant:[13]
Segozerskaya (8,1 MW)
Telmamskaya (450 MW)
Nizhneboguchany (660 MW)
US-Sanktionen
Am 6. April 2018 wurde das Unternehmen von den Vereinigten Staaten mit Sanktionen belegt. Die Vermögenswerte des Unternehmens wurden eingefroren und US-Bürgern wurden jegliche Geschäfte mit dem Unternehmen untersagt. Nicht-US-Bürgern drohten bei der Weiterführung von Geschäftskontakten mit dem Unternehmen ebenfalls Sanktionen. Als Begründung nannte der US-Finanzminister die Annexion der Halbinsel Krim, die Unterstützung des Syrischen Machthabers Baschar al-Assad, die Beeinflussung Westlicher Demokratien, sowie die Förderung von Cyberkriminalität.[14] Im Januar 2019 wurden die Sanktionen gegen En+ und Rusal von der Regierung Trump aufgehoben.[15]
↑Russell Gold: There’s Clean Aluminum and Dirty Aluminum. Can Anyone Tell the Difference? In: Wall Street Journal. 7. Oktober 2020, ISSN0099-9660 (wsj.com [abgerufen am 7. Februar 2022]).