Eltze
Eltze ist eine Ortschaft der Gemeinde Uetze in der niedersächsischen Region Hannover. GeografieLageWestlich des Ortes fließt die Fuhse außerhalb der Bebauung, nördlich des Dorfes führt die Erse am alten Ortskern vorbei. An der Eltzer Mühle westlich des Dorfes beginnt der Verbindungsgraben Prangenhol von der Fuhse zur Erse. NachbarortschaftenBenrode, Dedenhausen, Wehnsen, Plockhorst, Ohof, Wiedenrode, Abbeile, Höfen, Warmse, Wackerwinkel GeologieEltze liegt am Rand des Allerurstromtales in eiszeitlicher Moränenlandschaft. Die Böden sind daher überwiegend sandig. Die ursprünglichen Heidelandschaften sind im 19. Jahrhundert großenteils landwirtschaftlich nutzbar gemacht worden. GeschichteDer Ortsname entwickelte sich von Elishausen, Hellesse, Ellesse und Eilitze zum heutigen Eltze. Zur Zeit der Völkerwanderung wird der Grund des heutigen Eltze gelegt worden sein, die planmäßige Siedlung um einen Thingplatz auf einer leichten Sanderhebung am Ufer der Erse deutet darauf hin. Es ist jedoch altes Siedlungsgebiet. Alte Siedlungsplätze und ein Urnenfriedhof wurden gefunden. Eltze wird 1226 erstmals urkundlich im Lehnregister der Herren von Meinersen erwähnt. Im Jahr 1311 wird erstmals ein Pfarrer „in Ellese“ urkundlich festgehalten. Der Ort ist in den Jahren 1316 bis 1885 dem Amt Meinersen zugehörig. Die Einwohnerzahl lag zwischen 1600 und 1800 unverändert bei 500, Eltze war damit das größte Dorf der Gografschaft Edemissen. Die meisten Höfe waren den Herren von Marenholtz in Müden-Dieckhorst dienst- und zinspflichtig. 1748 wurden in den Dörfern des Fürstentums Lüneburg für eine neue Kirche in Eltze Kollekten eingesammelt.[2] Alle Kriegswirren überstand Eltze im Wesentlichen unzerstört. Nur im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) brandschatzte die französische Besatzung, wie am Hausbalken von „Keunemanns Hoff“ (Nr. 37) zu lesen ist: „Das Unglück ist mir auch begegnet, daß Haus und Hof durch Feuersglut ist worden in die Asch gelegt durch der Franzosen Frevelmut. Behüt dies Haus, o Gott, für Feuer und vor Wassersnot.“ Das damals wieder aufgebaute Haus wurde Anfang der achtziger Jahre abgerissen. Doch brachte man den historischen Hausbalken mit seiner prägnanten Inschrift über den großen Schiebetüren des neuen Maschinenschauers an.[3] Nachdem in Wittingen am 12. April 1792 eine Feuersbrunst ausgebrochen war, die binnen einer Stunde 66 Wohnhäuser in Asche gelegt hatte, ergingen aus Eltze Spenden in Höhe von 1 Reichstaler 12 Gutegroschen.[4] Über eine Brandkatastrophe in Eltze im Jahre 1794 verlautete in den Annalen der Braunschweig-Lüneburgischen Churlande:[5] Unglücksfalle vom Jahr 1794. Den 26sten Jan. brannten zu Eltze, Amts Meinersen zwey Wohnhäuser und drey Nebengebäude ab. 1826 legte ein Großbrand in Eltze bei Uetze 16 Häuser in Asche. Von einem Nebengebäude des Küsterhauses sprangen die Funken auf andere Gebäude über. Die Kirche blieb aber verschont. Der Feuersbrunst, die schlimmer war als jene gut 70 Jahre zuvor, fielen auch viele alte Speicher und Schafställe zum Opfer. Sie waren damals noch ausschließlich, wie die Hallenhäuser, mit Stroh gedeckt gewesen. Der Brand führte auch zur Aussiedlung von Höfen aus der Enge des Dorfkerns, so zum Beispiel „Permaues Hoff“ (Nr. 9), der an die rechte Ersepartie rückte. Der Schepelmannsche Hof stand vor der Feuersbrunst im Pastorengarten und wurde an die Plockhorster Straße verlegt. „Klußmanns Hoff“ (Nr. 14) wurde ebenfalls hinter der Erse wieder neu aufgesiedelt, während „Osterlohs Hoff“ (Nr. 27) aus der Mitte an die Peripherie direkt vor den Bach zu liegen kam.[3] An die Brandkatastrophe erinnerte unter anderem ein Spruch am Haus Kötnerstraße 1. Dieser Bauernhof ist im Jahr 2018 selbst Opfer von einem Feuer geworden.[6] EingemeindungenDas Dorf wurde 1885 dem neu gebildeten Kreis Peine zugeordnet. 1966 bildete Eltze mit den Ortschaften Dedenhausen, Wehnsen, Plockhorst, Eickenrode und Ohof eine Samtgemeinde. Im Zuge der Gebietsreform in Niedersachsen wurde Eltze am 1. März 1974 in die Gemeinde Uetze eingegliedert[7] und damit dem Landkreis Hannover zugeschlagen, die Samtgemeinde wurde somit aufgelöst. Einwohnerentwicklung
ReligionEin Pastor ist für Eltze bereits im Jahr 1311 nachweisbar. In Eltze gibt es eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde mit eigener Kirche aus dem Jahr 1749 im alten Ortskern; es ist auch Pfarrsitz. Die katholische Kirche St. Petrus von 1959 wurde 1999 entwidmet und dient seit 2000 als Heimatmuseum. PolitikOrtsratDer Ortsrat von Eltze setzt sich aus drei Ratsfrauen und vier Ratsherren zusammen.[11]
(Stand: Kommunalwahl 11. September 2016) OrtsbürgermeisterOrtsbürgermeister ist Rudolf Schubert (SPD).[11] WappenIm geteilten Schild oben in Gold ein rot bewehrter, blauer Löwe; unten in Blau ein goldener Grapen. Oben wird die lange Zugehörigkeit zum Herzogshaus Braunschweig-Lüneburg dargestellt. Der Grapen, ein über dem offenen Feuer hängender Kochkessel, ist ein Symbol aus dem Wappen der Herren von Eltze, Vasallen der Braunschweiger Herzöge. Kultur und SehenswürdigkeitenBauwerke
Naturdenkmale
Fotogalerie
SportEs gibt mehrere Vereine (Auswahl):
Regelmäßige Veranstaltungen
Kulinarische Spezialitäten
Wirtschaft und InfrastrukturUnternehmenDie Landwirtschaft prägt den Ort, noch üben einige Betriebe diese im Vollerwerb aus. Spargel, (Früh-)Kartoffeln, Zwiebeln, (Brau-)Gerste, Weizen, Raps, Roggen, Zuckerrüben und Mais gehören zu den Erzeugnissen. Neben der Landwirtschaft gibt es Betriebe aus den Bereichen Elektroapparatebau, Keramik, Informations- und Kommunikations-Technik, Software-Entwicklung, Dienstleistungen, Freizeitgestaltung und der Nahversorgung. Es gibt in Eltze zwei Seniorenpflegeheime, die im Bereich der vollstationären Pflege, befristeten Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege tätig sind. Sie sind Arbeitgeber für rund 80 Mitarbeiter überwiegend sozialer und hauswirtschaftlicher Berufe. Öffentliche Einrichtungen
Bildung
Eine erste Schule ist 1586 nachweisbar. Das derzeitige Schulgebäude wurde 1963 als Mittelpunktschule erbaut. Verkehr
Persönlichkeiten
Literatur
WeblinksCommons: Eltze – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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