In den vergangenen über 1000 Jahren, in denen der Ort bereits besteht, hat der Ortsname einige Wandlungen erfahren. Die in den Urkunden vorkommenden Namen, vor allem in früheren Zeiten, sind nicht immer eindeutig dem genannten Ort zuzuordnen. So auch in einer Urkunde des Klosters Haina. Dort wird 1201 der Ort „Alartshusen“ genannt. Dieser Ort wird im historischen Ortslexikon im Jahr 1926 von Heinrich Reimer, dem Verfasser dieses Lexikons, sowohl auf Altershausen, als auch auf Ellershausen bezogen. Der Historiker Eckhart G. Franz hingegen bezieht diesen Namen nur auf eine Wüstung bei Ellershausen, welche sich jedoch weder im Ortslexikon von 1926, noch im entsprechenden Modul des Landesgeschichtlichen Informationssystems (LAGIS) des Hessischen Landesamts für geschichtliche Landeskunde finden lässt.[2]
In historischen Dokumenten ist der Ort unter folgenden Ortsnamen belegt (Jahr: Ortsname):
1016: Adelhereshuson
1201: Alartshusen
1220: Ellershusin
um 1250: Elershusen
um 1250: Alardeshusen
1263: Alershusen
1269: Alharshusen
1270: Eylharshusen
1306: Alhartshusen
1314 & 1316: Alhartishusen
1318: Eilhartshusin
1318: Elershausen
1320: Elhartshusen
1354: Ellartshusin
1378: Ellerzhusin
1382: Elhartizhusen
1460: Ellirßhusen
1483: Ellreßhusen
1484: Ellershusin
1488: Ellershausen
Wasserburg
Die Wasserburg Ellershausen wurde 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Sie befand sich nördlich des Ortes. Erbauer waren die ortsadeligen Herren von Ellershausen. Von 1264 bis 1571 befand sie sich dann im Besitz der Familie Huhn. Danach werden die Herren von Drach als Eigentümer erwähnt. Im 19. Jahrhundert wurde sie aufgegeben und als Steinbruch benutzt. Erhalten ist heute noch ein geringer Rest der quadratischen Ringmauer.
ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Frankenberg, Stadt Frankenau
ab 1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Stadt Frankenau
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Ellershausen 423 Einwohner. Darunter waren 3 (0,7 %) Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 287 waren zwischen 18 und 49, 81 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 165 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 57 Paare ohne Kinder und 66 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 114 Haushaltungen leben keine Senioren.[9]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; nach 1970: Stadt Frankenau:[1]; Zensus 2011[9]
Religion
Kirche
Vermutlich kurz nach der Gründung des Ortes wurde eine Kapelle errichtet. Diese war die Grablege der Herren von Huhn. Im Jahr 1636 wurde eine neue Kirche in der Ortsmitte erbaut.
1898 wurde die heutige Kirche, ein Sandsteinbau, an anderer Stelle errichtet. In den 1930er Jahren wurden der Innenraum neu gestaltet. Über dem Triumphbogen am Chorraum befindet sich seitdem der Bibelspruch, der Psalm 23, „Der Herr ist mein Hirte“. Im Februar 1962 erhielt die Kirche eine Orgel mit acht Registern. 1966/67 wurde die Kirche mit einem neuen Anstrich versehen. Im Jahr 1989 erfolgte eine grundlegende Überholung der gesamten Inneneinrichtung, unter anderem wurde die Farbgebung aus dem Erbauungsjahr wieder hergestellt. Nach einem Blitzeinschlag in den Turm am 17. Mai 1988 wurde die Läut- und Glockenanlage beschädigt und musste saniert werden. Weitere Instandsetzungs- und Renovierungsarbeiten erfolgten zum Ende der 1990er Jahre. Am 9. September 2002 wurde der Turm erneut durch einen Blitzeinschlag stark beschädigt. Heute ist der Turm durch einen Blitzableiter gesichert.
Heute existiert in Ellershausen noch eine hugenottische Gemeinde.
Ellershausen hat ein evangelisches Pfarramt, zu dem auch Allendorf und Louisendorf gehören.
Literatur
Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 142.
↑Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.28, S.1197, Punkt 851; 2. Abs. 10. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,4MB]).
↑Hauptsatzung. (PDF; 175 kB) §; 5. In: Webauftritt. Gemeinde Frankenau, abgerufen im März 2019.
↑Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.109f. (online bei Google Books).
↑Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August.
(kurhess GS 1821) S. 74.