Das Dorf Ellenberg liegt etwa 19 km südwestlich der Kreisstadt Salzwedel in der Altmark. Von dort kann man es über die Landesstraße 8 und die Kreisstraße 1385 erreichen. Östlich des Dorfes fließt der Molmker Bach.[2]
Ellenberg hat auf den Urmesstischblatt aus dem Jahre 1823 die Form eines Angerdorfs mit Kirche, durch Veränderungen entwickelte es sich zum Haufendorf.[3]
Das Dorf Ellenberg wurde 1161 erstmals als ellenbeke erstmals urkundlich erwähnt, als Bischof Hermann von Verden eine Schenkung des Grafen von Wertbeck über acht Dörfer an das Kloster Diesdorf bestätigt.[4] im Jahre 1291 verkaufte Herzog Heinrich von Braunschweig 3 Hufen Land im Dorf Ellenberge zusammen mit der Kapelle an das Kloster Diesdorf.[5] 1304 wurden weitere Besitzungen in Ellenberge dem Kloster verkauft.[6] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Ellenberghe aufgeführt.[7]
Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf die altsächsisch-althochdeutschen Worte „Elme, Ulme“ zurück.[8]
Heinrich Sültmann übersetzt den Namen zu „Elchberg“ und leitet das ab aus 1161 ellenbecke (ist hier wohl verschrieben) und 1443 ellenberge vom mittelhochdeutschen Wort „elhe“ für „Ellend, Elentier, Elch“.[9]
Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Ellenberg in den Kreis Salzwedel umgegliedert. Am 1. Juni 1973 wurden die Gemeinden Hilmsen und Wiershorst (mit den Ortsteilen Deutschhorst, Wiersdorf und Nipkendey) aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Ellenberg eingemeindet.[10] Wiershorst wurde damit aufgelöst. Es war am 1. April 1935 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Deutschhorst und Wiersdorf entstanden.[11] Nipkendey war bei der Auflösung des Gutsbezirks Deutschhorst am 17. Oktober 1928 zur Landgemeinde Deutschhorst gekommen.
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Wallstawe (am 19. November 2008), Ellenberg (am 20. November 2008) und Gieseritz (am 18. November 2008) beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Wallstawe vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[12][13]
Damit kamen am 1. Juli 2009 die ehemaligen Ellenberger Ortsteile Deutschhorst, Hilmsen, Nipkendey und Wiersdorf mit dem neuen Ortsteil Ellenberg zur Gemeinde Wallstawe.
Die evangelische Kirchengemeinde Ellenberg gehörte früher zur Pfarrei Dähre.[18] Sie wurde 1978 nach Hilmsen umgepfarrt und gehört seitdem mit Hilmsen zum Kirchspiel Wallstawe, das heute betreut wird vom Pfarrbereich Diesdorf im Kirchenkreis Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[19]
Politik
Bürgermeister
Der letzte Bürgermeister der Gemeinde war Jörg Kunert.
Wappen
Blasonierung: „In Blau auf gewölbtem, mit fünf steigenden grünen Eichenblättern belegtem goldenen Schildfuß einen schreitenden silbernen Hirsch mit zehnendigem goldenen Geweih und goldenen Hufen.“
Das Wappen wurde vom Heraldiker Uwe Reipert gestaltet.
Die evangelische Dorfkirche Ellenberg ist ein turmloser spätgotischer Feldsteinbau[20] und wohl ein Nachfolger der 1291 vom Kloster Diesdorf erworbenen Kapelle.[5] Von Außen zierte ein kleiner Turm (Dachreiter) die Kirche. Da der Reiter marode war, wurde er zwischen 1909 und 1910 abgetragen und nicht mehr ersetzt. Die Kirche hatte an der Süd- und Nordseite jeweils einen Erker. 1943 wurde das Dach durch den Abwurf einer Luftmine abgedeckt. Der Wiederaufbau erfolgte der Einfachheit halber ohne die Erker.[21]
In Ellenberg steht an der Kirche ein Denkmal für Gefallenen der Kriege des 19. Jahrhunderts, ein Denkmalsäule. Ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs, steht versteckt an der Lindenstraße, ein Sockel aus Findlingen und aufgesetztem Obelisk.[22]
Der Friedhof befindet sich im Osten des Dorfes.
Vereine
Förderverein der Feuerwehrblaskapelle Ellenberg e.V.
Wirtschaft
In der Nähe von Ellenberg gibt es den Erdgasspeicher Peckensen mit fünf unterirdischen Kavernen.[23]
Literatur
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.603–606, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.135–136 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.331, 49. Ellenberg (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑ abcdPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.603–606, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑Johannes Schultze: Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (= Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.407 (uni-potsdam.de (Memento vom 5. Februar 2018 im Internet Archive)).
↑Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1939, ZDB-ID 3766-7, S.7.
↑Altmarkkreis Salzwedel: Gebietsänderungsvertrag über die Bildung einer neuen Gemeinde aus den Gemeinden Ellenberg, Gieseritz und Wallstawe zum 1. Juli 2009 mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 21. Januar 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr.2, 18. Februar 2009, S.31–33 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 388kB; abgerufen am 20. August 2021]).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.135–136 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
↑ abVerbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf: Einwohner der Ortsteile am 31. Dezember für die Jahre 2015 und 2018. 6. Juni 2019.
↑ abAnke Pelczarski: Nur Wallstawe und Jübar legen zu. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 15. Januar 2022, DNB1047268213, S.17.
↑Anke Pelczarski: Wenn die Männer das Sagen haben. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau (E-Paper). 14. Januar 2023, DNB1047268213, S.17.
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).