1971/72 gründeten Studenten des Fachbereichs Kulturwissenschaft der TU Berlin, darunter Tom Fecht und Wieland Giebel, die Elefanten Press Galerie in Berlin-Kreuzberg. Diese organisierte linksalternative Kunstausstellungen und gab auch einzelne Foto- und Grafikbände heraus. Bald danach wurde weitere kritische linke Literatur herausgegeben.
1991 zog er in das neu erworbene MSP-Verlagshaus Am Treptower Park, und verlor damit seine Charakteristik als besonderer Kreuzberger Verlag.
Espresso-Verlag
1999 wurde der Verlagsname unter Maruta Schmidt an Bertelsmann verkauft, der damit die Kinder- und Jugendbuchsparte bis etwa 2005 weiterführte.[2]
2000 wurde stattdessen der Espresso-Verlag gegründet, der die sonstigen Verlagsgeschäfte von Elefanten Press fortsetzt. Seit 2002 verlegt er nur noch Neuauflagen vorheriger Publikationen. Eigentümerin war 2023 weiterhin Maruta Schmidt.[3]
Einige Reprints von Elefanten Press wurden auch bei Zweitausendeins aufgelegt.
Einige Verlagskataloge und Prospekte von Elefanten Press befinden sich in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Ansonsten sind zur Verlagsgeschichte bisher keine Veröffentlichungen feststellbar.
Engeldamm 18, Kreuzberg, um 2004–mindestens 2023[12]
Verlagsprogramm
Bei Elefanten Press erschien ein breites Programm von Publikationen.
Anfangs gab es vor allem Kunstbände (teilweise zu Ausstellungen), später viel kritische Literatur zur Zeitgeschichte, Sachbücher über linke Kultur und Kunst, Belletristik, Krimis, Comics (Karicartoon-Kalender) und mehr.
1973–1980
Zu den ersten Publikationen der Elefanten Press Galerie gehörten
Rainer E. Klemke (Hrsg.): Kunst Hochschule Faschismus. Dokumentation der Vorlesungsreihe an der HdK Berlin im 50 Jahr der Machtübertragung an die Nationalsozialisten. Mit zahlreichen Abbildungen, 1974
Jürgen Holtfreter: Politische Fotomontage. Mit einem Essay „Was hat das Proletariat mit der Fotografie, die Fotografie mit der Montage und die Montage mit dem Proletariat zu tun?“ Von Eckhard Siepmann, 1975
Ästhetik & Kommunikation (anfangs mit dem Untertitel „Beiträge zur politischen Erziehung“), seit 1970, später bei Rowohlt, Scriptor, mindestens 86 Hefte
↑Die genauen Daten der Gründungen von Elefanten Press und MSP müssten noch ermittelt werden. Es gibt keine Belege, dass Norbert Gravius auch Gesellschafter gewesen sein soll. 1991 gab es nur fünf Gesellschafter (Schmidt und Weihönig, sowie wahrscheinlich Fecht und Giebel, auch Feest ist mit mehreren Aktivitäten bei Elefanten Press nachweisbar). MSP übernahm zwischen 1988 und 1991 außerdem die Zeitschriften Titanic, Volkszeitung und Sonntag, die Tageszeitung Junge Welt und das Treptower Verlagshaus, allerdings ohne strukturelle Beziehung zu Elefanten Press, vgl. Christoph Seils: Entsteht in Berlin ein linker Medienkonzern? In: Neues Deutschland. 19. August 1991, abgerufen am 11. April 2024.; Christoph Links, Das Schicksal der DDR-Verlage, 2010, S. 260