Eichelburg (Roth)

Eichelburg
Kreisstadt Roth
Koordinaten: 49° 14′ N, 11° 10′ OKoordinaten: 49° 14′ 18″ N, 11° 10′ 21″ O
Höhe: 405 m ü. NHN
Einwohner: 132 (1. Juli 2018)[1]
Postleitzahl: 91154
Vorwahl: 09176

Eichelburg ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Roth im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[2] Eichelburg liegt in der Gemarkung Birkach.[3]

Geographie

Das Dorf liegt im Nordosten des Fränkischen Seenlandes, etwa zwei Kilometer nordwestlich des Rothsees an einem Berg, etwa sechs Kilometer von Roth entfernt. Es ist die höchstgelegene Ortschaft der Gemeinde Roth. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Heubühl (1,2 km östlich) bzw. zur Staatsstraße 2237 (2 km westlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Eckersmühlen zur Staatsstraße 2220 (3 km südwestlich).[4]

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 1361/64.[5] 1632 wurde die westlich von Eichelburg gelegene Burg Wartstein durch von Johann T’Serclaes von Tilly geführte Truppen zerstört. 1717 wurde eine Kapelle erwähnt, die jedoch später zerstört wurde. 1854 wurde eine neue Kapelle errichtet, 1997 wurde sie renoviert.[6]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Eichelburg neun Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht und die Grundherrschaft übte das pfalz-neuburgische Landrichteramt Allersberg aus. Das Niedergericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft standen dem brandenburg-ansbachischen Oberamt Roth zu.[7] Es gab zu dieser Zeit neun Untertansfamilien.[8][9] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth.[10]

Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Eichelburg dem Steuerdistrikt Guggenmühle und der Ruralgemeinde Birkach zugewiesen.[11] Am 1. Januar 1975 wurde Eichelburg im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Roth eingemeindet.

Es gibt einen Dorfladen und ein reges Vereinsleben. Am dritten Juli-Wochenende wird die Kirchweih gefeiert. Durch die Nähe zum Rothsee ist neben der Landwirtschaft der Tourismus ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Baudenkmäler

  • Burgruine Wartstein
  • Katholische Ortskapelle Heilige Dreifaltigkeit
  • drei Grenzsteine
  • Kreuzstein, das „Weiße Kreuz“

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001836 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002014 002018
Einwohner 71 49 67 56 78 62 77 69 52 56 82 131 132
Häuser[12] 10 10 12 12 12 11 11 32
Quelle [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [1]

Religion

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach Mariä Himmelfahrt (Allersberg) gepfarrt.[7][24] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach Eckersmühlen gepfarrt.[21]

Literatur

Commons: Eichelburg (Roth) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b Ortsteile > Eichelburg. In: stadt-roth.de. Abgerufen am 6. Juni 2023.
  2. Gemeinde Roth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. Oktober 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. Wiessner: Hilpoltstein, S. 28.
  6. Eichelburg auf der Website stadt-roth.de
  7. a b W. Wiessner: Hilpoltstein, S. 210.
  8. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 34.
  9. Johann Bernhard Fischer: Aichelberg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 287 (Digitalisat). Hiernach waren die Untertanen ansbachisch.
  10. Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 59 (Digitalisat).
  11. W. Wiessner: Hilpoltstein, S. 250.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1836 und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 21 (Digitalisat).
  14. Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 178.
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 712, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 887, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1145 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1217 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1249 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1081 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 793 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
  24. Katholische Pfarrei Maria Himmelfahrt, Allersberg. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 7. Juni 2023.