Egon FleischelEgon Fleischel (* 12. Mai 1861 in Hamburg ; † 28. Januar 1936 in Berlin) war ein Verleger in Berlin. LebenDer Vater August Fleischl war ein aus Ungarn stammender jüdischer Geschäftsmann in Hamburg. Die Mutter Regina „Rechel“ (Rahel?) war eine Tochter des bedeutenden jüdischen Kaufmanns Hirsch Oppenheimer. Beide gehörten zur großbürgerlichen Gesellschaft der Hansestadt, in ihrem Haus verkehrte unter anderen der damals berühmte Schriftsteller Hermann Sudermann. Egon Fleischel absolvierte wahrscheinlich eine kaufmännische Ausbildung. Er war einige Zeit als Schauspieler tätig. 1891 wurde er Teilhaber des Verlags F. Fontane & Co. des Sohnes von Theodor Fontane. 1897 ließ er sich evangelisch taufen und heiratete Alice Rossin. 1903 gründete er den Verlag Egon Fleischel & Co. in Berlin, zusammen mit Friedrich Theodor Cohn. Dort verlegten sie vor allem belletristische Literatur (von Clara Viebig, Stefan Zweig und anderen). 1906 schied Fleischel aus der Firma aus,[1] die im alleinigen Besitz Cohns verblieb, der sie am 1. Juli 1921 an die Deutsche Verlags-Anstalt verkaufen musste. Egon Fleischel blieb in Berlin und starb dort 1936. Ehe und FamilieEgon Fleischel war mit Alice Rossin (1873–1941) seit 1897 verheiratet. Beide hatten sich vorher evangelisch taufen lassen, ihre beiden Kinder erfuhren von ihrer jüdischen Herkunft angeblich erst nach dem Tod des Vaters 1936. Alice Fleischel wurde 1941 im Internierungslager Camp du Gurs in Südfrankreich getötet.[2] In Radolfzell gibt es seit 2014 einen Stolperstein für sie.
CharakterisierungDer Verleger Friedrich Fontane charakterisierte seinen ehemaligen Geschäftspartner später so:
Weblinks
Einzelnachweise
|