Eduard BayerJohann Gottfried Eduard Bayer (* 20. März 1822 in Augsburg; † 23. März 1908[1] in Hamburg, bekannt als Eduard Bayer) war ein deutscher Komponist für klassische Gitarre und ein Virtuose auf der Gitarre, der Harfengitarre, der Mandoline und der Zither. LebenJugend und AusbildungBayer wurde in Augsburg geboren. Er war der Sohn eines früh verstorbenen Beamten. Im Alter von sechs Jahren wurde er ein Mitglied des Knabenchors der örtlichen St. Ulrichskirche. In jungen Jahren arbeitete er sechs Jahre lang in einem Unternehmen als Graveur. Der Beamte W. Schmölzl aus Augsburg brachte ihm das Gitarrenspiel bei und machte ihn mit Noten und Unterrichtsmaterialien der Gitarristen und Komponisten Fernando Sor, Mauro Giuliani, Luigi Legnani und Johann Kaspar Mertz bekannt. Bayer erlangte eine solche Fertigkeit im Gitarrenspiel, dass er um 1843 seinen Beruf als Graveur aufgeben und professioneller Gitarrist werden konnte.[2][3] KarriereNach einigen erfolgreichen Konzerten in seiner Heimatstadt begab er sich 1848 zusammen mit einem seiner begabtesten Schüler auf eine Tournee durch Deutschland. Offensichtlich waren sie nicht erfolgreich und standen kurz vor der Heimreise, als sich in Darmstadt ihr Schicksal wendete: „Als sie auf ihrer Reise durch Darmstadt kamen, wurden sie ganz unerwartet aufgefordert, vor dem Hof zu spielen, und sie erhielten echten und herzlichen Beifall vom Erbgroßherzog und der Herzogin, letztere eine Tochter von König Ludwig II. von Bayern. Mit gewichtigen Empfehlungen ausgestattet, verließen sie die Stadt, die ihnen eine so angenehme Überraschung bereitet hatte, und von nun an war ihnen der Erfolg gewiss.“[2] Danach konzertierte er in vielen musikalischen Zentren in Deutschland, darunter Dresden und Leipzig, den Niederlanden, Belgien und der Schweiz. Nach seiner zweijährigen Tournee ließ er sich 1850 in Hamburg nieder und war noch bis 1857 auf weiteren Konzertreisen unterwegs. Ab 1850 veröffentlichte Bayer zahlreiche Kompositionen für Gitarre, für einige seiner Veröffentlichungen verwendete er das Pseudonym „A. Caroli“, zum Beispiel für sein Gitarrenlehrbuch Vollständige Gitarrenschule und seine beiden Sammlungen kurzer Gitarrenstücke namens Esmeralda. Er schrieb hauptsächlich für den Salon oder für die häusliche Unterhaltung. Zu seinen zahlreichen Kompositionen gehören die Sammlungen 100 Erholungen, Fleurs du bal, Le guitarriste au salon (21 Bände) und Bouquet musical (10 Bände). Bayer komponierte auch Lieder für Gesang und Gitarre, etwa sein Bayer’s Liederschatz für Guitarre. Eine Auswahl der beliebtesten Lieder und Opern-Gesänge mit leichter Gitarrebegleitung, außerdem einige Musik für Zither, etwa das Tanz-Album für Zitherspieler und eine Fantasie für Gitarre und Klavier, die Erinnerung an Hamburg. Eduard Bayer trat häufig auf einer Harfengitarre auf und war der Erfinder einer Pedalharfengitarre, bei der ein Kapodaster mit Hilfe eines Fußpedals auf dem Gitarrenhals auf und ab bewegt werden konnte. Einer seiner bedeutendsten Schüler war Otto Hammerer (1834–1905).[2][3] Trotz seiner internationalen Tourneen und der Übersetzung seines Gitarrenlehrbuches ins Englische und Französische schrieb Philip J. Bone 1914: „Bayer wird von seinen Landsleuten als Komponist hoch geschätzt, aber außerhalb Deutschlands ist er praktisch unbekannt“.[2] Kompositionen (Auswahl)Für eine Gitarre
Für zwei Gitarren
Für Gitarre und Piano
Für Gitarre und Gesang
Für Zither
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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