Bischof Richard von Daun starb im Winter 1257, nach zehnjähriger Amtszeit. Am 28. Dezember wählte das Wormser Domkapitel abermals Raugraf Eberhard zum Bischof. Die Wahl wurde von seinem Cousin Bischof Heinrich von Leiningen (Speyer) unterstützt und vom Mainzer Erzbischof Gerhard I. von Dhaun, am 11. Januar 1258 bestätigt. Schon 1259 beschenkte er das Kloster Schönau mit reichem Grundbesitz in Plankstadt.[3] Der Bischof verband sich mit König Richard von Cornwall und sollte in seinem Auftrag auch die Stadt Worms für ihn gewinnen, was aber nicht gelang. Ende November 1273 besuchte dessen Nachfolger Rudolf von Habsburg die Stadt. Am 3. Dezember leistete ihm die Bürgerschaft vor dem Bischofshof den Treueeid, den Bischof Eberhard I. vorsprach.
Am 22. Mai 1261 weihte Raugraf Eberhard die von seinem Onkel gestiftete Klosterkirche in Rosenthal, die noch als Ruine existiert. Dort begrub man im Oktober des Jahres auch seinen Bruder Raugraf Heinrich I; die Grabplatte ist in der Kirchenruine erhalten. Laut der Regensburger Chronik von Carl Theodor Gemeiner, war er der Ritter der mit Herzogin Maria von Brabant einen Briefwechsel führte, weshalb diese, aus unbegründeter Eifersucht, 1256 auf Befehl ihres Gatten Ludwig des Strengen von Bayern enthauptet wurde.[4]
Nach der MainzerProvinzialsynode von 1261 begann Bischof Eberhard die dort beschlossenen Reformen umzusetzen, 1265 weihte er die umgebaute Martinskirche Worms und ihren neuen Hauptaltar.[5] Zur Zeit Eberhards gerieten das Wormser Domkapitel bzw. die Stiftskapitel und die Stadt öfter in ernsthafte Streitigkeiten, wobei der Oberhirte immer wieder eine begütigende, vermittelnde Rolle einnahm.
Bischof Eberhard I. reiste im Auftrag König Rudolfs von Habsburg nach Rom und an diverse andere Orte. Bei einer dieser Gesandtschaften starb er 1277 im französischen Montpellier und wurde im Kloster Otterberg beigesetzt.[6] Die Amtsnachfolge trat sein Bruder, Raugraf Friedrich I. an.
↑Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015. ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (544).