Dorfkirche Arnsdorf (Landkreis Bautzen)Die Dorfkirche Arnsdorf ist eine evangelisch-lutherische Kirche und befindet sich direkt an der Staatsstraße 159 in der Gemeinde Arnsdorf im Landkreis Bautzen. Sie ist eine von vier Kirchen der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Arnsdorf-Fischbach-Wallroda, die zum Kirchenbezirk Bautzen-Kamenz der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gehört. Geschichte und ArchitekturZu den Ursprüngen der Arnsdorfer Kirche ist nichts Genaues bekannt. Die erste Erwähnung findet die Kirche in den Matrikeln des Bistums Meißen aus dem Jahr 1346. Am 23. November 1631 brannte die damals mit Stroh gedeckte Kirche in Folge eines Dorfbrandes nieder. Lediglich die Ringmauer und das Kreuzrippengewölbe mit dem Triumphbogen blieben erhalten. Wegen der Nachwirkungen des Dreißigjährigen Krieges und der Pest in den Jahren 1632–1635 erfolgte der Wiederaufbau erst sechs Jahre später. Am 1. November 1638 wurde die wieder aufgebaute Kirche eingeweiht. Durch mehrere Renovierungen und Verschönerungen in den folgenden Jahrhunderten erhielt die Kirche ihr heutiges Aussehen.[1] Der Chor mit dem Gewölbe ist auf der Außenseite von drei Strebepfeilern umgeben. Rechts vom Chor befindet sich ein Anbau mit der Sakristei. Das Kirchenschiff ist breiter und von jüngerer Bauart. Auf dem Dach befindet sich ein Turm mit achtseitiger Form, der vor dem Umzug der Glocken in den separaten Glockenturm mit einem Pfeiler im Schiff abgestützt wurde. Die alten Wetterfahne trug die Jahreszahl 1875, die aktuelle die Jahreszahl 2001.[2] AusstattungAltarDer ursprüngliche Altar aus bemaltem Holz war mit korinthischen Säulen aufgebaut und endete in einer Spitzenbedachung mit kleinem Kreuz. Er entstand wohl um 1840 oder wurde über die Jahrhunderte stark verändert.[2][Anm. 1] 1934 wurde der Altar durch ein Werk aus der Kunigundenkirche in Borna ersetzt. Dieser Altar stammt aus dem Jahr 1632 und ist mit Bildern von G. Kleggler geschmückt.[1] Dargestellt ist das Abendmahl, die Auferstehung der Toten und Christi Himmelfahrt.[3] KanzelDie Kanzel entstand um das Jahr 1680. Auf den vier Feldern der Brüstung sind die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes dargestellt[1]. Die Inschrift von 1729 „Gott zu Ehren hat Johann Walther, Erb- und Landrichter allhier, diese Kanzel mahlen lassen“ gibt Auskunft zum Ursprung der Gestaltung.[3] TaufbeckenDas ursprüngliche kelchförmige Taufbecken aus Rochlitzer Porphyr wurde 1888 durch ein neues Taufbecken aus Sandstein ersetzt.[1] Es enthält eine zinnerne Schale aus dem Jahr 1637 mit der Inschrift „Zur 250jährigen Jubelfeier des Bestehens der Kirche in Jahre 1888 erneuert“.[2] OrgelDie erste Orgel erhielt die Kirche im Jahr 1722. Dabei handelte es sich um ein einfaches Positiv, das der Radeberger Kirchgemeinde abgekauft wurde. Kurz danach wurde eine kleine Orgel in der Kirche aufgestellt. 1858[Anm. 2] erwarb die Kirche eine größere Orgel aus Niederstriegis. Diese Orgel wurde 1805 vom Orgelbauer Hesse gebaut und besaß ein Manual. Im Jahr 1930 wurde wegen des schlechten Zustands der Hesse-Orgel die heutige Orgel von der Firma Eule in die Kirche eingebaut.[1] Die Eule-Orgel hat die Opusnummer 176, zwei Manuale und 12 Register.[4] Kruzifix1934 wurde ein bis dahin an der südlichen Außenwand hängendes, hölzernes Kruzifix in die Kirche gebracht. Das Kruzifix stammt ursprünglich aus der Kirche Rammenau und ist vor 1750 entstanden.[1] BilderdeckeIm Jahr 2001 wurde bei Reparaturarbeiten des Dachwerkes eine Deckelmalerei aus den Jahren 1719–1720 freigelegt. Das Gesamtbild stellte wohl ursprünglich die 12 Apostel und 10 Propheten dar. Nach mehrjähriger Restaurierung wurde die Deckenmalerei weitgehend wiederhergestellt und im Jahr 2011 in die Kirche eingebaut.[5] TurmuhrBei der Renovierung der Kirche im Jahr 1715 wurde eine von der Gemeinde gekaufte Schlaguhr in den Turm eingebaut. 1941 erhielt die Kirche eine neue Turmuhr aus der Turmuhrenfabrik Otto Fischer in Meißen.[1] Unter dem Ziffernblatt steht heute geschrieben: 1638–2001. GeläutDie alten Glocken befanden sich im Turm der Kirche. Sie wurden beide 1917 für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Folgende Informationen sind über die alten Glocken überliefert.[2]
Im Jahr 1918 wurden vom Kirchvorsteher und Erbgerichtspächter Bruno Häse drei neue Glocken gestiftet. Für diese Glocken wurde im gleichen Jahr ein separater Glockenturm neben der Kirche erbaut. Zu den neuen Glocken liegen folgende Daten vor.[1]
GedenksteineAn der südlichen Kirchwand befindet sich ein Gedenkstein für die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Einwohner Arnsdorfs. Im oberen Bereich sind die Opfer des Ersten Weltkrieges aufgelistet, im unteren Teil des Gedenksteines steht im Gedenken an die Opfer des Zweiten Weltkrieges geschrieben: Niemand hat größere Liebe, KirchgemeindeDie Arnsdorfer Kirche war mindestens seit der Reformation mit der Dorfkirche Wallroda verbunden. In diesem Zeitraum waren in der Kirchgemeinde folgende Pfarrer im Amt.[1][6][Anm. 3]
Literatur
WeblinksCommons: Dorfkirche Arnsdorf – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
Anmerkungen
Koordinaten: 51° 5′ 50″ N, 13° 59′ 30″ O |