Dominik JostDominik Jost (* 26. Juli 1922 in Luzern; † 19. Oktober 1994 in St. Gallen) war ein Schweizer Germanist, Hochschullehrer und Herausgeber. LebenFamilieDominik Jost war der Sohn von Jakob Jost und dessen Ehefrau Maria Josefa (geb. Burri); sein älterer Bruder war der spätere Literaturwissenschaftler François Jost (1918–2001)[1]. Seit 1953 war er mit Maria Johanna, Tochter von Johann Weithaler aus Südtirol, verheiratet. WerdegangDominik Jost immatrikulierte sich zu einem Germanistik-Studium an der Universität Freiburg und promovierte 1946 mit seiner Dissertation Stefan George und seine Elite – eine Studie zur Geschichte der Eliten zum Dr. phil. mit magna cum laude[2], die allerdings erst 1949 publiziert wurde. Nach Beendigung des Studiums war er als Deutschlehrer am Gymnasium (heute Kantonsschule am Burggraben) in St. Gallen tätig und habilitierte 1963 als Privatdozent für deutsche Sprache und Literatur[3] an der Handelshochschule St. Gallen; darauf war er von 1967 bis 1969 Dozent der University of Rochester in New York sowie von 1969 bis 1970 der kanadischen McGill University in Montreal. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz wurde er Hochschullehrer an der Hochschule St. Gallen, die ihn bereits 1969 zum Professor ernannt hatte[4], und zugleich Deutschprofessor der Kantonsschule am Burggraben; zuletzt war er Titularprofessor der Hochschule St. Gallen[5]. Schriftstellerisches und wissenschaftliches WirkenDominik Jost veröffentlichte 1965 und 1975 Monografien zum deutschen Schriftsteller Ludwig Derleth, 1969 zum Literarischen Jugendstil und 1974 zu Johann Wolfgang von Goethes Gedichtzyklus Römische Elegien. Zu verschiedenen Aufsätzen publizierte er 1977 auch Die Wirklichkeit des Dichters und war von 1962 bis 1968 der Herausgeber der Dokumentation St. Gallen in der Goethezeit; von 1971 bis 1972 gab er auch die Werke Ludwig Derleths und 1973 mit Das Werk – Verzeichnis der Ölbilder, Grafik und Plastik derjenigen von dem Maler Yargo de Luccas heraus. 1977 gehörte er zu den 153 Persönlichkeiten, die den Herausgeber der Tageszeitung Die Tat in einem offenen Brief anschrieben, und verhindern wollten, dass dieser die Herausgabe der Beilage Die Literarische Tat einstellt[6], die Eingabe blieb allerdings ohne Erfolg. Er verfasste in den 1980er und 1990er Jahren eine grosse Anzahl von verschiedenen Rezensionen zu Buch- und Gedichtbänden verschiedener Autoren für die Neue Zürcher Zeitung, unter anderem auch aus der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR). In der Zeit von 1966 bis 1988 stand er mit dem Schriftsteller Erwin Jaeckle in Briefkontakt.[7] Bei Gerd Klaus Kaltenbrunners Taschenbuchreihe Herder-Initiativen, die von 1974 bis 1988 herausgegeben wurden, wirkte er durch seine Mitarbeit mit. In St. Gallen betreute er das Ludwig-Derleth-Archiv. Er verstarb nach langer Krankheit; sein letzter Text in der Neuen Zürcher Zeitung beschäftigte sich mit der Egon-Friedell-Monografie von Wolfgang Lorenz, die mit dem letzten Satz endete: So war er der Mühe weiterzuleben entbunden. Schriften (Auswahl)
Beiträge und Rezensionen in Zeitungen und Zeitschriften (Auswahl)
Literatur
Weblinks
Einzelnachweise
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