Die Pforten der WahrnehmungDie Pforten der Wahrnehmung (The Doors of Perception), auch zusammen veröffentlicht mit dem Nachfolgeband Himmel und Hölle (Heaven and Hell), ist der Titel eines Essays des britischen Schriftstellers Aldous Huxley. Huxley beschreibt in diesem 1954 erschienenen Werk die Auswirkung des Psychedelikums Meskalin auf sein Bewusstsein und wirft einige philosophische Fragen auf, die zu Gedanken über Kunst, Paradiesvorstellungen und vielem mehr führen. InhaltHuxley schildert zunächst seine Eindrücke nach der Einnahme von Meskalin, das ihm im Jahr 1953 von Humphry Osmond zur Verfügung gestellt worden war. Die sinnliche Wahrnehmung eines Blumenstraußes wurde so intensiv, dass Huxley ihn in seiner „Istigkeit“ (deutsch im Original) empfand und ihm Wörter wie „Gnade“ oder „Verklärung“ in den Sinn kamen. Zeit verlor ihre Bedeutung – nach ihr gefragt, antwortete er kurz dem Experimentator: „Sie scheint reichlich vorhanden zu sein.“ Er kommt dann zu folgenden theoretischen Überlegungen:
In dieser Sichtweise ist es die Funktion der „Reduktionsfilter“, unserem alltäglichen Bewusstsein zu ermöglichen, sich auf die lebenswichtigen Informationen zu konzentrieren; gleichzeitig jedoch werden wir so dazu verleitet, die daraus in unserem Geist resultierende reduzierte Version der Welt mit dem tatsächlichen Universum zu verwechseln. Des Weiteren schildert Huxley die Eindrücke, die einige Werke der bildenden Kunst und Musikstücke in ihm hervorriefen. Schließlich geht er auf die Möglichkeiten und Risiken ein, die die Einnahme von Halluzinogenen für die Gesellschaft haben könnten – etwa einen Einsatz in der Psychotherapie oder ihren Gebrauch anstelle der sonst üblichen Drogen. Er verweist darauf, dass die Native American Church Peyote in ihren Ritualen einsetzt und sich somit vorteilhaft von den „zivilisierten“ Völkern abhebt, bei denen der Konsum berauschender Substanzen keine spirituelle Bedeutung habe. Nachfolgeband1956 veröffentlichte Huxley Himmel und Hölle (Heaven and Hell), in dem er die in Die Pforten der Wahrnehmung aufgeworfenen Themen vertiefte. RezeptionDie beiden Bücher beeinflussten auch die Debatte um LSD, wenngleich Huxley erst nach der Veröffentlichung auch mit dieser Substanz experimentierte. Während LSD bis zu diesem Zeitpunkt als psychotomimetisch, eine Psychose vortäuschend, eingestuft wurde, sahen es zahlreiche Wissenschaftler nun als Auslöser einer möglicherweise therapeutisch nutzbaren mystischen Erfahrung.[1][2][3] Fast alle Regierungen auf der Welt wirkten der raschen Verbreitung der Droge entgegen, die laut ihrem Entdecker Albert Hofmann nur unter ärztlicher Aufsicht und nach sorgfältiger psychischer Vorbereitung eingenommen werden sollte. Der Titel des Buchs spielt auf ein Zitat von William Blake an:
Auch der Titel des Nachfolgebandes nimmt Bezug auf The Marriage of Heaven and Hell von Blake. Der Musiker Jim Morrison soll von dem Buch dazu inspiriert worden sein, seine neu gegründete Band The Doors zu nennen. Ausgaben
Einzelnachweise
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