Deyzeibon befindet sich im Stadtzentrum von Niamey und wird im Norden vom Boulevard de l’Indépendance begrenzt. Die umliegenden Stadtviertel sind Boukoki I im Norden, Gandatché im Osten, Maourey im Süden und Zongo im Westen.[1] Deyzeibon erstreckt sich über eine Fläche von etwa 19,1 Hektar[2] und liegt in einem Tafelland mit einer mehr als 2,5 Meter tiefen Sandschicht, wodurch eine bessere Einsickerung als in anderen Teilen der Stadt möglich ist.[1]
Das Standardschema für Straßennamen in Deyzeibon und im Nachbarviertel Gandatché ist Rue LI 1. Dabei folgt auf das französische Rue für Straße das Kürzel LI für den Boulevard de la Liberté, der durch Deyzeibon verläuft, und zuletzt eine Nummer. Dies geht auf ein Projekt zur Straßenbenennung in Niamey aus dem Jahr 2002 zurück, bei dem die Stadt in 44 Zonen mit jeweils eigenen Buchstabenkürzeln eingeteilt wurde.[3]
Geschichte
Infolge der Hungersnot in Niger 1931 zogen geschätzt 22.000 bis 23.000 Menschen nach Niamey, wo die französische Kolonialverwaltung kostenlos Lebensmittel ausgab. Diese Migration bildete die Grundlage der neuen Siedlungen Deyzeibon und Koira Tagui.[4] Deyzeibon entstand als eigenes Stadtviertel Ende der 1930er Jahre.[5]
Von einem Großbrand am 21. März 2018 waren 50 Haushalte in Deyzeibon betroffen. 20 Häuser wurden vollständig zerstört und eine Frau starb an den Folgen des Brands.[6]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte Deyzeibon 3719 Einwohner, die in 752 Haushalten lebten.[7] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 4653 in 747 Haushalten.[8]
Infrastruktur
Die öffentliche Grundschule Ecole primaire de Deyzeibon wurde 1989 gegründet.[9] Im Stadtviertel ist mit einem Centre de Santé Intégré (CSI) ein Gesundheitszentrum vorhanden.[10]
↑ abHamadou Issaka, Dominique Badariotti: Les inondations à Niamey, enjeux autour d’un phénomène complexe. In: Cahiers d’Outre-Mer. Nr.263, September 2013, S.383–384 (journals.openedition.org [abgerufen am 21. April 2019]).
↑Catherine Farvacque-Vitkovic, Lucien Godin, Hugues Leroux, Florence Verdet, Roberto Chavez: Street Addressing and the Management of Cities. World Bank, Washington, D.C. 2005, ISBN 0-8213-5815-4, S.85 und 89.
↑Bachirou Ayouba Tinni: Migrant malien blanchisseurs à Niamey: pratiques migratoires et réseaux d’insertion. Mémoire. Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2015, Chapitre 2.2 Les facteurs de la consécration de la ville de Niamey (memoireonline.com [abgerufen am 10. Mai 2019]).
↑Apollinaire Tini: La gestion des déchets solides ménagers à Niamey au Niger : essai pour une stratégie de gestion durable. Thèse de doctorat. Institut National des Sciences Appliquées de Lyon, Lyon 2003, S.76 (theses.insa-lyon.fr [PDF; abgerufen am 1. Mai 2019]).
↑Daniel Barreteau, Ali Daouda: Systèmes éducatifs et multilinguisme au Niger. Résultats scolaires, double flux. Orstom/Université Abdou Moumouni de Niamey, Paris/Niamey 1997, ISBN 2-7099-1365-8, S.85 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 29. Mai 2019]).