Deubach (Kocher)
Der Deubach ist ein über 8 km langer Bach im Stadtgebiet von Künzelsau im Hohenlohekreis im nördlichen Baden-Württemberg, der nach lange westnordwestlichem und zuletzt südsüdwestlichem Lauf bei Nagelsberg von rechts und Nordosten in den unteren Kocher mündet. GeographieVerlaufDer Deubach entsteht auf etwa 419 m ü. NHN nahe beim Zollhaus östlich von Amrichshausen auf der Hohenloher Ebene, nur etwa einen halben Kilometer nördlich der oberen rechten Hangkante des Kochertals nach dessen Westkehre bei Kocherstetten. In anfangs kaum merklicher Mulde fließt er wie sein großer Begleiter nach Westen und durchquert dabei Amrichshausen. Etwa 2,5 km nach seinem Ursprung nimmt er von rechts den Ohrenbach auf, dort ist er nun 30 bis 40 Meter in die Hochebene eingetieft. Dann tritt er in die steilere, westnordwestlich laufende Teufelsklinge ein, wo Hänge und Talgrund bald mit Wald erfüllt sind. Nach dem Zulauf des Steinbachs wiederum von rechts weitet sich das Tal etwas, bald danach lichtet sich die Aue, bis am Eintritt ins Dorf Belsenberg die Flur links auch den Hangfuß und rechts sogar noch den mittleren Hang bedeckt. Gleich zu Beginn des Dorfes fließt von rechts sein längster Nebenfluss zu, der über 6 km lange Österbach, ein fast ebenso langer Oberlauf. Im Dorf geht der Bach in eine enge Linkskurve um den Deuberg, in der er gleich noch den kleineren Füllbach von rechts aufnimmt. An deren Ende fließt er, begleitet von der B 19, die über den linken Hang der Füllbachklinge ins Tal getreten ist, in dessen Zulaufrichtung nach Südsüdwesten. An Nagelsberg auf dem unteren linken Mündungssporn vorbei erreicht der Bach die Kochertalaue, unterquert die rechts den Fluss begleitende Straße im Kochertal, „quert“ dann den Kraftwerkskanal der EVS (Näheres unter → Zuflüsse) und mündet wenige Schritt danach von links und in südwestlicher Richtung auf etwa 209 m ü. NHN in den dort westlich fließenden unteren Kocher. EinzugsgebietDer Deubach hat ein oberirdisches Einzugsgebiet von 22,5 km² Größe, das naturräumlich gesehen den Kocher-Jagst-Ebenen angehört. Der größere, höher liegende Teil von ihm liegt im Unterraum Östliche Kocher-Jagst-Riedel, das untere Tal bei Belsenberg und kurze Stutzen der dort zusammenlaufenden Täler werden zum Unterraum Unteres Kochertal gerechnet.[2] Es erstreckt sich in West-Ost-Richtung über 6 bis 6,5 km und von Nord nach Süd über 3,2 bis 4,5 km und hat ungefähr Rechteckgestalt mit der Mündung am Südwesteck. Von diesem aus zieht die rechte Wasserscheide den rechten Kochertalhang hoch und dann nördlich bis etwa zum Wasserreservoir südlich des Ingelfinger Bühlhofs; das außerhalb anschließende Gebiet entwässert bald über den Ingelfinger Schulklingenbach südlich zum Kocher. Von dieser Nordwestecke zieht sich die Grenze nach Osten bis in den südlichen Ottenhag bei Ingelfingen-Weldingsfelden, ungefähr auf der Trasse der alten Hohen Straße zwischen Kocher und Jagst; dort konkurriert über die längste Strecke jenseits der Sindelbach, zuletzt der Forellenbach zur Jagst. Auf der anschließenden Ostseite des Einzugsgebietes bis hinunter zum Südosteck am Amrichshausener Zollhaus läuft der Speltbach ebenfalls und weiter oben zur Jagst. Die südliche Wasserscheide vom Zollhaus zurück bis zur Mündung läuft markant auf der rechten Hangschulter des sehr nahen Kochertals, von ihr läuft weder zum Deubach noch zum Kocher ein größerer Zufluss. Vom Einzugsgebiet gehören etwa drei Viertel zur Stadt Künzelsau und etwa ein Viertel zur Stadt Ingelfingen, letzteres flächenhaft vor allem im Nordosten beidseits des oberen Österbachs und dazu in einem Randstreifen nahe der Nordwestecke. Ein winziger Zwickel an der äußersten Nordostspitze im Ottenhag gehört zur Gemeinde Mulfingen. Die im Einzugsgebiet überwiegenden Hochflächen zwischen den Zwillingsflüssen Jagst und Kocher liegen auf 400 m ü. NHN bis höchstens 429 m ü. NHN (Kreuzung der Straße Hermuthausen–Weldingsfelden mit der Hohen Straße). Diese umfassen bis auf wenige kleine Waldstücken offene Flur. An den steilen Hängen der im Einzugsgebiet liegenden, tief eingegrabenen Talklingen wie auch am Rand zu nahen äußeren Klingen steht Wald. Durch die Verkarstung des Einzugsgebiets erfolgt der Abfluss teilweise unterirdisch. Dadurch gehen im Oberlauf durch Bachschwinden am Deubach und am Ohrenbach Flächen verloren. Über Markierungsversuche sind für die Bachschwinden und eine Doline südlich der Steinbachmündung ⊙ Verbindungen zu Quellen im tiefer gelegenen Kochertal nachgewiesen.[3] Im Unterlauf gewinnt der Deubach über die Quelle Gärtlesbrunnen am Österbach Flächen, die zum oberirdischen Einzugsgebiet des Jagstzuflusses Sindelbach gehören.[4] ZuflüsseListe der Zuflüsse und Seen von der Quelle zur Mündung. Gewässerlänge[LUBW 2], Seefläche[LUBW 4], Einzugsgebiet[LUBW 5] und Höhe[LUBW 1] nach den entsprechenden Layern auf der Onlinekarte der LUBW. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt. Ursprung des Deubachs etwa 300 m westlich des Künzelsau-Amrichshausener Zollhauses auf etwa 419 m ü. NHN.
Mündung des Deubachs nahe dem Abgang der Kochertalstraße L 1045 von der B 19 von rechts und Nordosten auf etwa 209 m ü. NHN in den Kocher. Der Deubach hat eine Gesamtlänge von 8,4 km und ein 22,5 km²[LUBW 3] großes Einzugsgebiet. OrtschaftenOrte am Lauf mit ihren Zugehörigkeiten. Nur die Namen tiefster Schachtelungsstufe bezeichnen Siedlungsanrainer.
GeologieDer Lauf des Deubachs beginnt in einer der Lösssedimentinseln am südöstlichen Rand seines Einzugsgebietes, die am Ost- und Nordrand desselben die höchsten Lagen Lettenkeuper (Erfurt-Formation) bedecken. In diesen tritt der Bach schon vor Amrichshausen ein, er bedeckt etwa die Hälfte die Einzugsgebietes auf dem größeren Teil der Hochlagen im Nordosten, aber etwa auch einen Streifen im Bereich der Wasserscheide zum Kocher. Bald nach dem Dorf läuft der Bach im Oberen Muschelkalk, in dem auch die Teufelsklinge einsetzt. Nachdem am Ende des engen Schluchtabschnitts der Steinbach zugeflossen ist, tritt der Bach in den Mittleren Muschelkalk ein, der bis zum Ortsrand von Belsenberg auf dem Talboden ansteht. Der Obere Muschelkalk und die obersten Schichten des Mittleren Muschelkalks sind verkarstet. Am Ortsbeginn setzt dann der Untere Muschelkalk ein, in dem der Deubach bis zur Mündung verbleibt. Alle Gebiete im Muschelkalk, die die mittleren und unteren Tallagen bedecken, machen zusammen etwas weniger als die Hälfte der Fläche des Einzugsgebiets aus. Auf dem letzten Kilometer vor Belsenberg bis vor dem Beginn der Linkswende des Baches im Dorf folgt die Talmulde einer von Südost nach Nordwest ziehenden Störungslinie.[7] GeotopeGroße Teile des Einzugsgebietes liegen wenig über der Schichtgrenze zwischen Muschelkalk und Unterkeuper, weshalb es einige der für solche Lagen typischen Dolinen gibt:[LUBW 8]
Aufschlüsse bieten:[LUBW 8]
SchutzgebieteMit Verordnung vom 13. April 1983 hat das Landratsamt Hohenlohekreis das 2,1 km große Landschaftsschutzgebiet Deubachtal ausgewiesen (Schutzgebietsnummer 1.26.020). Es umfasst das Tal des Deubachs von seinem Klingeneintritt nach Amrichshausen bis an den Ortsrand von Belsenberg, das unterste Tal des Zuflusses Steinbach und das untere des Zuflusses Siegelbach sowie im weiteren Verlauf nach Belsenberg die talseitigen Hänge des Deubergs. Zwischen seinem Klingeneintritt an der Mündung des Ohrenbachs und dem nächsten Zufluss Steinbach durchquert der Deubach das Künzelsauer Wasserschutzgebiet Prübling, das im Einzugsgebiet rund einen Quadratkilometer umfasst.[LUBW 9] Siehe auchLUBWAmtliche Online-Gewässerkarte mit passendem Ausschnitt und den hier benutzten Layern: Lauf und Einzugsgebiet des Deubachs
Andere Belege
Literatur
WeblinksCommons: Deubach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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