Hans-Detlef Kleuker, Sohn eines Oberstudienrats aus Flensburg, erlernte den Orgelbau bei Emanuel Kemper, in dessen Unternehmen er von 1947 bis 1954 arbeitete. 1955 legte er die Meisterprüfung ab und machte sich in Brackwede selbstständig. In drei Jahrzehnten baute er 350 Orgeln, die in 20 Länder exportiert wurden und etablierte sich als eine der führenden Orgelbauwerkstätten in Norddeutschland.[1] Nach dem erfolglosen Orgelneubau für die lutherische Kirche in Sankt Peter-Ording (1953), die auf einer Kastenlade mit störanfälligen elektrisch gesteuerten Hülsenmagneten basierte, entwickelte Kleuker eine witterungs- und klimabeständige Form der Schleiflade. Nun kamen Vierkantrohre aus Pertinax oder aus mit Kunstharz getränktem Holz oder Sperrholz zum Einsatz. Für die Ventile und die Traktur verwendete er Leichtmetall wie Aluminium. In den Anfangsjahren arbeitete er mit Drehschleifen, später mit Messingschleifen, und ließ verschiedene Neuentwicklungen patentieren.[1] In den letzten Jahren wandte er sich wieder stärker den traditionellen Werktechniken zu, da sich die neuen Werkstoffe als zu kurzlebig erwiesen.
Stilistisch orientierte er sich an der norddeutschen Barockorgel hinter einem modernen, kantigen Gehäuse. Die Dispositionen waren eher traditionell, nicht selten vom Neobarock geprägt. Auch als Restaurator war er gefragt.
Siegfried Bäune übernahm 1986 als Geschäftsführer die Leitung der in eine GmbH umgewandelten Firma,[2] die 1991/92 erlosch.
1996 von Lothar E. Banzhaf renoviert und um ein Echowerk ohne eigene Klaviatur erweitert (III/P/37); 2019 abgebaut und nach Warschau umgesetzt, 2021 Neubau durch Johannes Klais Orgelbau
2016 wurde dieses Instrument an die Pfarre Saint-Nicolas in Enghien (Belgien) verkauft und nach einer gründlichen Instandsetzung dort durch die Firma Orgelbau Schumacher aus Eupen (Belgien) aufgebaut.
2017 durch eine Orgel der Firma Hermann Eule ersetzt.[6] In der Marienkapelle steht noch eine „kleine Kleukerorgel“ mit 3 Manual- und einem Pedalregister.