Der Junggeselle (Zeitschrift)Der Junggeselle war eine Herrenzeitschrift, die von 1919 bis 1929 wöchentlich im gleichnamigen Verlag in Berlin erschien.[1] Vermutlich war dies die erste deutsche, ausschließlich an männliche Leser gerichtete Massenpublikation mit eindeutig sexuellen Inhalten. Eine englische Teilausgabe hieß „Bachelor“. Die Redaktion hielt die Ästhetik hoch. Deswegen war die Zeitschrift geprägt von Illustrationen zahlreicher Künstler des Art déco und Jugendstils wie Jeanne Mammen, Jupp Wiertz, Wilhelm Gallhof oder Rolf Niczky. Sie wurde zeitweise von Hermann Marten August Max Freiherr von Eelking herausgegeben, der auch das Deutsche Institut für Herrenmode begründete. Typische InhalteEine typische Ausgabe aus der Mitte der 1920er Jahre begann mit einem Titelbild, das entweder eine in erotischer Pose gemalte Frau oder Herren beim sportlich-fröhlichen Beisammensein zeigte. Es folgte eine Seite mit mehr oder weniger lyrisch formulieren Grundüberlegungen zum Zeitgeist des Mannes wie etwa über die Gemeinsamkeiten zwischen Ehe(frau) und Radio:
Neben zahlreichen Illustrationen und nur wenigen Fotos machten den Kern des Hefts Kurzgeschichten und Fortsetzungsromane auf dem Niveau von Groschenromanen aus. Eine stark bebilderte, kurze Sektion beschäftigte sich mit Herrenmode, etwa dem Tee-Anzug, eine andere mit analytischen Betrachtungen zu Börse, Währung und Wirtschaft. Der Tenor des Hefts ist, wie der von späterer Erotikliteratur für Männer auch, frauenfeindlich. Frauen haben einem Männerbild zu entsprechen. Typisches Beispiel aus dem Heft 2/1925 von einem Autor mit dem Kürzel „H. M.“, Titel: Reizlose Frauen:
Die Zeitschrift erschien immer donnerstags und warb damit, am Freitag bereits vergriffen zu sein. In vielen Heften taucht die Warnung auf, das künstlerische Konzept des Junggesellen nicht zu „imitieren“.[2] Eigenwerbung 1923In einer Werbeanzeige von 1923 heißt es:
In dieser Eigenwerbung wird eine Auflage von annähernd 50.000 Exemplaren genannt. Mitarbeiter
Literatur
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