Constanze Ruhm wollte ursprünglich Film studieren und bewarb sich an der Filmakademie Wien für Drehbuch und Regie. Da sie jedoch nicht aufgenommen wurde, begann sie 1987 visuelle Mediengestaltung bei Peter Weibel an der Hochschule für Angewandte Kunst Wien zu studieren.[1] Anfang der 1990er Jahre wechselte sie mit Peter Weibel an die Städelschule in Frankfurt und kam dort verstärkt mit film- und medientheoretischen Diskursen in Deutschland und Frankreich in Kontakt. Während dieser Zeit arbeitete sie als Studienassistentin von Künstlerinnen und Künstlern wie etwa Dara Birnbaum und Matt Mullican.
Neben künstlerischen Arbeiten ist Constanze Ruhm auch kuratorisch tätig. 2017 gründete sie gemeinsam mit dem Musiker Florian Paul Ebner den queerfeministischen Konzeptchor Mala Sirena.[3]
Ruhms jüngste Arbeit Renewal of perspective besteht aus einer Serie von 24 Fotografien der Pariser Originalschauplätze des Films Vivre sa vie von Jean-Luc Godard. Die Fotografien lehnen sich an der ursprünglichen Handlung des Filmes an, durch das fotografische Standbild aber, werden Einstellungen gezeigt, die im Film ähnlich vorkommen, aber nicht völlig identisch erscheinen. Dieser Effekt wird erzielt, indem sie der ursprünglichen Godardschen Einstellung aus dem Film jeweils den Blickpunkt der Figur gegenüberstellt. So wird eine Perspektive sichtbar, die der Film bisher nicht gezeigt hat – nämlich die Perspektive der Filmfigur.
Auszeichnungen
1993: Österreichisches Staatsstipendium für Bildende Kunst
2020: Diagonale-Preis für Innovatives Kino für Gli appunti di Anna Azzori / Uno specchio che viaggia nel tempo[4]
2021: Outstanding Artist Award für Film in der Kategorie Spiel- und Dokumentarfilm des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport Österreich[5]
2013: Garage Exchange: Constanze Ruhm & Christine Lang and First Office, MAK Center for Art and Architecture, Mackey Apartments Garage Top, Los Angeles[6]
2015: Constanze Ruhm Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition), Zeit Kunst Niederösterreich, Museum Niederösterreich, St. Pölten[6]
Gruppenausstellungen
2004: Busan Biennale, Korea
2004: 3. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst
2005: Postmediale Kondition, Neue Galerie Graz
2005: Nach Rokytnik, Die EVN Sammlung im MUMOK Wien
2006: Demolition, Engholm Engelhorn Galerie, Wien
2006: Why Pictures Now, Museum Moderner Kunst Wien
2006: Postmediale Kondition, Centro Cultural Conde Duque, Madrid
2007: X Love Scenes, Screening bei der 57. Berlinale, Forum Expanded
2008: Femmes ‚R‘ Us. Feminismus in Popmusik Kunst und Film Heute, Radialsystem Berlin
2009: Empfindung, Augarten Contemporary, Wien
2009: Die Fragilität des Seins. Ein medialer Bildessay in 9 Kapiteln. Werke aus der Sammlung des Museums der Moderne Salzburg, National Museum of Contemporary Art (MNAC), Bukarest, Rumänien
2004: Fate of Alien Modes. Filmprogramm, ZKM Karlsruhe
2006: Cinema Is Not A Bad School, Präsentationsserie im Rahmen einer Lecture Series der Merz Akademie Stuttgart (mit Elfi Mikesch, Christa Blümlinger, Babette Mangolte, Thomas Tode)
↑ abAlexandra Schantl (Hrsg.): Constanze Ruhm. Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition). Zeit Kunst Niederösterreich. Kerber Verlag, Bielefeld / Berlin 2015, S.7.
↑Neubesetzungen ab SS 2006. Akademie der bildenden Künste Wien, 2006, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 18. September 2013.
↑ abcAlexandra Schantl (Hrsg.): Constanze Ruhm. Re: Rehearsals (No Such Thing as Repetition). Zeit Kunst Niederösterreich. Kerber Verlag, Bielefeld / Berlin 2015, S.292.