Die Tochter eines Filmvorführers absolvierte eine fotografische Ausbildung und betätigte sich als Malerin. 1960 heiratete sie den Maler und Hörspielautor Fritz Mikesch und kam mit ihm 1963 von Innsbruck nach Frankfurt am Main. Hier lernte sie Rosa von Praunheim kennen und zog 1965 nach West-Berlin, wo sie für den Verlag V. Magdalinski arbeitete. 1969 veröffentlichte sie mit Rosa von Praunheim Oh Muvie, eine „anarchistische Fotogeschichte.“
Edgar Allan Poes Kurzgeschichte „Die Maske des roten Todes“ inspirierte Elfi Mikesch 1970 zu ihrem auf Super-8 gedrehten Filmdebüt, was jedoch als verschollen gilt.[1]
1971 drehte sie mit Leidenschaften, dem filmischen Ergebnis einer Weltreise mit Fritz Mikesch, in der Regie von Rosa von Praunheim ihren ersten Film als Kamerafrau. 1972 war sie für Maske und Kostüme von Werner SchroetersSalome verantwortlich, für den sie in zahlreichen Filmproduktionen die Kamera machte. Es folgten weitere Fotoserien und Dia-Shows, bevor sie sich seit etwa 1980 als Spezialistin für Experimentalfilme einen Namen machte, bei denen sie selbst Regie führte. Ebenso arbeitete sie als Dokumentarfilmerin, u. a. für das ZDF, und wurde immer wieder als Kamerafrau von Regisseuren wie Rosa von Praunheim, Werner Schroeter, Peter Lilienthal und Monika Treut, mit der zusammen sie 1984 die Produktionsfirma Hyäne/Hyena Film mit Sitz in Hamburg gründete, engagiert.
Anlässlich des achtzigsten Geburtstages von Mikesch im Jahr 2020 brachte Rosa von Praunheim das Foto-Buch vis-à-vis über seine langjährige Weggefährtin heraus, die in über 20 Filmen Kamera für ihn gemacht hat.[2]
Das Filmarchiv Austria ehrte Mikesch mit einer mehrwöchigen Retrospektive von Mitte Januar bis Anfang Februar 2022 in Wien im Metro-Kino. Das Kino zeigte auch Filme von Rosa von Praunheim und Werner Schroeter, bei denen Mikesch Kamera gemacht hat.[3]
Filmografie
1970: Charisma. Eine Erinnerung an den Tod. (Kamera, Regie, verschollen)[1]
Oh Muvie (d. i. Elfi Mikesch): Oh Muvie presents Rosa von Praunheim and Carla Aulaulu in ‚Oh Muvie‘, Heinrich-Heine Verlag, Streit-Zeit-Buch, Nr. 5, Frankfurt a. M., 1969.
Rosa von Praunheim: Sex und Karriere, Rogner & Bernhard, München, 1976. Mit vielen Fotos von Elfi Mikesch/Oh Muvie.
Rosa von Praunheim (Hrsg.): Elfi Mikesch: Vis-à-vis. Fotografien und Film 80.
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 5: L – N. Rudolf Lettinger – Lloyd Nolan. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 436.