Die Church of Bangladesh (Kirche von Bangladesh, CoB, bengalischচার্চ অব বাংলাদেশ) ist eine unierte Kirche in Bangladesch. Mit etwa 22.000 Mitgliedern[1] repräsentiert sie – neben den erheblich stärkeren Baptisten und der römisch-katholischen Kirche – nur eine Minderheit der Christen, die in dem vom Islam geprägten Land weniger als ein Prozent der Bevölkerung ausmachen.[2] Der Sitz der Kirche ist in Dhaka.
In dem Gebiet des heutigen Staates Bangladesch waren schon seit 1599 Missionare aus dem Jesuitenorden aktiv; vor 1800 begann der baptistische Missionar William Carey seine einflussreiche Tätigkeit. Anglikanische und presbyterianische Missionsgesellschaften folgten erst nach 1816.
Nach der Gründung des Staates Bangladesch, der bis 1971 als Ostpakistan ein Teil Pakistans gewesen war, beschloss die Synode der Church of Pakistan am 30. April 1974, dass der östliche Teil, d. h. die Diözese Dhaka, als Church of Bangladesh in die Selbständigkeit entlassen werden solle. Diese Diözese, 1956 aus der Diözese Kalkutta ausgegliedert, bestand schon innerhalb der Church of India, Pakistan, Burma and Ceylon. Der erste Bischof der bei ihrer Gründung einzigen Diözese der CoB, James D. Blair, hatte schon seit 1956 amtiert. 1975 wurde mit B. D. Mondal ein Bengali zu seinem Nachfolger gewählt. 1990 wurde die Diözese Kushtia ausgegliedert, 2017 die Diözese Barishal.[3]
Organisation
Die Church of Bangladesh umfasst (Stand 2022) drei Diözesen, denen jeweils ein Bischof vorsteht.
An ihrer Spitze steht einer der Diözesanbischöfe als Moderator der Synode, die das oberste Entscheidungsgremium der Kirche ist. Er fungiert zugleich als anglikanischer Primas. Derzeit (2022) ist es Samuel Sunil Mankhin, der Bischof von Kushtia.
Shourabh Pholia: The Church of Bangladesh. In: Ian S. Markham u. a. (Hrsg.): The Wiley-Blackwell Companion to the Anglican Communion. 2013, S. 239–252.
Weblinks
Eintrag auf der Website des Ökumenischen Rats der Kirchen
Eintrag auf der Website der Anglikanischen Gemeinschaft
Einzelnachweise
↑So die Angabe auf der eigenen Website (Who We Are, Abruf am 1. November 2022); auf der Website des ÖRK ist eine Mitgliederzahl von 15.622 angegeben.
↑Pradeep Perez: Bangladesh. In: Kenneth Ross, Daniel Jeyaraj, Todd Johnson (Hrsg.): Christianity in South and Central Asia. Edinburgh University Press 2019, S. 184–196.