Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine ab 2025Diese Chronik stellt eine Übersicht zur Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine ab Anfang Januar 2025 dar. Januar 20251. bis 3. JanuarBei einem neuen russischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt Kiew brachen mehrere Brände aus, mindestens zwei Menschen seien ums Leben gekommen und sieben weitere Menschen verletzt worden.[1] Bei einem Raketeneinschlag in Tschernihiw am 3. Januar sind angeblich 40 Wohnhäuser zerstört oder beschädigt worden.[2] In den ersten drei Tagen des Jahres 2025 wurde die Ukraine nach Angaben von Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj mit mehr als 20 Raketen und etwa 300 Kampfdrohnen angegriffen.[3] 4. JanuarDer Flughafen Sankt Petersburg musste den Betrieb wegen ukrainischer Drohnenangriffe während mehrerer Stunden einstellen.[4] Wegen ukrainischer Angriffe auf die russische Grenzregion Belgorod mit laut russischen Angaben acht ATACMS-Raketen sowie 72 Drohnen hat Staatspräsident Wladimir Putin „mit Vergeltung“ gedroht.[5] 5. JanuarMedien berichteten von neuen Angriffsoperationen ukrainischer Streitkräfte in der russischen Region Kursk, nachdem sie dort zuvor in der Defensive gewesen waren.[6][7] Der ukrainische Auslandsnachrichtendienst SSRU schätzte, dass bisher etwa 140.000 bis 180.000 Menschen aus russischen Gefängnissen zum Kriegseinsatz in der Ukraine rekrutiert wurden.[8] Um die sinkenden Rekrutierungen von Freiwilligen zu kompensieren, wirbt das russische Militär Häftlinge für einen Kriegseinsatz an. Im Jahr 2024 begann Russland außerdem damit, auch Personen einen Armeevertrag anzubieten, die lediglich einer Straftat verdächtigt werden. Im Gegenzug würden Anklagen fallen gelassen.[9] Russland hat im vergangenen Jahr fast 3600 Quadratkilometer ukrainisches Gebiet erobert. Das entspricht fast dem 1,5-fachen der Fläche des Saarlandes. Die höchsten Verluste habe es im November 2024 mit 610 Quadratkilometern gegeben. Auffällig ist, dass die Gebietsverluste nach der ukrainischen Sommeroffensive sowie der Kursk-Offensive deutlich zugenommen haben.[10] 6. JanuarDas russische Verteidigungsministerium erklärte die Stadt Kurachowe in der Oblast Donezk für erobert.[11] Am 6. Januar sagte der Präsident von Aserbaidschan İlham Əliyev, dass die Embraer 190 auf Flug 8243 der Azerbaijan Airlines am 25. Dezember 2024 abgeschossen worden sei, und gab „den Vertretern Russlands“ die Schuld. Die Auswertung der Flugschreiber dauerte noch an.[12] Eine russische Drohne griff in der ukrainischen Stadt Cherson einen zivilen Linienbus an. Dabei wurde mindestens eine Person getötet und neun weitere verletzt.[13] 8. JanuarWie der Regionalgouverneur Iwan Fedorow mitteilte, wurden bei einem russischen Gleitbombenangriff auf die ukrainische Stadt Saporischschja mindestens 13 Menschen getötet. 30 Verletzte seien in Krankenhäuser der Stadt gebracht worden.[14] Die Beobachtermission für Menschenrechte der Vereinten Nationen erklärte, dass bei dem Angriff ausschließlich Zivilisten getötet wurden.[15] Nach Angaben der dortigen Regionalregierung wurden die russischen Nachbarstädte Engels und Saratow mit ukrainischen Drohnen angegriffen. Die Ukraine bestätigte einen Treffer auf ein russisches Erdöllager in Engels, das der Versorgung der russischen Luftwaffe dient, die dort mit dem Militärflugplatz Engels-2 einen der landesweit größten Militärflugplätze hat. Zwei Feuerwehrleute kamen bei der Bekämpfung des Brandes ums Leben. In Engels sei nach dem Angriff der Notstand ausgerufen worden, wie der Gouverneur der Region Saratow, Roman Busargin, bekanntgab.[16][17] Es brannte fünf Tage.[18] 9. JanuarBeim Ramstein-Format sagte die bis zum 20. Januar amtierende, von Präsident Biden geführte US-Regierung dem ukrainischen Staat Rüstungsgüter im Wert von 500 Millionen US-Dollar zu.[19] 11. JanuarDie russische Armee hat nach eigenen Angaben die Kontrolle über die Siedlung Schewtschenko in der ukrainischen Oblast Donezk übernommen.[20] Dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zufolge wurden im russischen Gebiet Kursk zwei nordkoreanische Soldaten von der ukrainischen Armee als Kriegsgefangene genommen. Sie hätten trotz Verletzungen überlebt und seien nach Kiew gebracht worden, wo der ukrainische Geheimdienst sie in Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Geheimdienst und koreanischen Dolmetschern verhöre. Auch die Presse werde Zugang erhalten. Er fügte seinen Posts Fotos der Gefangenen bei. Zudem zeigte ein Foto einen russischen Armeeausweis. Einer der Gefangenen sagte laut dem ukrainischen SBU, er sei Grenadier in der nordkoreanischen Armee und habe geglaubt, zum Training nach Russland geschickt zu werden, und nicht um im Krieg zu kämpfen. Erneut warf Selenskyj den russischen und nordkoreanischen Truppen vor, verwundete Nordkoreaner zu „erledigen“, damit man deren Beteiligung am Krieg gegen die Ukraine nicht nachweisen könne.[20][21] 12. JanuarWie der ukrainische Generalstab in Kiew mitteilte, wurde ein Luftangriff auf den Stab der russischen 2. Gardearmee in Nowohrodiwka südöstlich von Pokrowsk im Donbas durchgeführt.[22] Eine russische Lenkbombe traf im ukrainisch besetzten Sudscha das für die Unterbringung von hilflosen alten Menschen verwendete Internat.[23] 14. JanuarAufgrund des Vorrückens der russischen Truppen im Osten der Ukraine stellte die dortige wichtige ukrainische Kohlemine Pokrowsk ihren Betrieb ein. Sie ist von Bedeutung für die Produktion von Stahl für das Militär. Außerdem ist Stahl das zweitwichtigste ukrainische Exportgut.[24] Nach eigenen Angaben traf die Ukraine bei einem Drohnenangriff einen Industriebetrieb in Saratow sowie einen in der Stadt Engels. Nach Medienberichten wurde erneut das Treibstofflager getroffen, das in der Vorwoche nach einem Einschlag fünf Tage gebrannt hatte. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Engels seien Lenkbomben und Raketen gelagert worden. Zudem sei eine Chemiefabrik (nach anderen Angaben ein Werk für Mikroelektronik) in Brjansk getroffen worden, und durch den Angriff seien Feuer im Chemiewerk in Alexin in der Region Tula sowie in der Ölraffinerie Saratowski ausgebrochen. Der ukrainische Generalstab erklärte, es habe sich um die „massivste“ nächtliche Angriffswelle gegen militärische Ziele in Russland seit Beginn des Krieges gehandelt. Russland sprach auch vom Einsatz weitreichender westlicher Waffen wie ATACMS-Raketen und Storm-Shadow-Marschflugkörpern und kündigte eine Antwort an.[24] Nikolai Patruschew, ein enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin, sagte, dass die Ukraine wie auch die Republik Moldau durch ihre „antirussische Politik“ in die Krise geraten seien. Es sei „nicht ausgeschlossen, dass die Ukraine in diesem Jahr aufhört zu existieren“, und bei der Republik Moldau sei es wahrscheinlich, „dass sie zu einem anderen Staat kommt oder überhaupt aufhört zu existieren“.[24] WeblinksCommons: Russischer Überfall auf die Ukraine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikinews: Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022 – in den Nachrichten
Einzelnachweise
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