Christus in der KelterChristus in der Kelter (auch Christus als Keltertreter oder mystische Kelter) ist ein im 12. Jahrhundert aufgekommenes Motiv der christlichen Ikonographie. Dargestellt wird Christus bei der Arbeit in einer Weinkelter, wobei der ausfließende gewonnene Wein als Blut Christi von einem Kelch aufgefangen wird. Die Darstellung erfolgt in allegorischer Aufnahme biblischer Aussagen wie des Propheten Jesaja:
Diese alttestamentliche Anspielung wurde christologisch verbunden mit dem eschatologischen Hinweis der Apokalypse:
Als weiteres Element spielt der Segen Jakobs über Juda hinein:
Ebenso spielte die Traube von Zyperblumen aus Engedi des Hoheliedes eine Rolle (Hld 1,14 EU), die legendäre Traube der Botschafter des gelobten Landes (Num 13,23-24 EU) und schließlich die Kelterlieder des Psalters (Ps 8, 80 und 83). Nach der klassischen allegorischen Bibelauslegung sahen die Kirchenväter im ausgepressten Wein das Blut Christi oder in der gepressten Traube Christus selbst. Infolgedessen entwickelte sich die Vorstellung von Christus sowohl als der Keltertreter, als auch des Getretenen. Die älteste bildliche Darstellung dieses Themas ist ein Wandbild aus dem frühen 12. Jahrhundert in der Klosterkirche der Kleincomburg bei Schwäbisch Hall.[1] Literatur
WeblinksCommons: Christus in der Kelter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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