Ab 2018 beteiligte er sich zusammen mit Megha Rajagopalan und Alison Killing an einem Projekt zu Nachforschungen über die von den chinesischen Behörden betriebenen, bis zu diesem Zeitpunkt großteils nicht lokalisierbar gewesenen Uiguren-Camps. Buschek ermöglichte es mit seinen Programmierwerkzeugen, die Daten für die Recherche zu sammeln und sie entsprechend aufzubereiten, um daraus Ergebnisse abzuleiten.[2]
Verbunden mit Satelliten-Bildern und durch Interviews mit Menschen, die in solchen Camps festgehalten worden waren, ließen sich rund 280 Lagerstandorte und Internierungseinrichtungen in der Uigurischen Autonomen RegionXinjiang ausfindig machen,[5] wobei viel mehr Lager als offiziell bekannt gefunden wurden.[6] Diese wurden dann nach Angaben Buscheks in drei Kategorien eingeteilt: „In jene, bei denen wir uns sehr sicher waren, in jene, wo wir glauben, dass es Camps sind, was wir aber nicht beweisen konnten und bei der dritten Kategorie gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Die Daten sind in allen Fällen verifizierbar.“ Die Ergebnisse der Recherche wurden am 27. August 2020 auf BuzzFeed News veröffentlicht.[7]
Buschek lebt in Berlin und besucht seine Heimatstadt Graz in regelmäßigen Abständen, um bei seinen Verwandten zu sein.[2][12]
Pulitzer-Preis-Auszeichnung
Christo Buschek wurde am 11. Juni 2021 gemeinsam mit Megha Rajagopalan und Alison Killing für die auf BuzzFeed News am 27. August 2020 veröffentlichte, vierteilige ReportageBuilt to Last[13][14] über die Aufdeckung der bislang unbekannten Uiguren-Camps mit dem Pulitzer-Preis 2021 in der Kategorie International Reporting ausgezeichnet.[1][15][16] Er ist der erste Österreicher, dem der seit 1917 vergebene Pulitzer-Preis verliehen wurde.[5]
Es war das erste Team von BuzzFeed News, das einen Pulitzer-Preis gewann.[4]
Zitate
“The investigation shows, China has established a sprawling system to detain and incarcerate hundreds of thousands of Uighurs, Kazakhs, and other Muslim minorities, in what is already the largest-scale detention of ethnic and religious minorities since World War II.”
– pulitzercenter.org: aus dem Bericht des Pulitzer Centers vom 27. August 2020 über das Projekt Built to Last (englisch).[17]
“What happens in Xinjiang is a tragedy of epic proportions. Living in Europe, people often think that such grave violations of human rights and genocide are a thing of the past. I hope people understand that such acts are still happening today and can happen anywhere.”
„Was in Xinjiang passiert, ist eine Tragödieepischen Ausmaßes. Wer in Europa lebt, denkt oft, dass solch schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen und Völkermord der Vergangenheit angehören. Ich hoffe, die Menschen begreifen, dass derartige Handlungen noch heute geschehen und überall geschehen können.“
– Christo Buschek: zitiert von Amaris Castillo in BuzzFeed News wins its first Pulitzer Prize for series on China’s mass detention of Muslims (englisch).[4]
„Heroes habe ich nicht wirklich. Ich glaube, dass wir prinzipiell diejenigen mehr schätzen sollten, die täglich und unermüdlich Missstände aufdecken und darüber berichten, ohne dafür im Rampenlicht zu stehen.“
– Christo Buscheks Antwort auf die Frage, ob er Vorbilder habe (zitiert von der österreichischen WochenzeitungFalter).[6]