Christfried Böttrich besuchte Schulen in Olbernhau und Blankenburg und begann zunächst 1976 in Magdeburg eine Lehre zum Goldschmied. Ab 1980 studierte er Evangelische Theologie an der Universität Leipzig. Nach Abschluss der Studien 1986 wurde er zum Vikar ernannt. 1990 wurde er an der Universität zum Doktor der Theologie promoviert. Seine Dissertation trägt den Titel Weltweisheit – Menschheitsethik – Urkult. Studien zum slavischen Henochbuch. Noch im selben Jahr wurde er Assistent an der Kirchlichen Hochschule Leipzig und im nächsten Jahr in Stendalordiniert.
1992 erhielt Böttrich ein Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. 1994 wurde er Assistent an der Theologischen Fakultät in Leipzig. Im Folgejahr wurde er dort mit seinem Werk Das slawische Henochbuchhabilitiert. An der Universität Frankfurt am Main vertrat er 1996/1997 einen Lehrstuhl und wurde 1998 in Leipzig zum Oberassistenten befördert.
Böttrich befasste sich im Rahmen seines Fachs besonders mit dem lukanischen Doppelwerk, das heißt mit der Exegese des Lukas-Evangeliums und der Apostelgeschichte des Lukas. Dabei setzte er den Evangelisten mit der Theologie des hellenistischen Judentums ins Verhältnis. Außerdem forschte er zu frühjüdischen Schriften im Umfeld des Neuen Testaments und setzte sich wie die meisten evangelischen Neutestamentler intensiver mit dem Apostel Paulus auseinander. Einem breiteren Publikum wurde er durch seine für interessierte Laien geschriebenen Bücher über biblische Persönlichkeiten bekannt, darunter vor allem die zusammen mit Beate Ego und Friedmann Eißler verfasste Reihe, in der die Sichtweisen von Judentum, Christentum und Islam auf zentrale biblische Gestalten referiert werden sollen. Böttrich übernimmt in diesen Büchern die Darstellung der christlichen Perspektive.