Seit 2006 entwickelte sie Soloprogramme wie Romy Schneider – Zwei Gesichter einer Frau, ein aus Briefen, Texten und Tagebüchern von Romy Schneider zusammengestellter Soloabend, der im RadioKulturhaus Wien[6] seinen Ausgang nahm und mit dem sie seither europaweit gastiert. Chris Pichlers erster Soloabend wurde als Hörspiel und Hörbuch produziert, wofür sie den ORF Hörspielpreis Schauspielerin des Jahres 2008[7] erhielt. Anlässlich des Linz 09-Jahres spielte sie am 27. Februar 2009 bei einem der Kunstprojekte Jackie (Jacqueline Kennedy Onassis) im gleichnamigen Stück von Elfriede Jelinek im Linzer Posthof. Für die Inszenierung und Darstellung wurde sie mit dem Kulturhauptstadtpreis 09 geehrt[8]. Chris Pichler entwickelte weitere Soloabende, wie „Molly Bloom“ von James Joyce[9] und war 2012 erneut am Theater in der Josefstadt mit der Uraufführung ihres Solos „Ich – Marilyn“.[10]
2002 war Chris Pichler erstmals als Lina Loos bei den Festspielen Reichenau zu sehen und seit 2012 regelmäßig, unter anderem in Schnitzlers Reigen und Das weite Land sowie Die Stützen der Gesellschaft von Ibsen. Bei KafkasProzess, Amok und Brennendes Geheimnis von Stefan Zweig war sie die weibliche Protagonistin. Ihr komödiantisches Talent zeigte sie 2016 bei Nestroys Liebesgeschichten und Heiratssachen. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums 2018 spielte und sang sie in der Revue Schau'n Sie sich das an von Farkas. „Chris Pichler gelingen mit Liedern wie „Ich bin eine Dirne“ oder auch „Klassisches Abenteuer“ wahre Kunststücke.“ (Auszug Kritik Kurier)
Für Warja in Chekhovs „Kirschgarten“ holte Uwe Eric Laufenberg neben Angelica Domröse Chris Pichler 2009 ans Hans Otto Theater Potsdam.
Im Wagner Jubiläumsjahr 2013 gab sie Cosima Wagner in der Theaterfassung von Reinhardt Baumgart „Wahnfried – Bilder einer Ehe“ (Regie: Jan Steinbach).[11]
2014 begann ihre Kooperation mit dem Staatstheater Wiesbaden[12], für das sie neben ihrer Ensembletätigkeit auch musikalische Konzepte entwickelte, z. B. „Mozarts Frauen“[13] und auch für die „Internationalen Maifestspiele“: „Venezianische Märchen“ (2016)[14], „Das hat mit ihrem Singen die Loreley getan“ (2018)[15] sowie das „Making of: Wie Shakespeare zu Romeo und Julia kam“ (2018)[16] und zuletzt „Amadeus! Wolfgang in Deutschland, Amadeo in Italien de Mozartini“ (2019).[17] 2020 nahm Chris Pichler im Rahmen des Ersatzprogrammes während der COVID-19-Pandemie wieder an den Internationalen Maifestspielen teil, und zwar mit Tristan[18] und „Bekenntnisse der Frau Schnaps – Beethovens Haushälterin“[19]. Dass das Staatstheater Wiesbaden als eines der ersten Theater Europas eröffnete, war der New York Times einen Artikel wert.[20][21] Ebenfalls am Staatstheater Wiesbaden spielt Chris Pichler seit 2015 Laura Cheveley, eine der Hauptrollen in der Komödie „Der ideale Ehemann“[22], und inszenierte hier 2017 ihre erste Oper „La Giuditta“ von Alessandro Scarlatti.[23]
Von 2015 bis 2018 war Chris Pichler bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen mit ihren Soloabenden „Romy Schneider – Zwei Gesichter einer Frau“,[24]„Ich – Marilyn“[25] und „Sissi goes Elisabeth – Kaiserin der Herzen“ zu Gast.[26] 2018 startete die Reihe KuratierteLiteratur@ChrisPichler – eine Literaturreihe, die Chris Pichler im Auftrag des Österreichischen Kulturforums Berlin entwickelt und realisiert.[27]
Ihre langjährige Hörspielarbeit (bis 2008 wirkte sie in 40 Hörspielen des ORF mit[28], denen seither weitere folgen) führte sie mit der Regisseurin Regine Ahrem zusammen, mit der sie in der Trilogie „Hollywood on Air“[29], einer Livehörspielreihe, die weiblichen Hauptrollen bestreitet. In der „Bar jeder Vernunft“ Berlin und im Wiener Konzerthaus war sie 2015 und 2016 in „Verdacht“ zu sehen. Der Hollywoodklassiker „Die Wendeltreppe“ folgte 2017 ebenfalls im Konzerthaus Wien. Die Premiere des Hitchcock-Klassikers „Der Mieter“ hat am 22. Oktober 2019 ebenfalls im Konzerthaus Wien stattgefunden.[30][31] Die ARD-Hörspieltage 2019 starteten mit dem Live-Hörspiel „Der Mieter“ nach Motiven des Hitchcock Stummfilm-Klassikers „The Lodger“. Nach ihrem Erfolg vor drei Jahren war die Truppe um die Schauspielerin Chris Pichler und ihren Kollegen Gerd Wameling erneut im ZKM Karlsruhe zu Gast.[32][33]
Im Februar 2018 fand in Bonn die Uraufführung ihres neuen Soloprogramms „Sissi goes Elisabeth – Kaiserin der Herzen“ statt.[34] Sie gastierte damit in Berlin[35], bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, im Felsenkeller Köln Altenkirchen, im Staatstheater Wiesbaden[36][37] und beim Internationalen Musiksommer Bad Schallerbach.[38] Am 24. Januar 2019 eröffnete sie das Festival „Frozen Flowers“ im Stadttheater Gmunden und gab damit in Österreich ihre Premiere als Kaiserin Elisabeth.[39]
Mit der musikalischen 20er-Jahre Revue „Noch ein Champagner und ich liege unter dem Gastgeber“ feierte sie Silvester 2018 am Staatstheater Wiesbaden.[40] (Konzept, Regie, Gesang: Chris Pichler, Klavier: Otmar Binder, Special Guest: Jo van Nelsen)
Chris Pichler hat einen Lehrauftrag für Schauspiel an der mdw Wien in der Opernklasse.[42][43]
Am 11. Januar 2020 wurde „Lillipizz – der kleine Lipizzaner“ (ein Fantasie-Ritt für Sprecherin, Violoncello und Akkordeon) im Wiener Musikverein in der Reihe „Allegretto“ uraufgeführt. Nach „Der Gestiefelte Kater“ handelt es sich bereits um die zweite Auftragsarbeit für den Musikverein Wien – das Libretto wurde von Chris Pichler geschrieben, die die Geschichte vom Schaukelpferd, das auszieht, um ein Lipizzaner zu werden, auch erzählt.[44][45]
Mit „Und grausig gutzt der Golz“ zum hr2-Hörfest im Hessischen Staatstheater Wiesbaden Mitte Januar 2020 boten Chris Pichler, Klaus Krückemeyer sowie Matthias Redlhammer vom hr2-RadioLiveTheater dem Publikum Wortakrobatik und Sprachspielereien mit Mimik. Sebastian W. Wagner zeichnete für die Geräusche verantwortlich und spielte Klavier, Peter Pichler rundete das Ganze mit den Klangfarben seines Trautoniums ab und Angelika Bierbaum moderierte den Abend.[46]
Fest etabliert ist Chris Pichler im Programm des hr2-Kulturlunch im hr-Sendesaal Frankfurt. Auf „Und grausig gutzt der Golz“ mit dem Ensemble des hr2-RadioLiveTheater in 2018[47] folgte am 23. Februar 2020 „Bekenntnisse der Frau Schnaps - Beethovens Haushälterin“.[48] Ein erfrischend ungewöhnlicher Blick auf den Menschen und Komponisten Beethoven, in dem Chris Pichler in die Rolle von Beethovens Haushälterin schlüpft. Basierend auf historisch belegten Zeitzeugnissen, Dokumenten, Konversationsheften und Briefen erzählt sie in einem Monolog aus unmittelbarer Nähe über Beethoven, sein Leben und Arbeiten. Kammermusik rundet das etwas andere Porträt des Komponisten ab. Im Januar 2021 folgt „Wien bleibt Wien“ zusammen mit Wolfi Berger.[49]
Pichler lebt in Wien und Berlin.
Rollen (Auswahl)
Kalte Hände von Thomas Baum, Regie: Michael Gampe – Tochter
Urfaust von Goethe, Regie: Manfred Karge – Gretchen
Leonce und Lena von Georg Büchner, Regie: Manfred Karge – Lena
2008: Detlef Michelers: Fragen Sie mich nicht, wie einsam ich bin. Romy Schneider – eine europäische Schauspielerin (NDR/WDR), der Hörverlag, ISBN 978-3-8445-0972-4.
2011: von Martin Haselböck/Chris Pichler/Martin Schwab/Orchester Wiener Akademie: Weltgebräuche – Requiem für Ernst Jandl, New Classical Adventure (NCA) – Membran Media GmbH, EAN 0885150602492
2008: Philip Scheiner: a-Moll – eine Annäherung auf weißen Tasten – Regie: Philip Scheiner (Feature – ORF) – Prix Italia in der Kategorie „Musik“ 2008[55]
2010: Prix Europa – Special Commendation für DogGod von Magda Woitzuck und den ORF-Hörspiel-Kritikerpreis für das „künstlerisch anspruchsvollste und ansprechendste Hörspiel des Jahres 2009“[57][58]
↑Jack Ewing: An Audience Comes Out of Lockdown for Schubert and Mahler. In: The New York Times. 19. Mai 2020, ISSN0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 20. Juni 2020]).
↑Kulturforum Berlin: art KARLSRUHE. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juni 2018; abgerufen am 18. Juni 2018.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kulturforumberlin.at
↑Premiere von eigenem Solostück – Chris Pichler spielt Sisi im Kleinen Theater. In: General-Anzeiger Bonn. 7. Februar 2018 (general-anzeiger-bonn.de [abgerufen am 1. Juni 2018]).
↑BERLIN / Schlosspark Theater: SISI – KAISERIN DER HERZEN; 28. April 2018. In: Online Merker. 29. April 2018 (onlinemerker.com [abgerufen am 1. Juni 2018]).