Celeste Coltellini war eine von mehreren musisch begabten Töchtern des Dichters und Librettisten Marco Coltellini (1719–77), ihre Schwester Anna Coltellini machte in den Jahren 1782–94 in Neapel ebenfalls eine Bühnenkarriere.
Nach Neapel zurückgekehrt, kreierte sie 1790 dort die Titelpartie in Paisiellos Oper Nina. Sie heiratete 1792 den schweizerisch-neapolitanischen Bankier Jean-Georges Meuricoffre (1750–1806), zog sich von der Bühne zurück und hielt in ihrem Haus einen künstlerischen Salon.
Coltellini zeichnete auch, von ihr sind zehn Skizzenbücher erhalten, die sich im Familienbesitz befinden und erst im 21. Jahrhundert für die Musikforschung freigegeben wurden.[2]
Carola Bebermeier: Celeste Coltellini (1760 – 1828). Lebensbilder einer Sängerin und Malerin. Köln : Böhlau, 2015 Diss. Uni Oldenburg, 2014 [hier (noch) nicht verwendet]
Carola Bebermeier: Materialitäten, Orte und Erinnerungen. Am Beispiel der Sängerin Celeste Coltellini. In: Lena Nieper; Julian Schmitz (Hrsg.): Musik als Medium der Erinnerung. Gedächtnis – Geschichte – Gegenwart. Bielefeld : transcript, 2016, ISBN 978-3-8376-3279-8
Carola Bebermeier und Melanie Unseld: Primadonna mit Skizzenheft. Celeste Coltellini trifft Wolfgang Amadé Mozart in Wien. In: Susanne Rode-Breymann (Hrsg.): Frauen erfinden, verbreiten, sammeln, bewerten Musik. Werkstattberichte aus dem Forschungszentrum Musik und Gender. Hannover: Werhahn, 2015.
Elio Capriati: Ritratto di famiglia: i Meuricoffre. Bologna : Millennium, 2003, ISBN 88-901198-4-5