Cassen
Cassen ist eine französische Gemeinde mit 589 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Landes in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Dax und zum Kanton Coteau de Chalosse. Der Name ist eine Ableitung des gascognischen Worts casse (deutsch Eichen).[1] Die Einwohner werden Cassenois und Cassenoises genannt.[2] GeographieDie Gemeinde Cassen liegt ca. 20 Kilometer ostnordöstlich von Dax in der Landschaft Chalosse in der historischen Provinz Gascogne. Umgeben wird Cassen von den Nachbargemeinden:
Cassen liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Einer seiner Nebenflüsse, der Louts, markiert die Grenze zur südlichen Nachbargemeinde Gamarde-les-Bains.[3] GeschichteDer Fund von Armbändern aus Bronze, Pfeilspitzen aus Feuerstein und Kratzern im 19. Jahrhundert lässt eine Besiedelung des Landstrichs bereits in der Jungsteinzeit annehmen. Der Erdwall im Viertel Beylenx lässt auf eine frühere, mittelalterliche Motte schließen. 1243 kaufte der englische König Heinrich III. die Rechte über das Auribat vom Vicomte von Tartas, dem ersten Grundherrn von Cassen. Zu dieser Zeit gehörte Cassen zum Erzpriestertum von Laurède und zur Bailliage von Auribat. Die Vicomtes von Tartas behielten bestimmte Teile des Landes bis 1308, als Arnaud-Raymond de Tartas sie an seinen Schwiegervater, Amanieu VII. d’Albret, verkaufte. Die Plantagenets ihrerseits übergaben ihren Teil der Grundherrschaft vom Auribat an den Sohn Bernard Aiz V. d’Albret im Jahre 1340 als Belohnung für seine Dienste gegen den französischen König in der Frühzeit des Hundertjährigen Krieges. Das Auribat wurde ein Baronat.[1][4] Die Auseinandersetzungen über das Herzogtum zwischen dem Königreich England und der französischen Krone reihten sich bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts, dem Ende des Hundertjährigen Krieges, aneinander. In der Folgezeit standen sich in den Hugenottenkriegen protestantische und katholische Parteien gegenüber und sorgten für zahlreiche Zerstörungen in dieser Region, die nahe am Béarn liegt. Im August 1569 plünderten protestantische Truppen die Kirche von Cassen und steckten sie in Brand. Mit der Herrschaft des französischen Königs Heinrich IV. und seinem Edikt von Nantes 1598 kehrte für Cassen und seine Nachbardörfer der Friede ein. Im Jahre 1651 übergab König Ludwig XIV. das Herzogtum d’Albret an Frédéric-Maurice de La Tour d’Auvergne, dem Herzog von Bouillon, dessen Nachkommen die letzten Grundherren von Auribat bis zur Französischen Revolution sein sollten.[1][4] Das 18. Jahrhundert wurde durch einen Streit mit Vicq-d’Auribat über den Besitz und über die Rechte an zwei Ländereien bestimmt, das für eine Viehweide vorgesehen waren. Am 18. Januar 1859 wurde der Konflikt mit einer Teilung des umstrittenen Landes beigelegt. Im 18. Jahrhundert hielt der Mais Einzug in die Landwirtschaft und wurde Basisernährung für das Vieh, und die Menschen begannen, daraus ihr Brot zu backen. Der Mais wurde zum Hauptanbauprodukt, als der Weinbau fast vollständig mit dem Aufkommen des Mehltaus ab 1855 verschwand.[1][4][5] EinwohnerentwicklungNach Beginn der Aufzeichnungen stieg die Einwohnerzahl in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf einen ersten Höchststand von rund 525. In der Folgezeit sank die Größe der Gemeinde bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1960er Jahren auf 335 Einwohner, bevor eine zeitweise starke Wachstumsphase einsetzte, die bis heute andauert.
Sehenswürdigkeiten
Wirtschaft und InfrastrukturHandel und Dienstleistungen sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Der Tourismus wird unterstützt durch mehrere Ferienwohnungen, einem Campingplatz, zwei Ferienanlagen und mehrere Gästezimmer.[11] BildungDie Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule mit 47 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[13] Sport und FreizeitDrei Rundwege mit Längen von 6 km, 8,7 km und 12 km führen durch das Gebiet der Gemeinde.[14] VerkehrCassen ist erreichbar über die Routes départementales 10, 341 und 405. WeblinksCommons: Cassen (Landes) – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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