Die Stammreihe beginnt mit Johann Staelgen († nach März 1614), dem Besitzer der erstmals 1466 urkundlich erwähnten Höfe Leimbach und Carnap bei Barmen und Bleichereibesitzer in Barmen. Er heiratete um 1570 Catharina von Carnap. Beider Nachkommen trugen nach dem Familiengut Carnap ab sofort den Familiennamen „von Carnap“. Bereits in der Beyenburger Amtsrechnung von 1466 ist von den abgabepflichtigen Heyne zu Carnap und Goddert zu Carnap die Rede. Die Bezeichnung Carnap stammt aus dem mittelniederdeutschen Wort für Erker bzw. Ausbau.[1]
Carnap (Elberfeld): Preußische Adelsanerkennung am 9. Februar 1830 für die Nachkommen des 1793 verstorbenen Kaufmanns und RatsherrnJohann von Carnap. Dies waren der Kaufmann und GutsbesitzerKarl Friedrich von Carnap und die beiden Brüder Wilhelm von Carnap, Fabrikbesitzer, und Johann Bernhard von Carnap (1799–1836), Kaufmann in Elberfeld und Vater des Peter von Carnap.
Carnap (Haus Marschwitz): Preußischer Adelsstand am 9. Februar 1898 in Berlin mit Diplom vom 28. April 1898 in Berlin für den königlich preußischen HauptmannEugen von Carnap.
Carnap-Quernheimb: Preußische Namen- und Wappenvereinigung mit denen von Quernheimb am 10. April 1864 in Berlin für den königlich preußischen Hauptmann Georg Karl Hans Werner von Carnap.
Über zwei Generationen[2] konnten zuletzt mit Ober-Steinkirch im Kreis Lauban, hier im Grundbesitz[3] des Oberstleutnants d. R. a. D. Peter von Carnap (1892–1964), und kurzzeitig mit Leschwitz im Kreis Liegnitz Besitzungen in Schlesien gehalten werden.
Blasonierung des späteren Stammwappens: Von Silber und Blau geteilter Schild. Oben ein goldener Stern, unten eine silberne Pferdepramme. Auf dem gekrönten Helm mit blau-silbernen Decken fünf (b.-s.-b.-s.-b) Straußenfedern.
Stammwappen derer von Carnap (Wiederholung von oben zum Vergleich)
Stammwappen derer von Carnap in Siebmachers Wappenbuch[6]
Wappen derer von Carnap in Siebmachers Wappenbuch[7]
Blasonierung des Freiherrenwappens derer von Carnap a. d. H. Bornheim von 1825: Von Schwarz und Silber geteilt, oben eine silberne Pferdepramme (im Diplom „Schaafzange“), unten ein goldener Stern. Auf dem gekrönten Helm fünf Straußenfedern, abwechselnd silbern und schwarz. Die Helmdecken sind schwarz-silbern.[8]
Blasonierung des vermehrten Wappens derer von Carnap-Bornheim von 1845: Schräg quadriert mit silbernem Herzschild, in dem ein schwarzer, gekrönter Adler. Oben und unten in Schwarz die silberne Pferdepramme, rechts und links in Silber der goldene Stern. Drei gekrönte Helme mit schwarz-silbernen Decken: I. und III. fünf schwarz-silbern wechselnde Straußenfedern, II. der Adler des Herzschildes.[13]
Vermehrtes Wappen derer von Carnap-Bornheim von 1845[14]
Blasonierung des Freiherrenwappens derer von Carnap-Quernheim von 1864: Roter Schild quadriert mit silbernem Mittelschild, worin ein roter Balken (Stammwappen Quernheim). Felder 1 und 4 drei (2:1) silberne Glöckchen mit jeweils drei Klöppeln, Felder 2 und 3 zwei ins Andreaskreuz gelegte silberne Pfeile, bedeckt mit einem silbernen pfahlweise stehenden Hammer. Auf dem gekrönten Helm ein offener, silberner Flug mit dem roten Balken. Die Helmdecken sind rot-silbern.[15]
Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, u. a.: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser 1977, B (Briefadel), Band XII, Band 64 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1977, S. 60–71. ISSN0435-2408
J. Siebmacher’s großes und allgemeines Wappenbuch, Band 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 1. Abt.: Der Adel des Königreichs Preußen: Grafen und Freiherren, Nürnberg 1857, S. 38 und Tafel 45 u. 46.
mit Alfred Grenser, George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft), 2. Abt., Bd. 1, T. 1: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute A–L, Nürnberg 1878, S. 105 und Tafel (139).
George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher's großes und allgemeines Wappenbuch, Bd. 3 (Blühender Adel deutscher Landschaften unter preußischer Vorherrschaft):
1. Abt., Bd. 2: Der Preußische Adel: Freiherren und Grafen. Nachträge und Verbesserungen, Nürnberg 1906, S. 5 und Tafel 2 (Digitalisat)
2. Abt., Bd. 2: Der blühende Adel des Königreichs Preußen: Edelleute. Nachträge und Verbesserungen, Nürnberg 1906, S. 37 und Tafel (30).
Herbert M. Schleicher: Ernst von Oidtman und seine genealogisch-heraldische Sammlung in der Universitäts-Bibliothek zu Köln, Band 3 (Mappe 148–246, Brienen–Cob von Nudingen) (= Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde e. V., Nr. 63), Köln 1992, S. 348–353. ISSN0172-1879
Einzelnachweise
↑Walter Dietz: „Barmen vor 500 Jahren“, Beiträge zur Geschichte und Heimatkunde des Wuppertals, Band 12, Born-Verlag, Wuppertal 1966.DNB456460829
↑Schlesisches Güter-Adreßbuch 1894, 5. Ausgabe, Kreis Lauban, Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1894, S. 282.
↑Schlesisches Güter-Adreßbuch 1937, 15. Ausgabe, Kreis Lauban, Wilh. Gottl. Korn, Breslau 1937, S. 483. Reprint, BoD, Klaus D. Becker, Potsdam 2020. ISBN 978-3-88372-244-3.