Carl Wilhelm JuchCarl Wilhelm Juch (auch Karl Wilhelm Juch geschrieben; * 30. November 1774 in Mühlhausen/Thüringen; † 9. März 1821 in Augsburg) war ein deutscher Mediziner, Chemiker, Naturforscher und Apotheker. LebenCarl Wilhelm Juch wurde als Sohn des Mühlhausener „Stadtphysikus“ (Arzt) und Hofrats Carl Christian Wilhelm Juch geboren. Carl Wilhelms Vater bestimmte seinen Sohn zum Apotheker, sodass er im Alter von zwölf Jahren eine sechsjährige Lehre in diesem Beruf begann. Anschließend studierte Juch zunächst für ein Jahr Medizin und Philosophie in Erfurt, unter anderem bei Johann Bartholomäus Trommsdorff und Johann Christian Lossius. Juch wechselte an die Universität nach Jena und studierte dort Medizin, Chirurgie, Philosophie, Chemie und Naturgeschichte, wobei er sich für die beiden letztgenannten Fächer besonders begeistern konnte. In Jena waren unter seinen Professoren Christoph Wilhelm Hufeland, Christian Gottfried Gruner und Lorenz Suckow. Nach drei Jahren in Jena wechselte Juch abermals den Studienort, diesmal für ein Jahr nach Berlin, dort hatte er als Dozenten unter anderem Christian Ludwig Mursinna, Sigismund Friedrich Hermbstädt und Johann Gottlieb Walter. In Berlin lernte Juch Johann Bartholomäus von Siebold, den Sohn des berühmten Mediziners Carl Caspar von Siebold, kennen, mit dem er, nach dem Ende des Studiums, eine Forschungsreise durch Deutschland unternahm. Anschließend arbeitete Juch unter Leitung des älteren Siebold für zwei Jahre im Würzburger Juliusspital. In Würzburg promovierte Juch auch im Jahre 1800. Nach seiner Promotion unternahm er naturhistorische Reisen durch Ungarn, Böhmen, Tirol und Italien. Nach dem Tod Johann Christian Conrad Ackermanns wurde Juch im Oktober 1801 zu dessen Nachfolger als Professor für Medizin und Chemie an die Universität Altdorf berufen. Jedoch blieb er nicht lange in Altdorf, sondern wechselte bereits 1805 als Gymnasialprofessor für Chemie, Technologie und Naturgeschichte an die Knabenschule nach München. 1808 nahm er schließlich eine Stelle am Augsburger Polytechnikum an, verließ sie jedoch zum Jahreswechsel 1816/17 auf Grund seines Gesundheitszustandes.[1][2] Carl Wilhelm Juch war Mitglied in der Botanischen Gesellschaft zu Regensburg, der Physikalischen Gesellschaft Jena, der physikalisch-mathematischen Gesellschaft Erfurt und der Mineralogischen Gesellschaft Jena. Heute fast in Vergessenheit geraten, war Juch zu seinen Lebzeiten durch seine zahlreichen Werke und Aufsätze, die er in verschiedenen pharmazeutischen, medizinischen und naturhistorischen Zeitschriften veröffentlichte, sehr geschätzt und bekannt. Seine Übersetzung und Kommentierung der Pharmacopoea Borussica lieferte einen wichtigen Beitrag für die damalige Pharmazie.[2] Schriften (Auswahl)
Literatur
Einzelnachweise
Weblinks
|