Forberg wurde als Sohn des aus Leipzig gebürtigen Musikers Friedrich Wilhelm Forberg (1816–1883)[1] geboren, welcher als Schüler von Julius Rietz ein gefragter Cello-, Geigen-, Klavier- und Orgelspieler des Düsseldorfer Musiklebens war. So wirkte jener als Solocellist für Robert Schumann und bekleidete die Stellung eines Organisten der Garnisonskirche Düsseldorf. Auch war er von 1862 bis 1882 Gesanglehrer an der Luisenschule in Düsseldorf.[2] Der Musiklehrer Friedrich Forberg, genannt Fritz, heiratete 1843 Luise Helene Daße.[3]
Carl Ernst Forberg besuchte ab 1858 die Kunstakademie Düsseldorf. Dort waren Josef Wintergerst, Andreas und Karl Müller, Heinrich Mücke und Rudolf Wiegmann seine Lehrer. Ab 1860 ließ er sich von Joseph Keller, dem Begründer einer Kupferstecherschule an der Düsseldorfer Akademie, in den Techniken des Kupferstichs ausbilden.[4] Ende der 1860er Jahre ging Forberg nach Wien. Dort arbeitete er für Karl von Lützows Kunstjournal Zeitschrift für Bildende Kunst sowie ab 1872 als Leiter der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst.[5][6] 1879 wurde er als Nachfolger Kellers zum Professor für Kupferstichkunst an die Kunstakademie Düsseldorf berufen und wohnte im Familienhaus in der Wasserstraße 4, dessen Eigentümer er nach dem Tod des Vaters wurde.[7][8] Das Professorenamt an der Akademie bekleidete er bis 1911. Zeitweise war er stellvertretender Direktor der Kunstakademie. Außerdem trat er Ende der 1870er Jahre durch die Mitwirkung im Düsseldorfer Radirclub[9][10] und um die Jahrhundertwende durch die Gründung des Düsseldorfer Akademischen Vereins „Laetitia“ hervor.[11]
Im Juni 1888 gab Ernst Forberg Adele Putsch das Eheversprechen.[12] Ihre 1894 geborene Tochter Ilse Forberg (1894–1971) wurde Fotografin und heiratete den Ingenieur, Renn- und Raketenfahrer Kurt C. Volkhart, einen Sohn des Düsseldorfer Malers Max Volkhart. Der Sohn Kurt Forberg (1900–1979), wurde ein erfolgreicher Privatbankier, der seit den 1950er Jahren eine Kunstsammlung der Moderne zusammentrug[13] und 1961 zur Unterstützung und Förderung der Kunstakademie Düsseldorf die nach seinem Vater benannte Ernst-Forberg-Stiftung ins Leben rief.[14]
Carl Ernst Forbergs Bruder, Wilhelm Forberg (1864–1899), wirkte ebenfalls als Kupferstecher in Düsseldorf.
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Einzelnachweise
↑Gestorben. Den 8. Juni. Friedrich Forberg. Musik-Lehrer, 67 J. a. Ehemann, Wasserstr. In: Düsseldorfer Volksblatt (No. 152) vom 11. Juni 1883 (uni-duesseldorf.de)
↑Civilstand. Heirathen. Den 30. Mai – Friedrich Wilhelm Forberg, Musiklehrer, mit Helene Louise Daße, beide zu Ddorf. In: Düsseldorfer Kreisblatt und Täglicher Anzeiger (No. 156) vom 11. Juni 1843. (uni-duesseldorf.de)
↑Petra Hölscher: Die Akademie für Kunst und Kunstgewerbe zu Breslau. Wege einer Kunstschule 1791–1932. Verlag Ludwig, Kiel 2003, ISBN 3-933598-50-8, S. 75. (online)
↑Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Band 1, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, S. 369.
↑Wasserstraße. Nr. 4 Forberg, Musiklehrer. E; Forberg, Kupferstech. In: Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf (1879) S. 92 (uni-duesseldorf.de)
↑Wasserstraße 4 Forberg, Ernst, Prof. an der Königl. Kunstakademie E. Forberg, Friedr. Wwe., geb. Dasse, o. G. In Adreßbuch der Oberbürgermeisterei Düsseldorf (1888) S. 205 (uni-duesseldorf.de)
↑Zeitschrift für Bildende Kunst. Vierzehnter Band, Verlag E. A. Seemann, Leipzig 1879, S. 64. (online)
↑Friedrich Schaarschmidt: Zur Geschichte der Düsseldorfer Kunst, insbesondere im XIX. Jahrhunderts. Verlag des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1902, S. 244. (Digitalisat)
↑Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. 2011, S. 370.
↑Civilstand der Oberbürgermeisterei Düsseldorf. Eheversprechen. Professor an der Königlichen Kunstakademie Ernst Forberg u Adele Putsch, b. h. In: Düsseldorfer Volksblatt (No. 163) vom 19. Juni 1888 (uni-duesseldorf.de)
↑Ernst-Forberg-Stiftung, Webseite im Portal kulturfoerderung.org, abgerufen am 23. November 2014.
↑Vgl.: Christian Scholl, Anne-Katrin Sors (Hrsg.): Vor den Gemälden: Eduard Bendemann zeichnet. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2012, ISBN 978-3-86395-083-5, S. 151, Abb. 51. (online)