Cagney & Lacey ist eine US-amerikanischeFernsehserie, die vom 8. Oktober 1981 bis zum 16. Mai 1988 von CBS im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Sie umfasst sieben Staffeln mit insgesamt 126 Folgen und vier Spielfilme. Erzählt wird die Geschichte zweier Polizeibeamtinnen vom 14. Revier in New York City. Die sehr unterschiedlichen Frauen werden verkörpert von Meg Foster bzw. Sharon Gless in der Rolle der Christine Cagney und Tyne Daly in der Rolle der Mary Beth Lacey.
Christine Cagney ist eine selbstbewusste und karriereorientierte alleinstehende Frau, während Mary Beth Lacey eine glückliche Ehe führt und nicht allein ihren Beruf als Mittelpunkt ihres Lebens ansieht. Oft fühlt sie sich hin- und hergerissen zwischen Familie und Beruf. Die beiden Frauen verbindet eine Freundschaft, auch wenn sie immer mal wieder aneinandergeraten. Damit ist die Serie die Erste, die als weiblicher Buddy-Film gedeutet werden kann[1]. Sie gilt als eine der ersten Fernsehserien, in der Frauen nicht nur als schmückendes Beiwerk dienten, da sie als gleichberechtigte, erfolgreiche Frauen in einem männlich dominierten Arbeitsumfeld porträtiert sind. Wie ihre männlichen Kollegen haben sie ihre Aufgaben zu bewältigen und nebenher noch mit ganz normalen Alltagsproblemen zu kämpfen.[2]
Dargestellt werden Christine Cagney und Mary Beth Lacey, zwei Polizeibeamtinnen vom 14. Revier in New York City, in ihrem beruflichen Alltag. Gezeigt werden die beiden sehr unterschiedlichen Frauen bei ihrem täglichen Einsatz, der teils aus Routinearbeiten besteht, aber auch immer wieder brisante Fälle wie Vergewaltigung, Prostitution, Drogenhandel oder Kindesmissbrauch beinhaltet, die ihre ganze Einsatzbereitschaft fordern.
Thematisiert wird auch die Freundschaft der beiden Frauen sowie ihr familiärer Hintergrund. Christine Cagney ist Single mit wechselnden Beziehungen, während Mary Beth Lacey seit vielen Jahren verheiratet und mehrfache Mutter ist.[3]
Hintergrund
Produktion
Der Serie ging der 1981 produzierte Fernsehfilm Cagney & Lacey voraus, in dem die Rolle der Christine Cagney noch von Loretta Swit gespielt wurde. Als die Serie dann in Produktion ging, übernahm Meg Foster den Part, da Swit wegen langfristiger Verpflichtungen in der Antikriegssatire M*A*S*H nicht zur Verfügung stand. Nach nur zwei Folgen wurde die Serie abgesetzt. Den Sender störte, neben den niedrigen Quoten, vor allem die Darstellung der Christine Cagney, die zu karriereorientiert erschien und nicht der traditionellen Auffassung von Weiblichkeit entsprach. Neben der eher robusten Mary Beth Lacey, die von Tyne Daly bereits im Pilotfilm verkörpert worden war, wurde als Gegenpart eine femininere Frauenfigur gewünscht. Die Rolle der Christine Cagney wurde deshalb nach den sechs mit Foster gedrehten Episoden erneut umbesetzt, man verpflichtete Sharon Gless. Mit Beginn der zweiten Staffel änderte man darüber hinaus den Vorspann und die Titelmusik. Statt „Ain't that the Way“ von Michael Stull hört man nun eine rein instrumentale Musik von Bill Conti. Außerdem überarbeitete man auch die Kulisse des 14. Reviers.[2][4][5]
1983 wurde die Serie vom US-Sender CBS wegen zu geringer Einschaltquoten erneut abgesetzt, doch Fans der Serie versuchten sie durch Briefkampagnen und Proteste in den Printmedien zu retten. Schließlich überzeugten die ansteigenden Quoten der Wiederholungen die Verantwortlichen, doch neue Staffeln produzieren zu lassen. Durch die Verzögerung konnten im dritten Jahr allerdings nur sieben Folgen gedreht werden.[5] Nach dem Ende der Serie 1988 wurden 1994 noch vier Fernsehfilme gedreht. Lediglich im ersten Film sind neben Christine Cagney, Mary Beth und Harvey Lacey einige ihrer alten Kollegen zu sehen.
Ab dem 27. August 1987 strahlte Sat.1 die Serie erstmals aus. Im wöchentlichen Rhythmus zeigte der Sender 39 Episoden der Staffeln zwei bis vier. Die letzte Episode (56, Die Zeugin) wurde am 9. Juni 1988 gezeigt.
Zwischen dem 8. September 1988 und dem 15. Juni 1989 folgten, wiederum einmal pro Woche, weitere 40 Episoden aus den Staffeln fünf bis sieben. Ab Oktober 1989 wurden weitere elf Episoden der letzten Staffel gesendet; 29 Folgen warteten damit noch auf ihre deutsche Erstausstrahlung.
Im September 1990 wurden an einem Abend die letzten beiden Folgen (FBI schaltet sich ein) erstmals gezeigt. Ab 1991 folgten 16 bis dahin noch nicht gezeigte Episoden. Die noch fehlenden 11 Folgen – hauptsächlich aus der 5. Staffel – erlebten dann erst ab August 1995 ihre deutsche Fernsehpremiere. Diese Episoden waren bereits vor dem Tod von Edgar Ott 1993 synchronisiert worden, sodass er auch hier als deutsche Stimme von Lt. Samuels zu hören ist. Sat.1 hatte damit bis Oktober 1995 alle Episoden mit Sharon Gless gezeigt; nur die sechs Folgen mit Meg Foster fehlten weiterhin.
Mary Beth Lacey wurde in den ersten 39 Episoden (1987/88) von Traudel Haas gesprochen, in allen weiteren Folgen von Susanna Bonaséwicz. Die von Sharon Gless gespielte Christine Cagney wurde durchgängig von Alexandra Lange synchronisiert.
Das ZDF strahlte 1996 die ersten beiden Fernsehfilme aus. Die beiden anderen folgten im folgenden Jahr bei VOX in umgekehrter Reihenfolge. Cagney und Lacey wurden wieder von Alexandra Lange und Susanna Bonaséwicz gesprochen.
Ab Juli 2010 strahlte der österreichische Sender Puls 4 erstmals eine deutsche Fassung der sechs Folgen mit Meg Foster aus. 2012 folgte die Premiere in Deutschland bei sixx. Traudel Haas war wieder als Mary Beth Lacey zu hören und Roland Hemmo ersetzte den verstorbenen Edgar Ott. Für Meg Fosters Christine Cagney wurde Heidrun Bartholomäus verpflichtet. Alle weiteren Sprecher stimmen mit der Sat.1-Bearbeitung überein. Diese Folgen waren mindestens 10 Jahre vor ihrer Ausstrahlung synchronisiert worden, da der im März 2000 verstorbene Hermann Ebeling auch hier als Det. La Guardia zu hören ist.[6][7]
ONE zeigte die Serie im Herbst 2020 erstmals in einer HD-Neuabtastung, die teilweise vom originalen 4:3-Format auf 16:9 beschnitten wurde. Außerdem bot man erstmals im deutschen Fernsehen auch den Originalton an.[8]
↑ abcdeDer Pilotfilm wurde bisher nicht synchronisiert.
↑Sidney Clute wurde auch nach seinem Tod bis zum Ende der Serie zum Andenken im Vorspann genannt. Er tritt letztmals in Episode 58 Auf bewährte Weise am Ende der vierten Staffel auf.
↑In den erst 1995 ausgestrahlten Folgen wird Harvey Jr. nicht mehr von Carlo Beddies gesprochen.
DVD-Veröffentlichungen
Serie
2007 erschien die zweite Staffel unter dem Titel Die erste Season mit Sharon Gless & Tyne Daly in einer fünf DVDs umfassenden Box bei MGM.
2017 begann Koch Media mit der Veröffentlichung neuer DVD Boxen. Die zweite Staffel erschien als Volume 1 am 24. August 2017. Zusätzlich zu der bereits von MGM veröffentlichten Dokumentation „TV-Gesetze brechen“ beinhaltet das Set Interviews mit den Schauspielern und Produzenten. Zeitgleich wurde auch die zweite Box (Volume 2) auf den Markt gebracht, die die erste (mit Meg Foster) und dritte sehr kurze Staffel der Serie sowie erstmals den deutsch untertitelte Pilotfilm mit Loretta Swit beinhaltet. Es folgten bis 2018 alle weiteren Staffeln in den Boxen Volume 3 bis Volume 6.[11] Die Serie wurde im Originalformat (4:3) veröffentlicht und ist sowohl in der deutschen Synchronfassung als auch im englischsprachigen Original verfügbar.
Fernsehfilme
Am 9. März 2012 erschienen zunächst die ersten drei Fernsehfilme auf Einzel-DVDs. Am 12. August 2012 folgte ebenfalls bei JustBridge Germany eine Box mit allen vier Fernsehfilmen. Der vierte Film (Und nichts als die Wahrheit…) ist bisher nicht einzeln erhältlich.[11] Die Serie liegt im ursprünglichen 4:3-Format, im englischsprachigen Original und der deutschen Synchronfassung vor.
Gesamtboxen
Neben diversen Veröffentlichungen in Einzelboxen wurde 2012 in den USA bei Visual Entertainment eine Box mit 32 DVDs veröffentlicht, die sämtliche Episoden mit Sharon Gless enthält. Gleichzeitig erschien eine Zusammenstellung mit 36 Discs, die zusätzlich die Episoden mit Meg Foster, die Fernsehfilme und den Pilotfilm mit Loretta Swit enthält.[11]
2019 erschien bei Koch Media eine deutsche Gesamtbox, die inhaltlich den Einzelboxen von Koch entspricht, mit allen Episoden der Serie auf 34 DVDs, jedoch ohne die Filme.[11]