Cămărașu

Cămărașu
Pusztakamarás
Cămărașu (Rumänien)
Cămărașu (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Cluj
Koordinaten: 46° 48′ N, 24° 8′ OKoordinaten: 46° 47′ 35″ N, 24° 7′ 46″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 360 m
Fläche: 49 km²
Einwohner: 2.591 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km²
Postleitzahl: 407140
Telefonvorwahl: (+40) 02 64
Kfz-Kennzeichen: CJ
Struktur und Verwaltung (Stand: 2024[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Cămărașu, Năoiu, Sâmboleni
Bürgermeister : Iancu-Marcel Mocean (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 126
loc. Cămărașu, jud. Cluj, RO–407140
Website:
Sonstiges
Stadtfest: „Târgul cireșelor“ (Kirschenmarkt) am 24. Juni

Cămărașu [ˈkəməraʃu] (ungarisch Pusztakamarás) ist eine Gemeinde im Kreis Cluj, in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Der Ort ist auch unter der rumänischen Bezeichnung Cămărașu-Deșert bekannt.[3]

Geographische Lage

Lage der Gemeinde Cămărașu im Kreis Cluj

Die Gemeinde Cămărașu liegt im Siebenbürgischen Becken im Osten des Kreises Cluj. Am Oberlauf des Fizeș – ein rechter Zufluss des Someșul Mic – und am Drum național 16, befindet sich das Gemeindezentrum 15 Kilometer nordwestlich von der Kleinstadt Sărmașu im Kreis Mureș und etwa 50 Kilometer östlich von der Kreishauptstadt Cluj-Napoca (Klausenburg) entfernt.

Geschichte

Der Ort Cămărașu wurde erstmals 1322 urkundlich erwähnt und war im 17. Jahrhundert ein Hörigendorf der ungarischen Adelsfamilie Kemény.[4]

Im Königreich Ungarn gehörte die heutige Gemeinde dem Stuhlbezirk Mocs in der Gespanschaft Klausenburg, anschließend dem historischen Kreis Cluj und ab 1950 dem heutigen Kreis Cluj an.

Bevölkerung

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung[5] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche Andere
1850 1.983 1.592 251 140
1920 2.495 2.124 337 34
1966 4.149 3.667 409 1 72
2002 2.782 2.163 199 420
2011 2.655 1.854 153 648 (Roma 573)
2021 2.591 1.685 103 803 (Roma 597)

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde die höchste Einwohnerzahl und gleichzeitig die der Rumänen 1966 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Roma wurde 2021, die der Magyaren (444) 1956 und die der Rumäniendeutschen (33) 1890 registriert.

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung ist die Viehzucht und Landwirtschaft.

Sehenswürdigkeiten

  • Die reformierte Kirche[6] in Cămărașu, im 13. Jahrhundert errichtet, 1753 erneuert und das Herrenhaus der ungarischen Adelsfamilie Kemény im 18. Jahrhundert errichtet, stehen unter Denkmalschutz.[7] In der Kirche sind die Wappen der ungarischen Adelsfamilien Kemény, Wesselényi und Rhédei zu sehen.[4]
  • Zwei Massengräber und das Mahnmal der 126 ermordeten Juden aus der Kleinstadt Sărmașu (ungarisch Nagysármás) am 16. September 1944 durch ungarische Truppen,[8][9] befinden sich auf dem von den Einheimischen genannten Berg Suscut und stehen unter Denkmalschutz.[7]

Mit dem Ort verbunden

Commons: Cămărașu – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Autoritatea Electorală Permanentă: Primar. prezenta.roaep.ro, 9. Juni 2024, abgerufen am 5. Oktober 2024 (rumänisch).
  3. Cămărașu bei arcanum.hu.
  4. a b Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  5. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1850–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung am 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  6. Angaben zur Kirche in Cămărașu bei biserici.org (rumänisch) abgerufen am 6. September 2017.
  7. a b Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  8. Das Massaker von Sărmașu - neue Enthüllungen am 7. April 2011 (Memento vom 23. Oktober 2020 im Internet Archive) bei desteptati-va.ro (rumänisch) abgerufen am 6. September 2017.
  9. Nicolae Balint: Kollektives Verbrechen mit bekannten Autoren (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) bei agero-stuttgart.de (rumänisch) abgerufen am 6. September 2017.
  10. Angaben zu Zsigmond Kemény bei mek.oszk.hu abgerufen am 7. September 2017 (ungarisch).